Burnout
gefördert durch Technische Universität Dresden- Zukunftskonzept und DFG
Projektleiter: Prof. Dr. Clemens Kirschbaum
Wissenschaftliches Team: Prof. Dr. Angelika Buske-Kirschbaum, Prof. Dr. Jochen Schmitt, Dr. Robert Miller, Dr. Lars Pieper, Dr. Wei Gao, Mag. rer. nat Marlene Penz, Dr. Magdalena Wekenborg (Kanthak)
Unter den verschiedenen pathologischen Konsequenzen von chronischem Stress wird zunehmend häufiger ein Syndrom beschrieben, das als „Burnout“ bezeichnet wird. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass eine zunehmende Zahl an Menschen an diesem Krankheitsbild leiden – Schätzungen gehen von jährlich rund 100.000 Betroffenen in Deutschland aus – und dass durch das Syndrom eine erhebliche volkswirtschaftliche Last bedingt wird. Das Burnout Forschungsprogramm hat sich daher zum Ziel gesetzt, neue, innovative Forschungsstrategien und –Methoden zu entwickeln, um bedingende und modulierende Faktoren des „Ausgebrannt-Seins“ zu erkennen, belastbare Modelle zu entwickeln und den Risikofaktoren präventiv und therapeutisch zu begegnen.
In einer groß angelegten, prospektiven Studie mit mehrfachen Querschnitt- und Längsschnittuntersuchungen sollen sowohl bereits Betroffene mit manifester Burnout-Symptomatik als auch Personen verschiedener Hoch-Risikogruppen ohne Burnout aus dem gesamten Bundesgebiet und dem deutschsprachigen Ausland über einen Zeitraum von 12 Jahren wiederholt untersucht werden. Erstmalig soll in der geplanten Studie mit einer multimethodalen Perspektive Burnout durch eine enge Verzahnung von Selbstauskunftsdaten, biologischen Stressindikatoren, genetischen Informationen und experimental-psychologischen Untersuchungseinheiten beschrieben werden. Innerhalb der ersten dreijährigen Projektphase wird der Aufbau einer umfangreichen Untersuchungspopulation mit Einschluss von mehr als 10.000 Personen angestrebt. Zu diesem Zweck sollen fortlaufend über das Internet und andere Medien Personen mit einem deutlich erhöhten Risiko für ein Burnout rekrutiert und online „betreut“ werden. Von mehreren Teilnehmergruppen werden Blut-, Speichel- und Haarproben genommen, um daraus potentielle Biomarker einer sich entwickelnden bzw. manifesten Burnout-Störung zu identifizieren. Im Rahmen dessen wird ergänzend angestrebt, die DNA (ggf. auch RNA) aus Blutproben der Studienteilnehmer zu isolieren, um ggf. genomweite Assoziationsstudien, Methylierungsmuster und andere innovative genetische Analysen durchzuführen. Parallel dazu soll in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 940 eine ausführliche internetgestützte Untersuchung kognitiver Kontrollfunktionen bei verschiedenen Studienteilnehmern erfolgen.
Weitere Informationen und Anmeldung: Dresdner Burnout Studie