Generative Lernaktivitäten
Damit Lernende Wissen nicht nur erinnern und wiedergeben, sondern dieses auch flexibel in (neuen) Situationen anwenden können, bedarf es vor allem einer aktiven und konstruktiven Auseinandersetzung mit den Lerninhalten. Das bedeutet, dass Lernende die Lerninhalte nicht einfach nur passiv aufnehmen, sondern sich mit diesen aktiv auseinandersetzen, also selbst tätig werden. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn mit dem Lernmaterial und den Informationen „gearbeitet“ wird. Darüber hinaus sollen Lernende selbst Wissen konstruieren, welches über die gegebenen Lerninhalte hinausgeht.
Eine Möglichkeit generative Lernaktivitäten anzuregen, bieten Aufgabenstellungen, bei denen sich die Lernenden anhand gegebener Lerninhalte selbständig und aktiv neue Verbindungen generieren müssen: Zwischen den Inhalten des neuen Wissensgebietes bzw. den neuen Informationen und bereits vorhandenem Wissen. Durch diese eigenständige Kreation von Wissenszusammenhängen entsteht neues Wissen. Lernstrategien, bei denen Lerninhalte in neue Darstellungsformen transferiert werden, unterstützen diese Prozesse. Beispiele dafür sind das Erzeugen von Konzept- oder Mindmaps anhand eines Lehrtextes, die Zusammenfassung der Ereignisse eines Films mithilfe eines Zeitstrahls oder gar das Erzeugen eines eigenen Videos zu einem Lerninhalt.
An der Professur werden verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten solcher generativen Lernaktivitäten erforscht. Beispielsweise werden generative Lernaktivitäten mit digitalen Medien im Lehr-Lern-Ansatz Learners as Designers untersucht. Eine weitere Möglichkeit ist das Computer Supported Collaborative Learning (CSCL). Hierbei wird untersucht, inwieweit computerbasiertes kooperatives Lernen so gestaltet werden kann, dass die Lernenden zur gemeinsamen Ausführung generativer Lernaktivitäten angeregt werden.
Ansprechpartner: Gregor Damink, Stephan Mende, Antje Proske
Ausgewählte Publikationen
Damnik, G., Proske, A., & Körndle, H. (2016). Designing a constructive learning activity with interactive elements: the effects of perspective-shifting and the quality of source material. Interactive Learning Environments. Advance online publication. doi:10.1080/10494820.2016.1172239
Damnik, G., Proske, A., Narciss, S., & Körndle, H. (2013). Informal learning with technology: The effects of self-constructing externalizations. The Journal of Educational Research, 106(6), 431-440.
Proske, A. (2011). Learners-as-Designers – Die kompetente Nutzung digitaler Medien in die universitäre Lehre integrieren (D 3.20). In B. Berendt, B. Szcyrba, P. Tremp, H.-P. Voss, & J. Wildt (Hrsg.), Neues Handbuch Hochschullehre. Lehren und Lernen effizient gestalten (S. 1-20). Berlin: Raabe Fachverlag für Wissenschaftsinformation.
Proske, A., Damnik, G. & Körndle, H. (2011). Learners-as-Designers: Wissensräume mit kognitiven Werkzeugen aktiv nutzen und konstruieren. In T. Köhler & J. Neumann (Hrsg.), Wissensgemeinschaften. Digitale Medien - Öffnung und Offenheit in Forschung und Lehre (S. 198-208). Münster: Waxmann.
Proske, A. & Körndle, H. (2004). The impact of a hybrid learning initiative in university instruction. In K. Tochtermann & H. Maurer (Eds.), Proceedings of I-KNOW '04: 4th International Conference on Knowledge Management (pp. 576-583). Graz, Austria: Springer.