Antibakterielle Ausrüstung von pastösen Knochenzementen mittels Metallionen für die Anwendung im Dentalbereich
Projektleiter:
Jun.-Prof. Dr. med. dent. Matthias Schulz, Dr.-Ing. Matthias Schumacher
Laufzeit:
01.04.2017 - 31.03.2019
Projektbeschreibung:
Die Zahl der Versorgungen mit Dentalimplantaten nach Zahnverlust nimmt in Deutschland -wie auch weltweit - zu. Im Vergleich zu traditionellen Zahnersatzmaßnahmen, etwa der Anfertigung sog. dritter Zähne, bieten Dentalimplantate zahlreiche Vorteile: sie ermöglichen z. B. den Erhalt von Kieferknochen durch eine natürliche Belastung sowie eine natürliche Ästhetik und lange Haltbarkeit.
Eine der häufigsten Komplikationen, die zum Versagen eines Dentalimplantats führen, ist die sog. Periimplantitis – eine Entzündung des Gewebes um das Implantat. Diese ist einerseits schmerzhaft, andererseits kann es zu einer Rückbildung des Knochens, in dem das Implantat verankert ist, führen. Dadurch kann sich das Implantat lockern. Die aktuelle Therapie zur „Rettung“ des Implantats besteht in der Bekämpfung der Infektion. Ist dies nicht erfolgreich, bleibt nur eine Entfernung des Implantats. Es folgt eine meist langwierige Regeneration des Kieferknochens, bevor ein neues Implantat eingesetzt werden kann. Für den Patienten bedeutet dies eine lange Zeit eingeschränkter Kaufunktion und eine erneute Implantation mit den damit verbundenen Risiken.
Deshalb arbeiten wir an neuen Strategien, die die Infektion um ein Dentalimplantat bekämpfen, dieses gleichzeitig stabilisieren und mittelfristig eine vollständige Regeneration des Knochens ermöglichen. Dies wollen wir mit Hilfe eines speziell modifizierten Knochenzements erreiche, der antibakterielle Substanzen direkt am Infektionsherd freisetzt, das Implantat in seiner Position fixiert sowie zusätzlich die Bildung neuen Knochens um das Implantat stimuliert.