DIE KOGNITIVE KONTROLLE SOZIALER RESONANZ
gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Hommel, Prof. Dr. Tanja Schultz (Universität Bremen), Prof. Dr. Stefan Zachow (Zuse-Institute Berlin)
Menschen tendieren dazu, das Verhalten anderer zu kopieren, was in der Regel automatischen Imitationsprozessen zugeschrieben wird. Auf der Basis der Theorie der Ereigniskodierung (TEC) argumentieren wir, dass diese Sichtweise nicht zutreffend ist. Stattdessen argumentieren wir, dass das Ausmaß, in dem Menschen andere imitieren, abhängt von (1) dem Grad der merkmalsbezogenen Überlappung zwischen der Repräsentation der Person selbst und der Repräsentation der anderen Person; (2) das Ausmaß, in dem überlappende Merkmale als situationsrelevant wahrgenommen werden, und (3) ob sich die betreffende Person in einem eher integrativen oder einem eher fokussierten Modus der kognitiven Kontrolle befindet. Zum Test dieser Vorhersagen wollen wir eine soziale, interaktive Situation in virtueller Realität herstellen, in der menschliche Versuchspersonen durch eine:n mit Ihnen zeitlich synchronisierten Doppelgänger:in repräsentiert sind, der/die mit einem anderen Avatar (dem Anderen) interagiert.
Wir haben vor, ein neues Paradigma zu entwickeln, indem wir verschiedenste explizite und implizite kognitive und körperliche Reaktionen von Versuchspersonen auf die Merkmale und das Verhalten des Anderen messen können. Wir planen, die merkmalsbezogene und verhaltensmäßige Beziehung zwischen Doppelgänger:in und Anderem systematisch zu manipulieren, was verschiedene Grade der Überlappung zwischen Selbstrepräsentation und der Repräsentation des Anderen induzieren soll. Dabei sollen hochentwickelte Techniken der virtuellen Realität eingesetzt werden, inklusive der visuellen und elektromyografischen Analyse menschlicher Gesichtsbewegungen, machine-learning-basierte analytische Techniken, und Feedback-basierte online Reaktionen des Anderen.