29.11.2023; Kolloquium
Bühler-KolloquiumC. Heim: "Spuren" im Gehirn: Neurobiologische Folgen von Traumatisierung im Kindesalter
Charité Berlin
Abstract
Frühe traumatische Lebenserfahrungen sind ein weit verbreiteter Risikofaktor für die Entwicklung schwerer psychischer und körperliche Erkrankungen über die gesamte Lebensspanne sowie für eine verminderte Lebenserwartung. Ein verbessertes Verständnis der frühen Umwelteinflüsse und der biologischen und psychologischen Mechanismen, welche zu negativen gesundheitlichen Folgen von früher Traumatisierung ist notwendig, um diesen Folgen entgegenzuwirken. Frau Heim diskutiert die bisherige Forschung, welche zunehmend Einblicke in die Mechanismen gewährt. Sie spricht über Prozesse der biologischen Einbettung von frühen traumatischen Lebenserfahrungen und verbindet molekulare, neuronale, physiologische, emotionalen und kognitiven Prozesse, die zusammen zur langfristigen Entwicklungsprogrammierung negativer gesundheitlicher Folgen führen. Tatsächlich gibt es keine Mechanismen-gesteuerten Interventionen zur Abschwächung negativer gesundheitlicher Folgen und keine diagnostischen Marker zur Identifizierung von Risikopersonen oder von Personen, die eine spezifische Intervention benötigen. Diese Ergebnisse können den Weg zu einer verbesserten Konzeptualisierung psychischer Störungen ebenen, welche entwicklungsbezogene Mechanismen über diagnostische Grenzen hinweg berücksichtigt und innovative und zielgerichtete Interventionen zur Verhinderung der negativen Gesundheitsfolgen ermöglicht.
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