Apr 24, 2018
IAK auf der "Travelling conference" (AUS, VN, ROK)
Roman Maletz und Christina Dornack vertraten das IAK auf der travelling conference: REECO-WM: "Resource efficiency and environmental compatibility in waste management", die vom 29.1. - 6.2. in Seoul (29. und 30.1.), in Ho-Chi-Minh-City (1. und 2.2.) sowie in Perth (5. und 6.2.2018) stattfanden.
Schwerpunktthema der travelling conference REECO-WM ist eine umweltverträgliche Abfallwirtschaft, die Beiträge zur Steigerung der Ressourceneffizienz liefert. Aus Abfällen können Rohstoffe zurückgewonnen werden. Im Rahmen dieses Projektes sollen Untersuchungen zur getrennten Erfassung von Abfällen initiiert werden. Getrennte Sammlung schafft die Grundlage für hochwertiges Recycling, ermöglicht Kreislaufführung von Materialströmen und reduziert die Mengen zu deponierender Abfälle. Insbesondere in den Zielländern können damit Deponiekapazitäten eingespart und schädliche Umweltauswirkungen der oftmals ungeordneten oder nicht nach dem Stand der Technik gesicherten Deponien verringert werden. Allerdings können diese Sekundärrohstoffe Schadstoffe enthalten, die für Mensch und Umwelt eine mögliche Gefahr darstellen. Es ist daher wichtig die Umweltverträglichkeit der Sekundärrohstoffe mit realitätsnahen Verfahren beurteilen zu können. Korea stebt z.B. bis zum Jahr 2010 eine „zero landfill“-Strategie an. Für die Länder der Partnerinstitutionen sollen im gemeinsamen wissenschaftlichen Austausch die unter den örtlichen Gegebenheiten effizientesten und kostengünstigsten Recycling- und Vermeidungsstrategien evaluiert werden. Die Einführung getrennter Sammlung ist neben der Abfallvermeidung eine der vielversprechendsten Ansätze zur Verringerung schädlicher Umwelteinwirkungen durch unkontrollierte Ablagerung von Reststoffen (UBA-Texte 56/2015). Im Rahmen eines durch das Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft organisierten Chinesisch-Deutschen Workshops in Shanghai im Juni 2016 ist aktuell die Relevanz dieser abfallwirtschaftlichen Herausforderungen sowohl für Entwicklungs- und als auch Industrieländer von 24 deutschen und chinesischen Abfallwirtschaftsprofessoren bestätigt worden.
Die Konferenz wurde federführend von der BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und TU Dresden, Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft zwei Forschungseinrichtungen beteiligt sowie mit der GUI GmbH und dem Gutachterbüro Susset zwei private, in diesem Bereich stark engagierte Firmen.
Mit Korea und Australien sind 2 Länder aus der unteren Hälfte der G20-Gruppe beteiligt. Die Industrie ist entwickelt, die Umweltstandards hoch. Hoch ist allerdings auch der Verbrauch an Ressourcen, so dass Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz von hoher Bedeutung sind. Ressourceneffizienz lässt sich insbesondere durch Recycling von mineralischen Abfällen steigern. Dies ist vor allem für Australien als Land mit intensivem Bergbau von Interesse. Korea und Australien orientieren sich gerade neu hinsichtlich der Regularien für die Umweltverträglichkeitsbewertung von Recycling-Aktivitäten und sind daher stark an einem Austausch der Erfahrungen mit Deutschland interessiert. Andererseits werden von beiden Ländern auch moderne Verfahren zur Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen (z.B. Verwertung von Schlämmen in Australien oder von Stahlwerkschlacken in Korea) entwickelt, die auch für die deutsche Industrieforschung von Interesse sind. Vietnam gehört nicht zur G20-Gruppe, besitzt aber eine hoch entwickelte Industrie. Die Altlastenthematik ist, zum Teil auch noch kriegsbedingt, stets gegenwärtig. Daher sind für Vietnam Verfahren zur Bewertung der Umweltverträglichkeit wichtig, die praxisnah sind, die Realität gut nachbilden und eine zuverlässige nachfolgende Risikobewertung erlauben.
Die ausländischen Projektpartner organisieren im Rahmen des Projektes den Besuch von Recycling-Unternehmen.
Ziel der Konferenz war es, mit den Partners aus Südostasien und Australien Erfahrungen im Umgang mit Abfällen zu diskutieren und gemeinsame Ansätze für ökonomisch und ökologisch sinnvolle Abfallwirtschaftskonzepte zu entwerfen. In den nächsten Wochen werden die neuen Kooperationen weiter vertieft.