08.02.2021
EKFZ fördert Projekt zur digitalen Diagnostik des Mittelohrs mittels optischer Bildgebungstechnik
Im Rahmen des Projektes wird eine neuartige digitale Diagnostik des Mittelohres mittels innovativer optischer Bildgebungstechnik sowie Bildverarbeitung basierend auf maschinellem Lernen entwickelt. Erstmals wird dadurch die unmittelbare und direkte Begutachtung des Hörorgans mittels 3D funktioneller Untersuchung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen ermöglicht. Verschiedene Erkrankungen des Mittelohres, bspw. chronische Otitis Media, Cholesteatome und Otosklerose, führen zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit, die typischerweise durch Differentialdiagnose mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden wie Otoskopie, Audiometrie und radiologischer Bildgebung beurteilt wird.
Durch hochauflösende funktionelle und strukturelle Messungen im Mittelohr übertrifft die endoskopische optische Kohärenztomografie (eOCT) wesentlich die Möglichkeiten etablierter klinischer Diagnostik. Allerdings erfordert die Auswertung der komplexen und umfangreichen Messdaten bisher entsprechende Expertise und einen hohen Zeitaufwand. Ein intelligentes digitales System basierend auf maschinellem Lernen und a-priori-Daten könnte dem Arzt Informationen über den Mittelohr-Zustand des Patienten in Echtzeit bereitstellen. Das Projekt wird dieses diagnostische Potential nutzen und die Weiterentwicklung in ein Monitoring-System für die HNO-Praxis und den Operationssaal vorantreiben, wodurch die schnelle Beurteilung der Ursachen von Schallleitungsschwerhörigkeit und damit eine zielgerichtete Patientenversorgung mit erhöhtem Behandlungserfolg.