03.06.2019
Schreiborte im Freien: Inspiriert am Strand
Du willst also am Strand schreiben. Dann fällst du mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine der folgenden Kategorien:
- Du bist Hardcore-Workaholic
- Du hast deine Arbeit so erfolgreich vor dir hergeschoben, dass du nun im Urlaub schuften musst
- Du willst ein Buch schreiben (Diesen Sommer aber wirklich, ganz sicher!!)
Du siehst dich schon verträumt unter Palmwedeln, den Stift in der einen, das Notizbuch in der anderen Hand, inspiriert vom melodisch-rhythmischen Raunen der Meeresmuse, umweht von einer schiksalsschwangeren Brise, deren Oleanderaroma mit dem Zirpen der Zikaden auch die Erinnerung an eine längst verflossene Liebe zu dir trägt.
Okay. Betrachten wir die Dinge noch einmal ohne polarisierte Sonnenbrille.
Wenn du gern draußen schreibst, dich von schöner Natur inspirieren lässt oder menschliches Verhalten observieren möchtest, dann sollest du Schreiben am Strand definitiv ausprobieren.
Davon abzuraten ist jedoch, wenn:
- du an dir nur die Hauttöne zartweiß und krebsrot beobachten kannst.
- du dich von schreienden Kindern, betrunkenen Briten und zankenden Großfamilien gestört fühlst.
- dich der Anblick halbnackter Personen aus dem Konzept bringt.
- du nicht bereit bist zu akzeptieren, dass alles was du besitzt, sandig ist.
- du mit einem Laptop schreibst.
Wenn du es doch versuchen willst, dann sei bei der Wahl deiner Location wählerisch. Such dir eine ruhige Bucht oder geh zu einer Uhrzeit, zu der der Abstand zu anderen Strandbesuchern mehr als zwei Handtuchbreiten beträgt. Finde heraus, ob du besser am Strand scheibst oder ob dir eigentlich ein Platz mit Sicht auf den Strand lieber ist.
Und ganz wichtig: Nimm alle Eindrücke in dich auf und erzwinge keine Kreativität, wenn dein Kopf vielleicht dringend etwas Entspannung braucht.
Fazit: Mach doch einfach mal Urlaub!