Antonio aus Venezuela
Antonio kommt aus Venezuela und lebt seit drei Jahren in Dresden. Gerade besucht er den Deutschkurs für Geflüchtete an der TU Dresden, um nächstes Semester mit seinem Studium in Medieninformatik anzufangen.
-Was gefällt dir gut an der TU Dresden?
Dass es kostenlose Deutschkurse für Geflüchtete gibt. Also, dass die Uni den Menschen hilft, eine universitäre Ausbildung zu bekommen. Ich bin auch vor drei Jahren geflüchtet, habe erst hier angefangen, Deutsch zu lernen, habe gearbeitet und jetzt habe ich die Möglichkeit, ein Studium anzufangen.
- Was ist dein Lieblingsplatz in Dresden?
Großer Garten. Im Winter ist er voller Schnee und im Herbst ist es wieder was ganz Anderes. Es fühlt sich so an, als ob man sich da vor dem Stadtleben verstecken könnte. Als ich noch in der Nähe gewohnt habe, bin ich da oft laufen oder joggen gegangen.
- Was fandest du schwierig als du angekommen bist?
Die deutsche Sprache. Ich hatte keine Vorkenntnisse. Ich komme mit den Leuten hier ganz gut klar, konnte mich auch verständigen, aber die fehlenden Sprachkenntnisse haben es ein wenig komplizierter gemacht. Auch meine persönliche Situation, als ich angekommen bin, war nicht einfach, weil ich ja komplett von Null wieder anfangen musste.
- Was ist der größte Unterschied zu deinem Heimatland?
Das Wetter, man muss hier immer überlegen, was man anzieht, damit es nicht zu kalt wird. In meinem Heimatland ist es immer warm.
Hier ist es aber viel sicherer als in Venezuela. In Venezuela kann man abends überhaupt nicht so ruhig durch die Straßen laufen. Auch tagsüber muss man aufpassen, weil es viel zu viele Menschen gibt die für so was Simples wie ein Handy oder eine Uhr dich einfach töten können. Hier hat man die Sicherheit und man kann viel sorgloser leben.
- Hast du einen Tipp für Studierende, die zum 1. Mal im Ausland leben?
Man sollte jede Möglichkeit nutzen, im Ausland zu studieren, einfach alles ausprobieren und genießen. Einfach aus der eigenen Komfortzone austreten, um neue Sprachen zu lernen, neue Leute kennen zu lernen. Ich habe mein Bachelor in Venezuela gemacht, danach habe ich mein Master in Mexiko gemacht und jetzt bin ich hier.
Wichtig ist es auch immer, die anderen Kulturen und die Menschen zu respektieren.
(Das Interview führte Krista Aguilar im Wintersemester 2018/19 auf Deutsch.)