Forschungsprojekte
Entwicklung und Evaluation eines Anforderungsprofils für pychologisch-diagnostische Interviews
Lernfortschrittskontrolle bei der Vermittlung von Diagnostischen Strategien
Diagnose von Interviewerkompetenz in der Personalauswahl
Erkennen der Geübtheit in Konzentrationstests
[Entwicklung und Evaluation der Task-Analysis-Tools (TAToo) als Grundlage qualitativ hochwertiger Personaldiagnostik]
[Entwicklung von Instrumenten zur Erhöhung der Auswartungsobjektivität von qualitativen Eignungsinterviews]
[Messung sozialer Netzwerkkompetenz]
[Soziale Erwünschtheit in Bewerbungsgesprächen]
[Durchführung von Anforderungsanalysen für das Eisenbahn-Bundesamt]
[Fahrgewohnheiten älterer Radfahrerinnen und Radfahrer]
Entwicklung und Evaluation der Task-Analysis-Tools (TAToo) als Grundlage qualitativ hochwertiger Personaldiagnostik
Projektleitung: Prof. Dr. phil. Karl Westhoff
Projektmitarbeiter: Dr. rer. nat. Anna Koch
Beschreibung: Der Critical Incident Technique (kurz: CIT) ist eine weit verbreitete Methode für Anforderungsanalysen. Aus konkreten Verhaltensweisen von erfolgreichen Stelleninhabern in typischen und erfolgsrelevanten Arbeitssituationen, wird ein Anforderungsprofil abgeleitet. Anwender der CIT können bisher nur eine grobe Verfahrensbeschreibung nutzen, die seit mehr als 50 Jahren fast unverändert geblieben ist. Dadurch ist der Planungsaufwand einer Anforderungsanalyse mithilfe der CIT sehr groß. Die Methode bleibt so unerfahrenen Anwendern in der Praxis meist verschlossen, da ein umfangreiches Studium der einschlägigen Fachliteratur vonnöten ist, um die CIT gewinnbringend einsetzen zu können. Um wissenschaftlich geprüfte Methoden der Praxis zugänglich zu machen, wird die CIT für den Bereich der Personaldiagnostik systematisch weiterentwickelt. Dazu werden Anforderungsanalysetools (TAToo) konstruiert, die sich im Prinzip der CIT orientieren, aber dem Anwender umfangreiche Handlungsunterstützung in Form von Instrumenten und Checklisten liefern. Dabei werden verschiedene methodische Varianten der CIT miteinander kombiniert, die dem Anwender hur Auswahl stehen. Aspekte der CIT, die für Anforderungsanalysen weniger geeignet sind, werden so verändert, dass die TAToo die Anforderungen der Wissenschaft und Praxis erfüllen können.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Eigenfinanzierung
Entwicklung von Instrumenten zur Erhöhung der Auswartungsobjektivität von qualitativen Eignungsinterviews
Projektleitung: Prof. Dr. phil. Karl Westhoff
Die Auswertung von qualitativen diagnostischen Interviews ist außerordentlich komplex, fehleranfällig und daher wenig objektiv im Sinne von intersubjektiv übereinstimmend. Eine Hauptquelle von Fehlern liegt darin, dass die Auswerter die zu beachtenden Konstrukte und deren gesicherte Facetten nur bruchstückhaft kennen. Hier sollen die Facettierungen von ausgewählten Konstrukten zusammen mit Kurzbeschreibungen des dazu gehörenden Verhaltens auf ein bis zwei Seiten übersichtlich zusammengestellt werden. Es soll geprüft werden, ob und wenn ja wie sehr die Verwendung dieser Instrumente die Auswertungsobjektivität von qualitativen Eignungsinterviews erhöht.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Eigenfinanzierung
Messung sozialer Netzwerkkompetenz
Projektleitung: Prof. Dr. phil. Karl Westhoff
Projektmitarbeiter: Dipl.-Psych. Oliver Brust
