07.01.2022
Humboldt-Forschungspreisträger und Chemiker Yu Han kommt an die TU Dresden
Yu Han, Professor für Chemie und Chemieingenieurwesen an der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) in Saudi-Arabien, ist mit dem renommierten Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Prof. Han erhielt die Auszeichnung nach Nominierung und Empfehlung von Chemiker Prof. Stefan Kaskel von der Technischen Universität Dresden, mit dem er in diesem Jahr gemeinsam an der hochauflösenden Abbildung von flexiblen metallorganischen Gerüstverbindungen (eng. Metal-Organic Frameworks, kurz MOFs) arbeiten wird.
Metallorganische Gerüstverbindungen, das sind Verbindungen aus organischen und anorganischen Gruppen mit einer Vielzahl an Poren, in die sich andere Moleküle einlagern können. Sie finden seit einigen Jahren breite Anwendung in Gasspeicherung, Stofftrennung, Sensorik oder Katalyse. In der Materialforschung ruht besonders auf flexiblen, schaltbaren MOFs große Hoffnung als intelligente Materialien für technische Anwendungen. Sie sind so geordnet wie Kristalle, zugleich aber porös und flexibel verformbar.
Prof. Stefan Kaskel hat mit seinem Team an der Technischen Universität Dresden bereits mehrere dieser Materialien entwickelt und gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet. Erst kürzlich wurde er von Clarivate Analytics als einer der der meistzitierten Wissenschaftler weltweit gerankt.
"Wir freuen uns, Prof. Yu Han im Juni 2022 in Dresden begrüßen zu dürfen. Wir sind stolz darauf, eine hochkarätige Kooperation auf dem Gebiet funktioneller poröser Materialien mit einem herausragenden Experten auf dem Gebiet der hochauflösenden Elektronenmikroskopie strahlungsempfindlicher Materialien zu initiieren", erklärt Stefan Kaskel.
Denn auch Prof. Yu Han ist ein renommierter Spitzenforscher, der 2021 ebenfalls zu den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit gehört. Im Rahmen des Humboldt-Forschungspreises wird Prof. Han im Jahr 2022 zweimal die TU Dresden besuchen, das erste Mal im Juni zur Jahrestagung der Alexander von Humboldt-Stiftung. Während seines Aufenthalts an der TU Dresden wird Prof. Han versuchen, umfangreiche Kooperationen mit Forschungsgruppen in Deutschland aufzubauen, die auf den Gebieten der nanoporösen Materialien und der Elektronenmikroskopie spezialisiert sind.
"Ich bin stolz darauf, dass die von uns an der KAUST entwickelte Technologie der Ultra-Niedrigdosis-Elektronenmikroskopie international immer größere Bedeutung erlangt hat. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für meine Forschungsaktivitäten an der KAUST, die unser Team ermutigen wird, sich noch stärker zu engagieren", sagt Yun Han.
Er und seine Gruppe arbeiten mit dem Arbeitskreis Kaskel bereits an einem gemeinsamen Projekt zur hochauflösenden Abbildung des an der TU Dresden entwickelten, bekannten flexiblen MOF-Materials DUT-8. "Wir freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit von der Bildgebung auf die Anwendungen reaktionsfähiger poröser Materialien in der Trennung und Katalyse auszuweiten", so Han und Kaskel.
Informationen für Journalisten:
Stefan Kaskel
Professor für Anorganische Chemie
TU Dresden