Meine zehn Jahre in Deutschland
Uranio Stefane Sitoe
Im September 1988 bin ich in Deutschland (DDR) angekommen. Mein erstes Sehnen war, Schnee zu erleben. Damit und mit meiner Wissbegier musste ich mich noch ein paar Tage gedulden und zuerst die deutsche Sprache büffeln.
Von 1989 bis 1994 studierte ich an der Technischen Universität Dresden Berufspädagogik in den Fächern Elektrotechnik und Informatik. Ich hatte das Glück, ganz vom DAAD gefördert zu werden. Mein Studium habe ich nicht nur im Interesse meiner persönlichen Qualifizierung hier in Deutschland belegt, sondern auch, um den Aufbau in meinem Heimatland Mozambique vorantreiben zu können. Die von mir erreichten Studienergebnisse, das Interesse für wissenschaftliche Arbeit und erste konzeptionelle Gespräche mit Hochschullehrern der TU Dresden haben mich ermutigt, einen weiteren Ausbildungsprozess auf mich zu nehmen. So habe ich meine Doktorarbeit an der TU Dresden von 1994 bis 1998 geschrieben. Damit wurde mir die Gelegenheit gegeben, meine pädagogischen und technischen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. Diese Tatsache ist ein sehenswürdiger Ertrag, mein großes Ziel zu verwirklichen, nach meiner Rückkehr in das Heimatland Mozambique als Dozent an der Universität Eduardo Mondlane in Maputo zu arbeiten und vielleicht auch in der Forschung der afrikanischen Entwicklungsländer mitzuwirken. Darüber hinaus kann ich meine in Deutschland gesammelten gesellschaftspolitischen Erfahrungen in Mozambique einbringen. Obwohl der DAAD mein Promotionsstudium nicht gefördert hat, war es für mich persönlich ganz wichtig, dass er die Förderung meines (aber auch von den anderen Kommilitonen) Studiums nach der Wiedervereinigung beider Länder übernommen hat. Insbesondere sehe ich in der Unterstützung von ausländischen Bewerbern aus Entwicklungsländern eine große Hilfe. Die kontinuierliche Beratung und Betreuung im AAA, insbesondere von Herrn Markus Rimmele und Frau Peggy Hillert werde ich nie vergessen. Meine Anerkennung und Dank an dieser Stelle.
Ich habe Deutschland nach zehn Jahren verlassen. Ich bin sicher, dass diese Zeit nicht umsonst war. Ich habe ein großes Spektrum meines Persönlichkeitsbildes entfaltet und eine Menge Freunde gewonnen, die ich sicherlich sehr vermissen werde. Ferner werde ich die in Deutschland vorhandenen guten medialen Informations- und Kommunikationssysteme und Bibliotheken, die breite Möglichkeiten gewährleisten, ein Selbststudium und eine Allgemeinbildung zu führen, die Knödel, die ich leidenschaftlich esse sowie FC Bayern München e.V. vermisse.