Beschreibung: Eine der immer wieder genannten und geforderten überfachlichen Qualifikationen (= Schlüsselkompetenzen) ist die soziale Netzwerkkompetenz. Hierzu wurde die Literatur gesichtet und eine Theorie entwickelt, auf deren Grundlage eine erste Studie an Inhabern von ostdeutschen und bulgarischen KMU durchgeführt wurde. Die Ergebnisse stützen die theoretischen Überlegungen und die daraus abgeleiteten Operationalisierungen durch Messinstrumente. Zurzeit werden Instrumente zur Erfassung der sozialen Netzwerkkompetenz von Studierenden geprüft. Die Theorie und die daraus abgeleiteten Messinstrumente erlauben gezielte Interventionen zur Verbesserung der sozialen Netzwerkkompetenz. Diese Interventionen sollen zur Erhöhung des Interesses an Alumni-Clubs dienen.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Eigenfinanzierung
Soziale Erwünschtheit in Bewerbungsgesprächen
Projektleitung: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Beschreibung: In der Rechtspsychologie werden sog. "Realkennzeichen" genutzt, um zwischen erlebten und nicht erlebten Aussagen zu unterscheiden. In Bewerbungsgesprächen werden nur wenige dieser Realkennzeichen gefunden. Bisher konnten sie in Einstellungsinterviews nicht dazu beitragen, zwischen wahren und positiven Darstellungen zu unterscheiden. Derzeit wird untersucht, welche Erfahrungen Bewerber haben, wie sie sich in Bewerbungsgesprächen günstig bzw. ungünstig darstellen.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Eigenfinanzierung
Durchführung von Anforderungsanalysen für das Eisenbahn-Bundesamt
Projektleitung: Prof. Dr. phil. Karl Westhoff
Projektmitarbeiter: Dr. rer. nat. Anna Koch
Bescheibung: Für das Eisenbahn-Bundesamt werden Anforderungsanalysen mit Hilfe des von uns neu entwickelten Instruments - den Task-Analysis-Tools (TAToo) - erstellt. Seit November wird die Datenerhebung im Eisenbahn-Bundesamt vorbereitet, die im Januar starten wird. Die Daten werden in insgesamt drei Schritten erhoben. Anhand dieser Daten und der Informationen aus Evaluationen der Teilnehmer werden umfangreich Objektivität, Validität, Reliabilität, Ökonomie und Nützlichkeit der TAToo erfasst. Auf dieser Basis können die TAToo danach weiter auf die Bedürfnisse der Praxis angepasst und verbessert werden. Eine weitere wichtige Frage ist, ob die in den TAToo genutzten methodischen Varianten zu inhaltlich gleichen Ergebnissen führen und von den Teilnehmern gleich gut akzeptiert werden.
Laufzeit: laufend
Finanzierung: Drittmittel
Fahrgewohnheiten älterer Radfahrerinnen und Radfahrer
Projektleitung: Prof. Dr. Carmen Hagemeister
Projektmitarbeiter: Dipl.-Psych. Anneheide Tegen-Klebingat
Beschreibung: In dem Projekt wurde untersucht, wie Radfahrer und Radfahrerinnen mit Schwierigkeiten umgehen, die oft im Alter auftreten: Wie versuchen sie, welche Schwierigkeiten als Radfahrer im Straßenverkehr zu kompensieren? Welche dieser Verhaltensweisen erhöht ihre Sicherheit, welche verringert sie? Unter welchen Bedingungen nutzen sie andere Verkehrsmittel? Auf welche Aktivitäten verzichten sie mit welchen Folgen?
Um Verhalten und Kognitionen der Radfahrer zu diesen Themen zu erfassen, wurden zuerst Tiefeninterviews mit 30 RadfahrerInnen, die das Rad im Alltag nutzen, ab 60 Jahren geführt. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Aus den Ergebnissen dieser Interviews wurde ein Fragebogen entwickelt, den 206 RadfahrerInnen ab 60 Jahren ausfüllten.
Welche erlebten körperlichen und kognitiven Einschränkungen wirken sich wie auf das Verhalten im Straßenverkehr aus? Wo findet Kompensation statt - gefährliche und ungefährliche? Unter welchen Bedingungen weichen ältere Radfahrer auf andere Verkehrsmittel aus, wo verzichten sie auf Aktivitäten?
Laufzeit: Juli 2009 – Dezember 2010
Finanzierung: Eugen-Otto-Butz-Stiftung