Diplom-/Studienarbeiten Verkehrsingenieurwesen
Angebote für Diplom-/Studienarbeiten in Verkehrsingenieurwesen, Prof. Dr. Carmen Hagemeister:
Als Studienarbeiten können die Arbeiten in verkleinerter Form durchgeführt werden.
Selbsteinschränkung von Zufußgehenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Lange bekannt ist, dass ältere Kfz-Fahrende sich "angenehme" Zeiten und Wege suchen, Radfahrende werden beim Stadtradeln getrackt, um mehr über ihre Routenwahl zu erfahren. Gibt es solche Effekte auch bei Zufußgehenden, vor allem bei älteren? Bei Befragungen im Verkehr werden immer nur die angetroffen, die sich genau dorthin trauen, wo die Befragung stattfindet. Der Fokus dieser Arbeit soll auf denen liegen, die sich nicht mehr trauen, also älteren Zufußgehenden, die aus verkehrlichen Gründen bestimmte Wege und/oder Zeiten meiden, sofern es denn möglich ist. In Interviews herausgefunden werden soll, was ältere Zufußgehende als bedrohlich oder unangenehm erleben, wie sie konkret damit umgehen, welche Folgen das für ihre Lebensqualität und Eigenständigkeit hat und welche Maßnahmen sie sich wünschen.
Die Arbeit kann an jedem beliebigen Ort in Deutschland durchgeführt werden. Zielgruppe sind ältere Menschen, die selbstständig im eigenen Haushalt leben, sich selbst versorgen und viele ihrer Alltagswege zu Fuß zurücklegen. Dazu ist die Kooperation mit "Senior*innentreffs" nötig.
Einschätzungen von Begegnungen von Zufußgehenden und Radfahrenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Radfahrende sind– teils legal, teils illegal – auf denselben Flächen im Längsverkehr unterwegs wie Zufußgehende. Zufußgehende queren Flächen, auf denen Radverkehr unterwegs ist, mehr oder weniger befahrene straßenbegleitende Radwege, Velorouten und Fahrbahnen. In all diesen Situationen kann es zu Konflikten kommen. Untersucht werden soll, wie solche Begegnungen von Zufußgehenden und von Radfahrenden bewertet werden. Dazu sollen Videos gemacht und in einer Online-Untersuchung genutzt werden.
Es bietet sich an, dass mehrere Studierende die Videos gemeinsam erstellen und verschiedene Teilaspekte analysieren. Neben Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen können auch verschiedene Situationsklassen untersucht werden, z.B. an Längsverkehr im Straßenverkehr, Längsverkehr auf selbstständigen Geh- und Radwegen (z.B. Grünanlage, Elberadweg), Querung im Straßenverkehr, an Haltestellen, .... Geplant ist zum Einstig ins Thema ein Fokus auf Begegnungen von Erwachsenen zwischen ca. 20 und ca. 60 Jahren, die zu Fuß und auf dem Rad unterwegs sind. Wenn Sie Interesse haben, können Sie gern auch Videos machen mit Personen, auf die im Straßenverkehr besonders Rücksicht zu nehmen ist, Menschen mit sichtbaren Einschränkungen, Erwachsene, die mit Kindern unterwegs sind, ...
Zufußgehende ärgern sich über Radfahrende und tun was – und warum?
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Zufußgehende ärgern sich, wenn Radfahrende an ihnen nah und/oder schnell vorbeifahren. In einer Bachelorarbeit wurden in Interviews einige Bedingungen erhoben, unter denen Zufußgehende Radfahrende auf dem Gehweg eher tolerieren. Ebenfalls erfragt wurden einige Erfahrungen und Überlegungen, die beeinflussen, wie sich Zufußgehende trotz ihres Ärgers vor, in und nach solchen Begegnungen mit Radfahrenden verhalten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll das Thema tiefer und breiter untersucht werden. Möglich ist eine Einbettung in Richtung interindividuelle Unterschiede zwischen Zufußgehenden oder auch in Richtung von Situationsmerkmalen, die sich auf Ärger und Verhalten auswirken oder eine Kombination davon.
Flächenwahl von Radfahrenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Mehr und mehr Kommunen gehen dazu über, die Benutzungspflicht von Radwegen aufzuheben oder durch „Gehweg – Radfahrer frei“ Radfahrenden freizustellen, ob sie auf der Fahrbahn oder im Seitenraum fahren. Wenige Radfahrende ändern ihr Verhalten, und es ist nicht klar, was „wirklich“ dazu führt, dass eine Fläche gewählt wird. Die Flächenwahl von Frauen und Männern, von Radfahrenden verschiedenen Alters und von Wenig- und Vielradfahrenden unterscheidet sich deutlich. Wenn man nach den Motiven für die Flächenwahl fragt, findet man jedoch nur geringe Unterschiede zwischen diesen Gruppen. Damit stellt sich die Frage: Woran liegt es denn nun wirklich? In mehreren Arbeiten soll jeweils ein Aspekt untersucht werden.
(a) Gender-Effekt: Dass Männer lieber auf der Fahrbahn und Frauen lieber im Seitenraum fahren, wird typischerweise mit dem Tempo erklärt. Welche weiteren theoretischen Ansätze kann man sinnvoll nutzen? Auf dieser Grundlage wird ein Online-Fragebogen programmiert.
(b) Bisherige Erfahrungen und Erwartungen: Was haben die Radfahrenden ausprobiert mit welchen Konsequenzen? Was haben sie beobachtet? Wie beeinflusst das ihr Verhalten? Abhängig von Interesse und Jahreszeit kann dieses Thema mit verschiedenen Methoden untersucht werden: Fokusgruppen oder Befragung vor Ort als auch Online-Befragung.
(c) Was sehen verschiedene Verkehrsteilnehmende als legitim an? Wenn es keinen Radweg oder Radfahrstreifen gibt - also auf den meisten Straßen -, teilen sich Radfahrende die Fläche mit Kraftfahrer*innen oder Fußgänger*innen. Wer sieht es als wie legitim ("in Ordnung", "okay") an, wenn Radfahrende Autofahrenden "im Weg" sind? Welche Reaktionen der Autofahrenden werden als legitim angesehen: Hinterherfahren? Hupen? ...? Wer sieht es als wie legitim an, wenn Radfahrende in solchen Situationen auf dem Gehweg fahren? Welche Reaktionen von Fußgänger*innen werden als legitim angesehen? Nicht ausweichen? Radfahrende ansprechen? ...? Je nach genauer Fragestellung kann das Thema mit Einzelinterviews, Fokusgruppen oder auch einer Online-Befragung untersucht werden.
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