Angebote Master-/Diplomarbeiten Psychologie
Thema 1: Qualitätssicherung in der Wissenschaft
- Betreuer: Prof. Dr. Daniel Leising:
- Beginn: ab sofort
- Daten: Vorrangig qualitative/konzeptuelle Arbeit
An der Professur Diagnostik und Intervention ist ab sofort eine empirische Masterarbeit im Themenfeld "Qualitätssicherung in der Wissenschaft" zu vergeben. Konkret soll eine Stichprobe von etwa 75 wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln im Hinblick auf Qualitätsmerkmale (Power, Open Data, Präregistrierung etc.) beurteilt werden. Die eigentlichen Ratings werden dabei von Studentischen Hilfskräften durchgeführt. Die Aufgabe der Person, die die Masterarbeit übernimmt, besteht in der Recherche nach geeigneten Artikeln, der Organisation der Ratings, und der Datenauswertung. Neben der Inter-Rater-Reliabilität sollen auch Zusammenhänge mit Metriken wie Zitationsraten und Journal Impact Factor untersucht werden. Es ist wahrscheinlich, dass die Ergebnisse der Arbeit selbst als wissenschaftlicher Artikel publiziert werden können. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an .
Thema 2: Ethik, Macht und Machtmissbrauch in Organisationen: Konzeptuelle Analyse und Anwendung auf Fallbeispiele
- Betreuer: Prof. Dr. Daniel Leising:
- Beginn: ab sofort
- Daten: Vorrangig qualitative/konzeptuelle Arbeiten, mehrere Masterarbeiten möglich
Ausgangspunkt dieser Arbeiten ist das Konzept des „Toxic Triangle“ von Padilla et al. (2007): Padilla, A., Hogan, R., & Kaiser, R. B. (2007). The toxic triangle: Destructive leaders, susceptible followers and conducive environments. The Leadership Quarterly, 18, 176-194.
In ein bis zwei Masterarbeiten soll es darum gehen, dieses Konzept in Richtung einer prüfbaren Theorie weiterzuentwickeln. Dies ist als sehr anspruchsvolles Projekt einzuschätzen und sollte nur in Angriff genommen werden, wenn Sie sich gerne und kompetent mit Dingen wie Theorien, Hypothesen, Messungen, sowie formal-logischer und mathematischer Modellierung befassen.
Eine größere Anzahl von Masterarbeiten kann sich mit der Anwendung auf konkrete Fallbeispiele beschäftigen. Ausgangspunkt hierzu soll die Aufbereitung dieser Fälle in filmischer Form sein. Filme wie „Serpico“, „Spotlight“, „The Insider“, „Guru“, „Margin Call“, „The Wolf of Wallstreet“, „Enron – the Smartest Guys in the Room“, „The Big Short“, „Bombshell“, und „Unantastbar – der Fall Harvey Weinstein“ behandeln das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und über Tätigkeitsbereiche hinweg. Mit diesen Fallbeispielen beschäftigen wir uns auch im Modul MA-HPSTS-10.
Jeder dieser (und ggfs. weiterer Fälle) kann Thema einer Masterarbeit sein. Dabei soll der Fall zum einen Anhand des Toxic-Triangle-Konzepts analysiert werden, andererseits aber auch verwendet werden, um eben dieses Konzept zu schärfen und zu verbessern. Vergleiche zwischen Fällen sind ebenso denkbar. Auch wird es wichtig sein, die filmische Darstellung selbst zu hinterfragen und sich durch Recherche mit den realen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und eventuell bedeutsame Diskrepanzen sichtbar zu machen.
Thema 3: Selbsteinschränkung von Zufußgehenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Lange bekannt ist, dass ältere Kfz-Fahrende sich "angenehme" Zeiten und Wege suchen, Radfahrende werden beim Stadtradeln getrackt, um mehr über ihre Routenwahl zu erfahren. Gibt es solche Effekte auch bei Zufußgehenden, vor allem bei älteren? Bei Befragungen im Verkehr werden immer nur die angetroffen, die sich genau dorthin trauen, wo die Befragung stattfindet. Der Fokus dieser Arbeit soll auf denen liegen, die sich nicht mehr trauen, also älteren Zufußgehenden, die aus verkehrlichen Gründen bestimmte Wege und/oder Zeiten meiden, sofern es denn möglich ist. In Interviews herausgefunden werden soll, was ältere Zufußgehende als bedrohlich oder unangenehm erleben, wie sie konkret damit umgehen, welche Folgen das für ihre Lebensqualität und Eigenständigkeit hat und welche Maßnahmen sie sich wünschen.
Die Arbeit kann an jedem beliebigen Ort in Deutschland durchgeführt werden. Zielgruppe sind ältere Menschen, die selbstständig im eigenen Haushalt leben, sich selbst versorgen und viele ihrer Alltagswege zu Fuß zurücklegen. Dazu ist die Kooperation mit "Senior*innentreffs" nötig. Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.
