Die Physikerin der Woche bei der DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft) kommt von der Technischen Universität Dresden (TUD) und heißt Stefanie Todt. Die Dresdnerin ist Teilchenphysikerin und arbeitet am ATLAS-Experiment am CERN (Europäisches Zentrum für Teilchenphysik-Forschung).

Die Auszeichnung wird vom Arbeitskreis Chancengleichheit der DPG vergeben, der jede Woche eine inspirierende Physikerin und ihr Forschungsgebiet vorstellt. Stefanie Todt erhielt den Titel in der Kalenderwoche 2 im Jahr 2024.

In ihrer Forschung konzentriert sich Stefanie Todt auf Streuprozesse zwischen elektroschwachen Eichbosonen. Diese Streuprozesse, zu denen dreifache und vierfache elektroschwache Selbstkopplungswechselwirkungen sowie der Austausch eines Higgs-Bosons gehören, sind ein hervorragendes Instrument zur Untersuchung des empfindlichen Zusammenspiels zwischen der Eichstruktur und dem Mechanismus der elektroschwachen Symmetriebrechung des Standardmodells (SM).

In ihren Forschungsprojekten untersucht sie die Streuung zweier gleichgeladener W±-Bosonen und trug mit Daten des ATLAS-Experiments am LHC zur ersten Beobachtung eines Prozesses bei, der die Streuung von Vektorbosonen beinhaltet.

Außerdem untersucht sie die Auswirkungen eines Modells der effektiven Feldtheorie (EFT), das Erweiterungen jenseits des SM beschreibt, die anomale quartische Eichkopplungen im elektroschwachen Sektor erzeugen.

Seit über 10 Jahren engagiert sich Stefanie Todt außerdem in Wissenschaftskommunikation und Mentoring. Als Vermittlerin hält sie regelmäßig Masterclasses für Oberstufenschüler:innen, die vom Netzwerk Teilchenwelt organisiert werden. Sie präsentiert und diskutiert ihr Forschungsgebiet gerne in der Öffentlichkeit, etwa bei Veranstaltungen wie Science im Pub oder dem 35c3 (35th Chaos Communication Congress).

Sie steht für eine unterstützende und anerkennende wissenschaftliche Gemeinschaft und war Sprecherin der deutschen Promovierenden- und Nachwuchswissenschaftlervertreter im ATLAS-Experiment.

Physikerin der Woche
Professur für Teilchenphysik an der TU Dresden