14.04.2022
Fast and curious – MSNZ Fellowships
Clinical Fellow des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums Dresden (MSNZ), Dr. Nikolai Jaschke steht vor der Icahn School of Medicine in New York. Hier hat er im Labor von Prof. Filip Swirski verschiedene Mausmodelle und Analysemethoden erlernt und bringt die neuen Methodenkenntnisse mit nach Dresden in sein Heimatlabor.
Pia Michler stellt ebenfalls ihre Forschungsergebnisse zu Keimbahnmutationen im Zusammenhang mit pädiatrischen Leukämien auf der Jahrestagung der American Society of Hematology in Atlanta vor. Die MSNZ Förderung hat es beiden ermöglicht, intensiv an ihren Forschungsprojekten zu arbeiten und sich international einzubinden.
Oftmals fehlt es Clinician Scientists an der intensiven Zeit für Forschung. Auch wenn zahlreiche Programme zur Unterstützung und Forschungsfreistellung in den letzten Jahren etabliert wurden, bedarf es kurzweiliger Zwischenförderungen. Mit den Clinical Fellowships fördert das MSNZ Forschungsfreizeiten in Verbindung mit Reisemitteln in allen Karrierephasen. Die Intention des Förderschemas ist es, den Mediziner:innen Aufenthalte in internationalen Laboren zu ermöglichen und die neuen Erkenntnisse in die eigene Forschung auf dem Dresdener Biomedizincampus einfließen zu lassen.
Nikolai Jaschke ist Clinician Scientist im BoneLab und forscht an Immuntherapien gegen verschiedene Krebsarten, deren Ziel es ist das extrazelluäre Wnt-Protein Dickkopf-1 zu regulieren. Für die Translation in die Praxis sind in Dresden wichtige Mausmodelle noch nicht etabliert - wohl aber in den Laboren von Prof. Filip Swirski, New York. Das Clinical Fellowship unterstützt Nikolais Kurzaufenthalte im Labor des führenden Experten im Bereich der Immunologie, insbesondere der Interorgankommunikation, angeborener Immunität und Entzündungsprozessen. „Das Erlernen der Methodik und der Einblick in dieses internationale Labor ermöglichte es mir, die Mausmodelle ebenfalls für unsere Forschung in Dresden zu etablieren und gleichzeitig mit dem renommierten Wissenschaftler zu kollaborieren.“, sagt Nikolai Jaschke. Eigentlich plante Nikolai schon 2021 einen Forschungsaufenthalt, „Alle Unterlagen waren fertig, aber die Coronalage lief dann doch wieder aus dem Ruder“, schildert er. „Dann habe ich 2022 erneut Anlauf genommen und mich für die Laboraufenthalte beworben. Das MSNZ hat mich dabei immer unkompliziert unterstützt.“ Im Mai verteidigt der Clinician Scientist seine Doktorarbeit „Dickkopf1 boosts innate cytokine responses in mice and humans“ und plant seinen Postdoc an der Yale School of Medicine im Labor von Andrew Wang.
Auch Pia Michler, Doktorandin in der Pädiatrischen Hämatologie/Onkologie am Uniklinikum Dresden unter Leitung von Frau Prof. Dr. med. Julia Hauer, ermöglicht die MSNZ Förderung die Intensivierung ihrer Forschungszeit. Sie untersucht ob eine Keimbahnmutation des POT1 Gens für die Entstehung von Leukämien im Kindesalter verantwortlich ist. Ihre Ergebnisse veröffentlichte sie 2021 im International Journal of Molecular Sciences. „Mithilfe der MSNZ Förderung konnte ich bereits mein erstes Paper als Erstautorin veröffentlichen. Eine weitere Co-Autorenschaft zu genetischer Prädisposition für Leukämie im Kindesaltersteht auch noch in der Pipeline. Das sind alles maßgebliche Schritte auf dem Weg zum Clinician Scientist. “ Alle MSNZ Geförderten erhalten die Möglichkeit am MSNZ Curriculum teilzunehmen und sich sowohl in der Dresdener Community als auch mit Forschenden der anderen MSNZ Standorte in Frankfurt, Würzburg, Hamburg oder Köln/Bonn auszutauschen. „Das MSNZ Netzwerk und Curriculum sind Gold wert. Ich konnte beim deutschlandweiten MSNZ Treffen im August letzten Jahres bereits meine Forschungsergebnisse diskutieren. Durch die DataViz und Clinical Science Meetups konnte ich zudem meine Poster Präsentation optimal vorbereiten und mich dazu mit Peers und Coaches vor Ort austauschen. “
Die MSNZ Clinical Fellowships sind laufend ausgeschrieben. Gern unterstützt das MSNZ Team ihre Ideen und berät zu den Möglichkeiten. Programmsprecher Prof. Martin Bornhäuser betont, „Wir freuen uns, dass die MSNZ Fellowships trotz der andauernden pandemischen Lage Dresdner Clinician Scientists Forschungsauszeiten und damit wichtige Karriereschritte ermöglicht. Auch der Zugang zu unserem MSNZ Netzwerk und den Weiterbildungsmöglichkeiten spielt dabei eine wichtige Rolle und wird umfassend genutzt.“