Thema 4: Einschätzungen von Begegnungen von Zufußgehenden und Radfahrenden
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
- Mehrere Masterarbeiten möglich
Radfahrende sind– teils legal, teils illegal – auf denselben Flächen im Längsverkehr unterwegs wie Zufußgehende. Zufußgehende queren Flächen, auf denen Radverkehr unterwegs ist, mehr oder weniger befahrene straßenbegleitende Radwege, Velorouten und Fahrbahnen. In all diesen Situationen kann es zu Konflikten kommen. Untersucht werden soll, wie solche Begegnungen von Zufußgehenden und von Radfahrenden bewertet werden. Dazu sollen Videos gemacht und in einer Online-Untersuchung genutzt werden.
Es bietet sich an, dass mehrere Studierende die Videos gemeinsam erstellen und verschiedene Teilaspekte analysieren. Neben Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen können auch verschiedene Situationsklassen untersucht werden, z.B. an Längsverkehr im Straßenverkehr, Längsverkehr auf selbstständigen Geh- und Radwegen (z.B. Grünanlage, Elberadweg), Querung im Straßenverkehr, an Haltestellen, .... Geplant ist zum Einstig ins Thema ein Fokus auf Begegnungen von Erwachsenen zwischen ca. 20 und ca. 60 Jahren, die zu Fuß und auf dem Rad unterwegs sind. Wenn Sie Interesse haben, können Sie gern auch Videos machen mit Personen, auf die im Straßenverkehr besonders Rücksicht zu nehmen ist, Menschen mit sichtbaren Einschränkungen, Erwachsene, die mit Kindern unterwegs sind, ... Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.
Thema 5: Zufußgehende ärgern sich über Radfahrende und tun was – und warum?
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Zufußgehende ärgern sich, wenn Radfahrende an ihnen nah und/oder schnell vorbeifahren. In einer Bachelorarbeit wurden in Interviews einige Bedingungen erhoben, unter denen Zufußgehende Radfahrende auf dem Gehweg eher tolerieren. Ebenfalls erfragt wurden einige Erfahrungen und Überlegungen, die beeinflussen, wie sich Zufußgehende trotz ihres Ärgers vor, in und nach solchen Begegnungen mit Radfahrenden verhalten. Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll das Thema tiefer und breiter untersucht werden. Möglich ist eine Einbettung in Richtung interindividuelle Unterschiede zwischen Zufußgehenden oder auch in Richtung von Situationsmerkmalen, die sich auf Ärger und Verhalten auswirken oder eine Kombination davon. Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.
Thema 6: Einstellung zu "kleinen" Verstößen im Straßenverkehr
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Zahlreiche sichtbare Verstöße im Straßenverkehr lassen sich praktisch überall und immer beobachten: Kfz-Fahrende parken auf Gehwegen, Baumscheiben, vor Absenkungen, in Feuerwehrzufahrten. Radfahrende jeden Alters fahren auf Gehwegen in beide Richtungen und erschrecken damit Fußgänger*innen. Zufußgehende laufen auf Radwegen, selbst wenn der Gehweg breit genug ist. E-Roller stehen Blinden und Rollstuhlfahrer*innen im Weg. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ordnungswidrigkeiten verfolgt werden, liegt ganz knapp über null, die Strafen sind gering. Und fast niemand regt sich darüber auf, wenn sie oder er nicht selbst betroffen ist. Darum soll es in dieser Arbeit gehen: Alle können es sehen. Warum regt sich (fast) niemand auf? Wie werden solche Verstöße bewertet, und wie kommt es dazu? Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.
Thema 7: Wie muss man Ergebnisse von psychologischer Diagnostik darstellen, damit sie auch ankommen?
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: Beginn: ab sofort möglich
Nach der Diagnostik müssen PsychologInnen die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen daraus an Nicht-PsychologInnen vermitteln. Das kann sehr unterschiedlich geschehen, wie z.B. ein Vergleich der Gutachten in Kubinger (2009) und Westhoff und Kluck (2014) zeigt, obwohl jeweils dieselben Grundideen umgesetzt werden. Wie bringt man die Ergebnisse denn nun so an den Mann oder die Frau, dass sie auch verstanden werden?Es soll untersucht werden, wie sich die verschiedene Darstellung von Ergebnissen darauf auswirkt, wie NichtpsychologInnen sie verstehen und was sie daraus schlussfolgern. Es eignet sich jeder Themenbereich, in dem Diagnostik an NichtpsychologInnen vermittelt wird. Immer bieten sich Bezüge zur Sozialpsychologie an, da es sich um Beurteilungen von Personen handelt. Für die Arbeit ist es nötig, dass Sie sehr guten Zugang zu einer möglichen Gruppe von LeserInnen psychologischer Gutachten haben. Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.
Thema 8: Diagnostische Strategien
- Betreuerin: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
- Beginn: ab sofort möglich
Falls Sie sich, angeregt wodurch auch immer, für ein Thema interessieren, das sich mit diagnostischen Strategien und diagnostischer Urteilsbildung in der Psychologie beschäftigt, machen Sie einen Vorschlag. Weitere Informationen bei Carmen Hagemeister.