Endocannabinoid
Endocannabinoide im Haar
gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung: Dr. Wei Gao, Prof. Dr. Clemens Kirschbaum
Haaranalysen für körpereigene Substanzen werden zunehmend eingesetzt, um biologische Mechanismen zu untersuchen, die z.B. chronischen Stress mit psychischer Gesundheit oder kognitiver Leistung verbinden. Sie stellen einen vielversprechenden methodischen Ansatz dar, weil sie eine retrospektive Darstellung der langfristigen Exposition gegenüber endogenen und exogenen Substanzen ermöglichen. Das einzigartige Potenzial dieses Ansatzes wurde am häufigsten für die Analyse des Glukokortikoid-Hormons Cortisol genutzt, wofür zunehmende Evidenz die Gültigkeit und den großen Nutzen der Methode belegt. Neben Cortisol sind jedoch auch andere in das menschliche Haar eingearbeitete Substanzen von bedeutendem Interesse für die psychologische und medizinische Forschung. Einer der vielversprechendsten biologischen Kandidaten in dieser Hinsicht sind die Endocannabinoide (ECs). Es wurde vorgeschlagen, dass die ECs eine wichtige Rolle bei stressbedingten Prozessen und bei der Entwicklung von Angst- bzw. affektiven Störungen spielen können.
Das Forschungsprojekt wird zunächst in Tier- und Humanstudien klären, inwiefern die im Haar gemessenen EC-Spiegel die Konzentrationen im Plasma und im Gehirn reflektieren. Des Weiteren erforscht es, inwieweit soziodemografische Variablen (wie Alter und Geschlecht) mit den EC-Spiegeln im Haar assoziiert sind.