Oct 21, 2019
"Dinge zu Ende denken" - Frau Prof. Günther in der Beilage zur Sächsischen Zeitung über Nachhaltigkeit und betriebliche Umweltökonomie
Umwelt, Wirtschaft, Mensch – Nachhaltigkeit strebt nach einer Balance zwischen diesen Dreien. Dafür braucht es neue Sichtweisen, sagt Edeltraud Günther.
Wenn sie könnte, dann würde Prof. Edeltraud Günther ihr komplettes Fachgebiet abschaffen. Die Dresdner Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit. Mit dem Wort, von dem heute oft gesprochen wird, von dem die wenigsten aber wissen, was es bedeutet. Dabei steckt so viel in dem Begriff. Es geht nicht nur darum, sich heute so zu verhalten, dass künftige Generationen noch gut auf der Erde leben können. Es geht um Balance. Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. „Mein Ziel ist, dass wir mein Fach in Zukunft gar nicht mehr brauchen“, sagt die Direktorin des Dresdner Instituts der Universität der Vereinten Nationen (UNUFLORES). Dass die Menschen lernen, ganz automatisch nachhaltig zu handeln – ohne dass sie erst darauf hingewiesen werden müssen. „Wir denken aber noch viel zu kurzfristig.“ Als 1986 in Tschernobyl die Reaktorkatastrophe passiert, studiert Edeltraud Günther gerade Wirtschaftswissenschaften. „Ich war damals entsetzt, dass das in meinem Studium gar keine Rolle spielte“, erinnert sie sich. Umwelt, Wirtschaft, die Gesundheit der Menschen, all das hängt schließlich zusammen. Spätestens seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren war deutlich geworden, dass die Menschheit abhängig ist von den Ressourcen der Erde [...] Weiterlesen per: