iGEM Internationally Genetically Engineered Machine
iGEM („international Genetically Engineered Machines“ competition) ist der bedeutendste Studierendenwettbewerb im Bereich der Synthetischen Biologie (https://igem.org/), mit inzwischen 300 Teams von führenden Universitäten aus der ganzen Welt.
Die Synthetische Biologie versucht, lebende Systeme (v.a. Mikroorganismen) mit Hilfe von gentechnischen Methoden und Vorgehensweisen aus den Ingenieurswissenschaften zu nützlichen Zwecken zu modifizieren. Am iGEM-Wettbewerb dürfen Bachelor- und Masterstudenten, nicht aber Doktoranden teilnehmen, wobei die Teams üblicherweise interdisziplinär besetzt sind (neben Biologie, Bioinformatik, Biochemie auch angrenzende Ingenieurswissenschaften (z.B. Bioverfahrenstechnik) aber auch Informatik/Webdesign, Technikphilosphie etc.). Der iGEM-Wettbewerb wird seit 2005 jährlich ausgetragen und hat sich über die Jahre zu einem äußerst prestigeträchtigen Wettbewerb entwickelt, der nicht nur einen wichtigen Einfluss auf das Feld der Synthetischen Biologie hat, sondern auch medial ein großes Echo findet. So haben in den letzten Jahren z.B. FAZ, Süddeutsche Zeitung, The New York Times und Der Spiegel, aber auch Fachzeitschriften, wie z.B. Nature Biotechnology über diesen Wettbewerb berichtet.
Die Teams finden sich Anfang des Jahres an ihren jeweiligen Universitäten zusammen und entwickeln eine Projektidee auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie, welche sie dann von Mai bis September experimentell im Labor umzusetzen versuchen. Höhepunkt und Abschluss des iGEM-Jahres ist der „Giant Jamboree“ genannte Abschlusskongress in Boston, bei dem auf der Basis der online-Dokumentation, sowie der Posterpräsentation und eines Fachvortrages von einer Jury die besten Projekte gekürt werden.
Neben dem großen Innovationspotential auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie ist iGEM auch didaktisch ein rundum gelungenes Konzept, welches es hochmotivierten Studierenden ermöglicht, einen umfassenden und tiefen Einblick in alle Aspekte der Forschung zu erhalten, wie er so im Rahmen des normalen Studiums nicht möglich ist: von der eigenständigen Entwicklung einer Projektidee und deren Umsetzung, über die Suche nach Sponsoren/Fördergeldern, Fragen zur biologischen Sicherheit und ethischen Implikationen der eigenen Arbeit, bis hin zur Präsentation der Ergebnisse bei internationalen Tagungen liegt alles in den Händen des Teams. Auch auf die Kommunikation des Konzeptes „Synthetische Biologie“ in die Bevölkerung wird hierbei großen Wert gelegt. Entsprechend sind normalerweise neben Biologen auch Studenten anderer Fachrichtung vertreten. Alle Aspekte und Fortschritte der Arbeit müssen von den Teams auf frei zugänglichen Team-Wikis dokumentiert werden, welche – neben den Vortrags- und Posterpräsentationen während der iGEM-Tagungen – eine zentrale Rolle bei der Bewertung im Wettbewerb spielen. Neben der intensiven Förderung vielversprechender Nachwuchswissenschaftler werden somit auch Teamfähigkeit, interdisziplinäres Arbeiten und internationale Kommunikation gefördert und gefordert. Die Teilnahme am Wettbewerb verlangt von den Studierenden einen erheblichen zeitlichen wie intellektuellen Einsatz, da sie neben ihrem Studium schließlich viele Monate zusätzlicher Zeit und Energie in das Projekt stecken müssen.
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