05.12.2025
Projekt Somnolink: datenbasierte, patientenzentrierte und zukunftsweisende Schlafmedizin
Das Somnolink-Team am Standort Dresden.
Vom 27. bis 29. November fand in Hannover die 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) unter dem Motto „Kleine Wahrnehmungen – große Wellen“ statt. Das interdisziplinäre Projekt Somnolink beteiligte sich daran mit dem Symposium "Digitale Gesundheit: Erklärbare KI in Forschung und Anwendung" sowie mehreren Fachvorträgen.
Somnolink verbindet Schlafmediziner:innen, Medizininformatiker:innen und Patient:innen mit dem Ziel, durch eine bessere Verfügbarkeit der Gesundheitsdaten und KI-basierte Analysen die Diagnose und Behandlung bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) zu optimieren. Diese wiederkehrenden Atemaussetzer im Schlaf können Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen verursachen sowie das Risiko für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen erheblich erhöhen. Seit 2024 gestalten die Universitätskliniken und Partnerinstitutionen in Göttingen, Dresden, Essen, Regensburg, Mannheim und Berlin einen gemeinsamen Datensatz aus klinischen Daten, Fragebögen und Schlaflabormessungen. Darauf aufbauend entwickelt das Team KI-Modelle, die das Screening, personalisierte Therapieentscheidungen und die langfristige Einhaltung der Therapieziele unterstützen sollen.
Die Hochschulmedizin Dresden ist im Projekt durch die Wissenschaftler:innen aus dem Schlaflabor an der der Klinik und Poliklinik für Neurologie und dem Zentrum für Medizinische Informatik (ZMI) vertreten. Das in Dresden geführte Teilprojekt "Entwicklung eines Screening- und Vorhersagemodells zur weitreichenden Identifizierung widmet sich insbesondere der Früherkennung von OSA. Anhand verfügbarer klinischer Daten von stationären Patientinnen und Patienten kann ein Screening- und Vorhersagemodell entwickelt werden, das eine weitreichende Identifizierung bisher nicht diagnostizierter OSA ermöglicht.
Somnolink ist Teil der Medizininformatik-Initiative (MII), die seit 2016 mit mehr als 480 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert wird. In diesem Rahmen werden IT-Lösungen für konkrete Anwendungen in Forschung und Versorgung entwickelt, die den Mehrwert der Medizininformatik für Patientinnen und Patienten sichtbar machen.
Neueste Publikation in der Fachzeitschrift GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie