Aktuelle Angebote für Abschlussarbeiten
Angebote Master/Diplomarbeit Psychologie
Thema 1: Urteilsübereinstimmung bei der Bestimmung der wissenschaftlichen Qualität von Zeitschriftenartikeln in der Psychologie
- Betreuer: Prof. Dr. Daniel Leising:
- Beginn: ab sofort
An der Professur Diagnostik & Intervention sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine oder mehrere Masterarbeiten zum Thema"Urteilsübereinstimmung bei der Bestimmung der wissenschaftlichen Qualität von Zeitschriftenartikeln in der Psychologie" zu vergeben. Es geht um die Frage, wie objektiv sich die Qualität von wissenschaftlichen Beiträgen in der Psychologie überhaupt einschätzen lässt, und die Frage, inwieweit die so eingeschätzte Qualität redundant mit gängigeren Maßen für wissenschaftlichen "Impact" ist. Ein bereits erstelltes Beurteilungsschema (https://psyarxiv.com/6btc3/) soll dazu von mehreren Beurteiler*innen auf eine diverse Stichprobe von 100-200 Artikeln angewendet werden. Im Vordergrund steht die Schätzung der Inter-Rater Reliabilität, sowie darauf aufbauend die Ableitung von Verbesserungsmöglichkeiten am Beurteilungsschema selbst. Auch die Korrelation des so ermittelten Qualitätsindexes bzw. seiner einzelnen Aspekte mit Indikatoren wie Zitationshäufigkeit und Impact Faktor soll ermittelt werden. Weiterhin können zeitliche Veränderungen in den Blick genommen werden ("wird die psychologische Forschung besser?").
Bei Interesse am Thema wenden Sie sich bitte an daniel.leising@tu-dresden.de
Für dasselbe Projekt werden außerdem ab sofort mehrere Studentische Hilfskräfte gesucht.
Thema 2: Ethik, Macht und Machtmissbrauch in Organisationen: Konzeptuelle Analyse und Anwendung auf Fallbeispiele
- Betreuer: Prof. Dr. Daniel Leising:
- Beginn: ab sofort
- Daten: Vorrangig qualitative/konzeptuelle Arbeiten, mehrere Masterarbeiten möglich
Ausgangspunkt dieser Arbeiten ist das Konzept des „Toxic Triangle“ von Padilla et al. (2007): Padilla, A., Hogan, R., & Kaiser, R. B. (2007). The toxic triangle: Destructive leaders, susceptible followers and conducive environments. The Leadership Quarterly, 18, 176-194.
In ein bis zwei Masterarbeiten soll es darum gehen, dieses Konzept in Richtung einer prüfbaren Theorie weiterzuentwickeln. Dies ist als sehr anspruchsvolles Projekt einzuschätzen und sollte nur in Angriff genommen werden, wenn Sie sich gerne und kompetent mit Dingen wie Theorien, Hypothesen, Messungen, sowie formal-logischer und mathematischer Modellierung befassen.
Eine größere Anzahl von Masterarbeiten kann sich mit der Anwendung auf konkrete Fallbeispiele beschäftigen. Ausgangspunkt hierzu soll die Aufbereitung dieser Fälle in filmischer Form sein. Filme wie „Serpico“, „Spotlight“, „The Insider“, „Guru“, „Margin Call“, „The Wolf of Wallstreet“, „Enron – the Smartest Guys in the Room“, „The Big Short“, „Bombshell“, und „Unantastbar – der Fall Harvey Weinstein“ behandeln das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und über Tätigkeitsbereiche hinweg. Mit diesen Fallbeispielen beschäftigen wir uns auch im Modul MA-HPSTS-10.
Jeder dieser (und ggfs. weiterer Fälle) kann Thema einer Masterarbeit sein. Dabei soll der Fall zum einen Anhand des Toxic-Triangle-Konzepts analysiert werden, andererseits aber auch verwendet werden, um eben dieses Konzept zu schärfen und zu verbessern. Vergleiche zwischen Fällen sind ebenso denkbar. Auch wird es wichtig sein, die filmische Darstellung selbst zu hinterfragen und sich durch Recherche mit den realen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und eventuell bedeutsame Diskrepanzen sichtbar zu machen.
Thema 3: Flächen"verteilung" und Flächennutzung auf der Fahrbahn
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort
Empirische Untersuchungen zeigen, dass Markierungen von Streifen für Radfahrende dazu führen, dass sie enger überholt werden als ohne entsprechende Streifen. Viele Radfahrende fahren so weit rechts an parkenden Autos entlang, dass sie "gedoort" werden, also in eine Tür fahren, die von innen geöffnet wird, während Unfälle, bei denen Radfahrende von hinten angefahren werden, sehr selten sind. Dieser Themenkomplex soll in mehreren Arbeiten untersucht werden. Die Frage ist jeweils, wo Radfahrende legal fahren, wo sie sicher fahren und ob jemand aus der Pkw-Perspektive sie überholen würde. Als Methode soll jeweils eine Online-Untersuchung programmiert werden.
(a) Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Piktogramm oder "nichts"
Untersuchungen zeigen, dass linienhafte Markierungen (Radfahrstreifen, Schutzstreifen) dazu führen, dass Radfahrende zu dicht überholt werden. Wären Piktogrammketten, die es schon gibt, die aber noch nicht legal sind, besser? Oder eine überbreite rechte Fahrspur? Oder "nichts"?
(b) Längsparken neben dem Streifen bzw. der Fahrbahn
Wie wirken sich parkende Autos auf die Einschätzungen aus, wo Radfahrende sicher fahren und ob man sie überholen könnte? Wie bewusst ist Rad- und Autofahrenden die Möglichkeit des Dooring?
(c) In einem Projekt untersuchen wir in verschiedenen Städten den Effekt von Piktogrammketten, die sehr unterschiedlich sind: verschieden groß, verschiedene Formen, mit und ohne Pfeile ("sharrows"), mit unterschiedlichem Abstand voneinander und zum Fahrstreifenrand, und natürlich in sehr unterschiedlichen Umgebungen. In einer Online-Untersuchung soll unter standardisierten Randbedingungen festgestellt werden, welchen Einfluss die in der Realität anzutreffenden Variationen auf Flächenwahl und wahrgenommene Sicherheit haben.
(d) Hängen die Antworten auf (a), (b) oder (c) mit allgemeinen Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen zusammen? Untersucht werden können z.B. Sensation Seeking, Risikoneigung, allgemeine Einstellungen pro Rad und gegen Auto, wahrgenommene Bewältigungskompetenz, Dominanz, ...
Die Bearbeitung der Themen sollte möglichst bald beginnen.
Betreuerin und eine der GutachterInnen ist Prof. Dr. Carmen Hagemeister. Weitere Informationen beiCarmen.Hagemeister@tu-dresden.de
Thema 4: Flächenwahl von Radfahrenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort
Mehr und mehr Kommunen gehen dazu über, die Benutzungspflicht von Radwegen aufzuheben oder durch „Gehweg – Radfahrer frei“ Radfahrenden freizustellen, ob sie auf der Fahrbahn oder im Seitenraum fahren. Wenige Radfahrende ändern ihr Verhalten, und es ist nicht klar, was „wirklich“ dazu führt, dass eine Fläche gewählt wird. Die Flächenwahl von Frauen und Männern, von Radfahrenden verschiedenen Alters und von Wenig- und Vielradfahrenden unterscheidet sich deutlich. Wenn man nach den Motiven für die Flächenwahl fragt, findet man jedoch nur geringe Unterschiede zwischen diesen Gruppen. Damit stellt sich die Frage: Woran liegt es denn nun wirklich? In mehreren Arbeiten soll jeweils ein Aspekt untersucht werden.
(a) Gender-Effekt: Dass Männer lieber auf der Fahrbahn und Frauen lieber im Seitenraum fahren, wird typischerweise mit dem Tempo erklärt. Welche weiteren theoretischen Ansätze kann man sinnvoll nutzen? Auf dieser Grundlage wird ein Online-Fragebogen programmiert.
(b) Bisherige Erfahrungen und Erwartungen: Was haben die Radfahrenden ausprobiert mit welchen Konsequenzen? Was haben sie beobachtet? Wie beeinflusst das ihr Verhalten? Abhängig von Interesse und Jahreszeit kann dieses Thema mit verschiedenen Methoden untersucht werden: Fokusgruppen oder Befragung vor Ort als auch Online-Befragung.
(c) Was sehen verschiedene Verkehrsteilnehmende als legitim an? Wenn es keinen Radweg oder Radfahrstreifen gibt - also auf den meisten Straßen -, teilen sich Radfahrende die Fläche mit Kraftfahrer*innen oder Fußgänger*innen. Wer sieht es als wie legitim ("in Ordnung", "okay") an, wenn Radfahrende Autofahrenden "im Weg" sind? Welche Reaktionen der Autofahrenden werden als legitim angesehen: Hinterherfahren? Hupen? ...? Wer sieht es als wie legitim an, wenn Radfahrende in solchen Situationen auf dem Gehweg fahren? Welche Reaktionen von Fußgänger*innen werden als legitim angesehen? Nicht ausweichen? Radfahrende ansprechen? ...? Je nach genauer Fragestellung kann das Thema mit Einzelinterviews, Fokusgruppen oder auch einer Online-Befragung untersucht werden.
Die Bearbeitung der Themen kann sofort oder auch später beginnen.
Betreuerin und eine der GutachterInnen ist Prof. Dr. Carmen Hagemeister. Weitere Informationen beiCarmen.Hagemeister@tu-dresden.de
Thema 5: Wie muss man Ergebnisse von psychologischer Diagnostik darstellen, damit sie auch ankommen?
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort
Nach der Diagnostik müssen PsychologInnen die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen daraus an Nicht-PsychologInnen vermitteln. Das kann sehr unterschiedlich geschehen, wie z.B. ein Vergleich der Gutachten in Kubinger (2009) und Westhoff und Kluck (2014) zeigt, obwohl jeweils dieselben Grundideen umgesetzt werden. Wie bringt man die Ergebnisse denn nun so an den Mann oder die Frau, dass sie auch verstanden werden?
Es soll untersucht werden, wie sich die verschiedene Darstellung von Ergebnissen darauf auswirkt, wie NichtpsychologInnen sie verstehen und was sie daraus schlussfolgern. Es eignet sich jeder Themenbereich, in dem Diagnostik an NichtpsychologInnen vermittelt wird. Immer bieten sich Bezüge zur Sozialpsychologie an, da es sich um Beurteilungen von Personen handelt. Für die Arbeit ist es nötig, dass Sie sehr guten Zugang zu einer möglichen Gruppe von LeserInnen psychologischer Gutachten haben. Weitere Informationen bei Prof. Dr. Carmen Hagemeister: Carmen.Hagemeister@tu-dresden.de
Thema 6: Diagnostische Strategien
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort
Falls Sie sich, angeregt wodurch auch immer, für ein Thema interessieren, das sich mit diagnostischen Strategien und diagnostischer Urteilsbildung in der Psychologie beschäftigt, machen Sie einen Vorschlag. Weitere Informationen bei Prof. Dr. Carmen Hagemeister: Carmen.Hagemeister@tu-dresden.de
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