Gregorio aus Argentinien
Gregorio aus Argentinien ist seit anderthalb Monaten in Dresden. Er ist ein Austauschstudent im Fach Bauingenieurwesen. Er lernt Deutsch sowohl an der Uni, als auch über das DAAD Programm, wollte aber das Interview lieber auf Englisch machen, da er mit seinem Wortschatz noch nicht zufrieden ist.
- Was gefällt dir gut an der TU Dresden?
Die Bibliothek hier hat mich wirklich beeindruckt; allein die Größe und die riesige Anzahl Bücher. Aber es ist auch sehr gemütlich da und man kann sehr gut darin lernen. Ich mag auch die Unigebäude der Fakultäten. Meine vier Kurse finden in vier verschiedenen Gebäuden statt, d.h. ich bewege mich sehr oft mit meinem Fahrrad zwischen den einzelnen Orten hin und her.
- Seit wann bist Du in Dresden?
Seit anderthalb Monaten. Ich bin mit einem DAAD Stipendium im September (2018) angekommen und habe einen Monat lang einen Deutschkurs absolviert. Es war sehr nett; ich habe viele tolle Leute da getroffen. Der Lehrer war auch sehr nett. Wir haben alle zusammen gegessen. Mein erster Monat hier war also sehr nett, das Wetter war auch noch sehr warm und sonnig. Ich bin mit meinen neuen Freunden aus dem Kurs mit dem Rad überall hingefahren und habe so viele schöne Plätze in der Stadt gesehen.
- Was ist dein Lieblingsplatz in Dresden?
Ich glaube, ich liebe den Großen Garten. Aber ich mochte auch Pirna und das Schloss Moritzburg ebenso wie natürlich die Sächsische Schweiz. Dort bin ich mit meinen Freunden mit dem Fahrrad hingefahren. Es war traumhaft. Wie man merkt, fahre ich sehr gern Fahrrad. Das erste, was ich gemacht habe, als ich angekommen bin, war ein Rad auf dem Flohmarkt zu kaufen. Dort gehe ich jeden Samstag hin, einfach um ungewöhnliche Dinge zu sehen.
- Was fandest du schwierig als du angekommen bist?
Ich kann mich nicht wirklich an Schwierigkeiten erinnern. Ich habe mich bisher immer sehr wohl gefühlt, neue Leute getroffen und Deutsch gelernt. Bevor ich angekommen bin, hatte ich nicht soviel Zeit, um Deutsch zu lernen und habe nur soviel geschafft, dass ich das Stipendium bekommen konnte. Aber hier habe ich jetzt schon sehr viel dazu gelernt; nur mein Vokabular muss ich noch verbessern.
- Was ist der größte Unterschied zu deinem Heimatland?
Es fällt mir schwer, beide Welten zu vergleichen. Ich studiere eigentlich in Mendoza in Argentinien und die Größe meiner Fakultät ist ungefähr so, wie hier die halbe Bibliothek. Meine Heimatuniversität ist in 29 Fakultäten gegliedert, die sich über verschiedene Orte im ganzen Land verteilen. Ich kenne jeden an meiner Fakultät in Argentinien. In meinem Studiengang sind nur 5 Leute, deswegen kennen wir uns sehr gut und verbringen viel Zeit miteinander, z.B. auch am Wochenende. Oder wir kochen zusammen und essen auch gemeinsam an der Fakultät. Geburtstage feiern wir gemeinsam mit unseren Professoren. Aber das ist schon eine Besonderheit meiner Fakultät; nicht alle in Argentinien sind so.
Die Kultur ist auch sehr verschieden. Ich denke, dass ich keine Probleme habe, mit Menschen in Kontakt zu treten und habe das auch ganz gut bewältigt hier. Auch wenn es kulturell anders ist. Nicht alle Deutschen sind offen für neue Kontakte. Aber zum Glück habe ich sehr nette und freundliche Menschen in Deutschland getroffen. Mein Mitbewohner z.B. ist Deutscher und innerhalb eines Monats ist er sowas wie mein bester Freund hier in Dresden geworden. Wir verbringen viel Zeit gemeinsam, ich lerne Deutsch mit ihm und bringe ihm ein bisschen Spanisch bei.
- Hast du einen Tipp für Studierende, die zum 1. Mal im Ausland leben?
Es ist wichtig, Erfahrungen und Dinge mit anderen Menschen zu teilen. Andere Menschen wollen einem helfen, seien es die Lehrer oder andere Studierende; jeder möchte Dir helfen, wenn Du Hilfe benötigst. Es gibt immer Unterstützung, wenn Du danach fragst. Außerdem sollte man all die Vorteile nutzen, die die Universität bietet. Zum Beispiel das Sportangebot. Ich mache sehr viele Sportkurse, aktuell Akrobatik, Salsa und Tango. Ich mag diese extra Aktivitäten, weil man dort ganz neue Leute kennenlernen kann. In meinem Salsakurs sind z.B. keine Ingenieursstudenten, d.h. ich treffe ganz andere Studenten, als in meinen Kursen. Das ist sehr interessant.
(Das Interview führte Krista Aguilar im Wintersemester 2018/19 auf Englisch.)