Die Professur stellt sich vor
Traditionell sind angewandte Forschung und experimentelle Analyse auf dem Gebiet der Prozesstechnik der Futter- und Getreideernte und der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung die wesentlichen Forschungsschwerpunkte. Mit dem Trend zur Automatisierung sind neue Kompetenzbereiche in der Automatisierung und damit verbunden der Elektrifizierung und Applikation von Sensortechnologien entwickelt worden.In den letzten zehn Jahren erfolgte eine zusätzliche Orientierung auf die neuen Forschungsfragen zur Entwicklung von Maschinenkonzepten bis hin zu teilautonomen Maschinen und Robotik im Pflanzenbau, die Vernetzung der Techniksysteme untereinander und den ERP-Systemen der landwirtschaftlichen Betriebe sowie Technologieentwicklung zum Einpflügen von Erdwärmekollektoren.

Agrarsystemtechnik an der TU Dresden
Die Professur gehört mit ihren 35 Entwicklungsingenieuren zu den drei forschungsstärksten Landtechniklehrstühlen in Deutschland und ist führend in der Konzeption hochautomatisierter Systeme und elektrifizierter Antriebsstränge von Funktionskomponenten. Entwicklungsthemen werden von der grundlegenden Prinzipanalyse über die Variantenfindung bis hin zur praxisfähigen Baugruppen- und Komponentenentwicklung durchgeführt. Begleitend und daran anschließend erfolgen experimentelle Untersuchungen, beginnend bei der Konzeption und dem Bau von Laborprüfständen bis hin zu Full-Scale Feldtests von Komponenten, Maschinen und Maschinensystemen. Weiterhin beschäftigt sich die Professur für Agrarsystemtechnik intensiv mit der Simulation partikelbeladener Stoffströme im Bereich Erntemaschinen. Mithilfe entsprechender Simulationen konnte der Entwicklungsprozess von funktionalen Einheiten mittels virtueller Werkzeuge deutlich beschleunigt und verbessert werden, wobei die Kombination von Simulation und Experiment die besten Ergebnisse liefert.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der angewandten Forschung ist der Nachweis der technischen Realisierbarkeit neuer Werkzeuge, Funktionsprinzipien oder Verfahren in Form von Versuchsmaschinen oder Prototypen im Realmaßstab bis hin zum Einsatz unter Praxisbedingungen. Hierbei zählen Konzeption und Konstruktion von mobilen Arbeitsmaschinen ebenso zu den Kernkompetenzen der Agrarsystemtechnik, wie Prüfstandtests oder die umfangreiche Begleitung von Feldversuchen. Kenntnisse über Boden- und Bearbeitungswiderstände bei der tiefen Bodenbearbeitung sowie die Nutzung eines hauseigenen Labor-Bodenkanals zur Werkzeuguntersuchung bilden die erforderlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Entwicklung landwirtschaftlicher Bodenbearbeitungswerkzeuge. Weitere permanente Versuchsstände sind der Reifenprüfstand zur Untersuchung der Rad-Boden Interaktion als Grundlage von Off-Road-Traktion und Dreschwerksprüfstände, die verschiedene Funktionsbaugruppen von Mähdreschern repräsentieren.