01.09.2014
ICOTOM 17 fand in Dresden statt
Textur und Anisotropie – ein Werkzeug für modernes Werkstoffdesign
Vom 24.-29. August, 2014, fand im Hotel WYNDHAM Garden Dresden die „17th International Conference on Textures of Materials“ (ICOTOM 17) statt. Die Konferenz, zu der sich 270 Materialwissenschaftler aus 34 Ländern trafen, wurde von den Metallphysikern der TU Dresden, Prof. Werner Skrotzki und Dr. Carl-Georg Oertel in Zusammenarbeit mit der Intercom GmbH Dresden, organisiert. Neben den grundlegenden Fragen der Texturbildung, d.h. der bevorzugten Orientierungsverteilung der Kristallite in einem Polykristall, und deren Auswirkung auf die Anisotropie (Richtungsabhängigkeit) der Eigenschaften von Materialien und Werkstoffen, wie z.B. der mechanischen, magnetischen und elektrischen Eigenschaften, standen technologische Anwendungen, neue Messmethoden und Zukunftstrends auf dem Gebiet der Texturforschung im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Es zeigte sich, dass die moderne Texturforschung einen wichtigen Beitrag zu dem Ziel eines modernen Werkstoffdesigns und der Entwicklung innovativer Materialien leistet. Ein besonderes Beispiel stellt die Stromtragfähigkeit von Hochtemperatur-Supraleitern dar, die sich durch geeignete Texturierung drastisch erhöhen lässt. Insgesamt gab es 232 Vorträge und 70 Poster zu 12 Themengebieten, die durch hervorragende Plenarvorträge von international anerkannten jüngeren und älteren Wissenschaftlern eingeführt wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass sich der Anteil jüngerer Wissenschaftler und Studenten, die sich durch eigene qualitativ hochwertige Beiträge und intensive Fachdiskussionen rege am Konferenzleben beteiligten, auf ca. 30% erhöht hat. Traditionsgemäß war auch in diesem Jahr die ICOTOM 17 eine Stätte des intensiven wissenschaftlichen Austausches von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, was sich insbesondere durch die große Anzahl von Teilnehmern aus dem asiatischen Raum dokumentiert. Die Konferenz hatte thematisch einen unmittelbaren Bezug zu dem vom Freistaat Sachsen geförderten Exzellenzcluster „European Centre for Emerging Materials and Processes (ECEMP)“. Die ICOTOM 17 fand nach 1969 und 1993 in Clausthal und 1978 in Aachen zum vierten Mal in Deutschland statt. Dass die von einem internationalen Komitee getroffene Wahl auf Dresden fiel, ist darauf zurückzuführen, dass Dresden auf dem Gebiet der metallphysikalischen und materialwissenschaftlichen Forschung international einen guten Ruf genießt. Natürlich wirkte auch die Stadt selbst wie ein Magnet. Beides hatte zur Folge, dass die ICOTOM 17 zu einer sehr stark besuchten Konferenz dieser Serie wurde. Ein besonderes Lob der Konferenzteilnehmer wurde für die perfekte Organisation und das Rahmenprogramm der ICOTOM 17 ausgesprochen. Die nächste ICOTOM wird 2017 in St. George, Utah, USA, stattfinden.