10.11.2020
Das Dresdner Uniklinikum und der DRK Blutspendedienst suchen dringend Plasmaspender
COVID-19-Antikörper: für die Therapie besonders anfälliger Patienten suchen das Dresdner Uniklinikum und der DRK Blutspendedienst dringend Plasmaspender
Jeder, bei dem das Corona-Virus nachgewiesen wird, macht sich Sorgen, wie sein Körper darauf reagiert. Wer jung ist und unter keinen weiteren Krankheiten leidet, kann auf einen milden Verlauf hoffen. Aber es gibt auch Patienten wie Nora. Die 23-Jährige wird seit einer Woche im Dresdner Uniklinikum behandelt. Ihr Körper kann dem Virus nicht so leicht Herr werden. Denn Noras Immunsystem ist aufgrund einer erfolgreich behandelten Leukämie heruntergefahren. Hinzu kommt, dass ihre Lungen unter der Krebstherapie gelitten haben. Das macht die junge Frau noch anfälliger für das Virus mit dem Kürzel SARS-CoV-2.
Das Ärzteteam des Dresdner Uniklinikums setzt bei Patienten, deren Immunsystem unter anderem als Folge von Transplantationen, Krebstherapien oder schwerer Erkrankungen geschwächt ist, auf die Gabe von Blutplasma genesener COVID-19-Patienten. Darin sind Antikörper gegen das Corona-Virus enthalten, mit denen sich akute Infektionen ergänzend zu Medikamenten eindämmen lassen.
Damit möglichst alle besonders vulnerablen Patienten wie Nora diese Therapieoption erhalten können, werden dringend weitere Spender gesucht. Aktuell verzeichnet der DRK-Blutspendedienst Nordost einen Mangel an geeignetem Plasma. Das macht den Ärzten, die mittlerweile auf vier Stationen COVID-19-Patienten versorgen, große Sorgen. „Ich möchte nicht in die Situation kommen, in der die Entscheidung ansteht, welcher Patient mit Plasma behandelt werden kann und welcher nicht“, sagt Dr. Julia Fantana, die eine der Corona-Spezialstationen am Dresdner Uniklinikum leitet. Bei Nora musste das Ärzteteam diese Entscheidung noch nicht treffen. Sie hat an diesem Freitag bereits ihre dritte und letzte Infusion mit Spenderplasma bekommen. Damit das so bleiben kann, ruft das Dresdner Uniklinikum gemeinsam mit dem an der Blasewitzer Straße ansässigen DRK-Blutspendedienst alle vollständig genesenen COVID-19-Patienten auf, Blutplasma zu spenden.
Der DRK-Blutspendedienst Nordost nennt folgende Kriterien für potentielle Spender des Blutplasmas zur Behandlung von COVID-19-Patienten. In Frage kommen Personen nach überstandener Infektion mit dem Coronavirus, die
- einen positiven Rachenabstrich auf SARS-CoV-2 (PCR-Test) in der Vergangenheit vorweisen können, der die Infektion bestätigt hat.
- mindestens vier Wochen ohne Symptome sind, beziehungsweise in einem solchen Zeitraum keine Beschwerden seit Abklingen der Infektion mehr haben. Falls Infizierte erst zwei Wochen symptom- oder beschwerdefrei sind, muss ein negativer Rachenabstrich vorliegen, bevor sie zum Blutspendedienst kommen können.
- zwischen 18 und 60 Jahren alt sind.
- keine Medikamente einnehmen.
- mehr als 50 Kilogramm wiegen.
Die Telefonnummern für potentielle Spender beim DRK-Blutspendedienst:
Dresden – 0351 44508-820 (Frau Utikal)
Chemnitz – 0371 43220–0
Zwickau – 0375 276926–220
Plauen – 03741 407-0
Leipzig – 0341 25354410