01.04.2025
Medizin im Nationalsozialismus - Wie Ärzte zu Verbrechern wurden
Im ZDF-Format Terra X beleuchtet Prof. Florian Bruns, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der TU Dresden, die Rolle der Medizin im Nationalsozialismus. Ärzte brachen bewusst ethische Grundsätze, unterstützten die Ideologie der Nationalsozialisten und waren aktiv an Zwangssterilisationen, Euthanasieprogrammen und grausamen Menschenversuchen beteiligt. Der Beitrag zeigt, wie Mediziner wie Werner Catel und Carl Clauberg ihre Expertise für Mord und Menschenversuche einsetzten – und wie viele Täter nach 1945 lange unbehelligt blieben.
In Kürze wird die Verstrickung von Kinderärzten in NS-Verbrechen auch in einer Ausstellung in der Dresdner Dreikönigskirche thematisiert.
Vom 29. April bis 3. Juli wird die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. zum ersten Mal in Sachsen zu sehen sein. Anhand von 24 Tafeln zeichnet sie den Weg vom eugenischen Denken der 1920er Jahre bis hin zur organisierten Tötung Minderjähriger nach und beleuchtet anhand konkreter Orte die Einzelschicksale behinderter Kinder.
Das Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden hat die Ausstellung nach Dresden geholt und ergänzt sie um die Rolle der Dresdnerinnen und Dresdner sowie der Kinderklinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Johannstadt, Vorgängerin des Universitätsklinikums, in der NS-Zeit.