Aug 11, 2025
TUD | transCampus – gebündelte universitäre Stärke
Dagmar Möbius
Dr. Maike Heber ist seit 2019 als Referentin für eine transCampus-Partnerschaft tätig. Die Aufgabe der in Internationalisierungsthemen erfahrenen Politikwissenschaftlerin besteht darin, diese Hochschulpartnerschaft weiter zu entwickeln. Aus der Zusammenarbeit mit dem King's College London unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Bornstein ist ein Modell für andere Partnerschaften geworden.
Frau Dr. Heber, was ist der transCampus?
Das ist eine strategische Partnerschaft zwischen zwei Hochschulen, die gemeinsame Strukturen – wie gemeinsame Dekane und gemeinsame Programme – haben. Komplementäre Portfolios, Kompetenzen und Infrastrukturen werden zusammengeführt. Der Fokus dieser Partnerschaften liegt auf exzellenter Forschung. Zudem setzt jeder transCampus eigene Schwerpunkte.
Welche konkreten Projekte sind Ihrer Meinung besonders wichtig und warum?

Dr. Maike Heber is the transCampus consultant.
Den Kern des transCampus mit dem King’s College London bilden die wissenschaftlichen Netzwerke um die International Research Groups, das sind von der DFG finanzierte internationale Graduiertenkollegs. Aktuell bestehen dort zwei: die International Research Training Group (IRTG) 2251 zu metabolischen Erkrankungen und die IRTG 2773 zu affektiven psychischen Störungen. Rings um diese beiden IRTGs haben sich sehr produktive Forschungsgruppen gebildet, in denen auch und gerade jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv sind und die zum Teil auch in Sonderforschungsbereichen gemeinsam forschen.
Das wichtigste nächste Projekt ist die Einreichung eines neuen Antrags, wiederum im Bereich Innere Medizin. Der IRTG 2251 läuft aus und das Konsortium möchte mit einem anderen Schwerpunkt seine Arbeit fortsetzen. Im September 2025 soll der neue Antrag auf einer internen Konferenz vorgestellt werden. Parallel bereitet eine Forschendengruppe aus der Psychologie einen Antrag für ein mehrjähriges Forschungsverbundprojekt beim renommierten britischen Wellcome Trust vor.
Es gibt aber natürlich noch weitere Forschungskooperationen. Hier ist etwa die Zusammenarbeit zwischen dem Exzellenzcluster CeTI und dem King’s College hervorzuheben, an dem mehrere Kolleginnen und Kollegen der TUD beteiligt sind. Es laufen mehrere einzelne Forschungsprojekte, vor allem mit gemeinsamer Doktorandenbetreuung. Darüber hinaus gibt es ein sehr aktives Netzwerk in der Hämatologie und ein mehrjähriges Kooperationsprojekt in Stochastik, das ebenfalls einem Doktoranden die Arbeit an beiden Instituten ermöglicht.
Was wurde im transCampus schon erreicht und was sollten Alumni über Ihre Arbeit wissen?
Wir konnten erreichen, dass sich die transCampus-Partnerschaft auf mehrere Säulen erweitert hat und trotz Brexit, mehrerer Führungswechsel an beiden Universitäten und auch dem Ende der einen oder anderen Kooperation weiterhin breit und solide aufgestellt ist. Zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler konnten über die vielen geförderten Einzelprojekte und über die IRTGs internationale Forschungskooperationen aktiv mitgestalten. So war es möglich, dass sie von der Expertise und dem infrastrukturellen Umfeld von zwei Spitzenuniversitäten profitieren und eigene Projekte durchführen konten, die zum Beispiel zu gemeinsamen Publikationen führten. Natürlich spielt für uns als Universität die Einwerbung von Drittmitteln in den mehrjährigen Verbundprojekten eine große Rolle – und hier war der transCampus sehr erfolgreich.
Ein großer Erfolg besteht zudem darin, dass es uns gelungen ist, die Kernelemente aus gemeinsamen Forschungsverbünden, gemeinsamen Strukturen und Programmen auf eine weitere Partnerschaft zu übertragen, die Kooperation mit dem IIT Madras.
Für mich persönlich sind aber auch die kleineren Projekte, in denen gerade jüngere Forschende Kooperationen aufbauen und ihr eigenes wissenschaftliches Profil stärken sowie wichtige enge Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen nach London knüpfen, ein Erfolg. Und ich freue mich, wenn ich durch finanzielle Unterstützung, Hilfe bei administrativen Hürden oder dem Schaffen von Verbindungen dabei helfen kann.

Retreat Roadshow, University Hospital
Im Rahmen der jährlichen transCampus Projekt-Ausschreibung mit dem King's College London können Anträge für gemeinsame Vorhaben im Jahr 2026 bis zum 30. September 2025 eingereicht werden.
Kontakt:
Dr. Maike Heber
Referentin transCampus