Oct 30, 2025
Für sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter: Forschende des Exzellenzclusters CeTI erhalten renommierte Reinhart-Koselleck-Förderung
Stefanie Speidel, Professorin für Translationale Chirurgische Onkologie, und Martin Wagner, Professor für KI-gestützte Assistenzsysteme in der Chirurgie, wurden mit dem renommierten Reinhart-Koselleck-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Das Stipendium, welches zum ersten Mal für interdisziplinäre Teams ausgeschrieben war, ist über fünf Jahre mit 1,2 Millionen Euro dotiert. Die Förderung wollen die Forschenden nutzen, um eine sichere Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern im Operationssaal zu ermöglichen.
Erstellung realistischer chirurgischer Simulationen
Im Rahmen des interdisziplinären Projekts „Balancing the Odds by Simulating Rare Cases for Surgical Data Science” (SIMSURGE) möchte das Forschungsteam halbautomatische Methoden zur Erstellung einer großen Anzahl realistischer chirurgischer Simulationen entwickeln – insbesondere von seltenen und kritischen Fällen –, um die chirurgische Künstliche Intelligenz (KI) und Datenwissenschaft voranzubringen, und Roboter für Operationen zu trainieren. Durch die Kombination präziser physikalischer Modellierung mit generativer KI wird das Projekt datenreiche Umgebungen schaffen, die den Realismus, die Vielfalt und die wissenschaftliche Genauigkeit verbessern.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, Verzerrungen in der chirurgischen KI zu reduzieren, die Qualitätssicherung zu verbessern und eine sicherere Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern im Operationssaal zu ermöglichen – und damit letztlich die chirurgische Ausbildung und Entscheidungsfindung unterstützen.
Über das Reinhart Koselleck-Programm
Reinhart Koselleck-Projekte stehen für mehr Freiraum für besonders innovative Forschung. Durch besondere wissenschaftliche Leistung ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern soll die Möglichkeit eröffnet werden, in hohem Maße innovative und im positiven Sinne risikobehaftete Projekte durchzuführen.
Über das Exzellenzcluster Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion (CeTI)
Das Exzellenzcluster CeTI an der TU Dresden erforscht, wie es Menschen und Maschinen ermöglicht wird, Fähigkeiten auszutauschen und in realen sowie virtuellen Räumen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, innovative Lösungen für große globale Herausforderungen zu entwickeln, darunter Pandemien, alternde Gesellschaften, Fachkräftemangel, Klimawandel und geopolitische Probleme. Aufbauend auf der ersten Förderungsphase (CeTI1) werden mit CeTI2 vielfältige Anwendungsfälle untersucht, darunter immersive Fernzusammenarbeit, Reduzierung von Reisen durch fortschrittliche Telepräsenz und die Stärkung der technologischen Unabhängigkeit durch interne Entwicklung. Dabei arbeitet CeTI weiterhin Interdisziplinär mit Forscher:innen u.a. aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Medizin, Psychologie und Neurowissenschaften zusammen. Zusätzlich versteht sich CeTI auch als gesellschaftlicher Akteur: Über 600 Schulen sollen in der zweiten Förderphase erreicht und junge Menschen frühzeitig für MINT-Themen begeistert werden.
Kontakt 
Prof. Stefanie Speidel
Translationale Chirurgische Onkologie
+49 (0)351 458 5413
Univ.-Prof. Martin Wagner
KI-gestützte Assistenzsysteme in der Chirurgie
Tel. +49 351 458-18283
