Hector aus Chile
Hector aus Chile ist seit fünf Jahren in Dresden. Er studiert Elektrotechnik und schreibt gerade seine Diplomarbeit.
- Was gefällt dir gut an der TU Dresden?
Die Laboratorien von meiner Fakultät sind sehr gut. Was ich auch an der Fakultät gut finde, ist, dass die Professoren freundlich und offen sind. Man kann hier viel lernen. An der Universität an sich finde ich das Sportangebot sehr ansprechend, und natürlich auch die Partys und Veranstaltungen, die über das ganze Semester angeboten werden.
- Was ist dein Lieblingsplatz in Dresden?
Es gibt mehrere, z. B. die Sächsische Schweiz. Oder zählt es nicht mehr als Dresden? Egal, es ist trotzdem ein von meinen Lieblingsorten hier in der Nähe.
- Was würdest Du internationalen Studierenden empfehlen, was sie unbedingt in Dresden probieren sollten?
Die Seen, die es in Dresden und Umgebung gibt, z. B. die Kiesgrube Leuben. Es ist wirklich schön da! An diesem See habe ich sogar meinen letzten Geburtstag gefeiert. Aber sonst muss man auf jeden Fall die typischen Sachen mindestens einmal gesehen haben - wie die Altstadt mit den Sehenswürdigkeiten oder die Neustadt. Die Dresdner Heide würde ich auch empfehlen, besonders für die Leute, die gerne joggen oder spazieren gehen.
- Was fandest du schwierig als du angekommen bist?
Dass ich gar nichts verstanden habe und dass ich mit niemanden kommunizieren konnte. In Chile habe ich zwar Deutsch gelernt, aber ich hatte nur das Niveau A1 oder A2 am Ende des Kurses erreicht. Mit dem A2 von Chile kann man nicht so viel anfangen. Ich bin erst ein halbes Jahr nach dem Kurs dann auch nach Deutschland gegangen. Innerhalb diesem halben Jahr hatte ich kein Deutsch gelernt und mit niemanden auch geübt, deswegen war es so schwierig.
- Was ist der größte Unterschied zu deinem Heimatland?
Die Lebensqualität ist anders. Chile ist ein sehr zentralisiertes Land. Von Zuhause bis zu der Universität oder der Arbeit braucht man meistens eine oder zwei Stunden. Hier hat man viel kürzere Entfernungen, deswegen gibt es auch mehr Freizeit. Die Struktur der Universität hier unterscheidet sich auch stark von der Struktur, die wir in Chile haben. In Chile muss man fast den ganzen Tag in der Universität verbringen, wodurch dann auch kaum Freizeit für andere Aktivitäten und Hobbies bleibt.
Die Lateinamerikaner haben eine entspannte Lebensweise und Einstellung, aber das Leben an sich erscheint mir in Chile wegen den großen Entfernungen und den Menschenmengen viel stressiger.
- Hast du einen Tipp für Studierende, die zum 1. Mal im Ausland leben?
Einfach an allen Einführungsveranstaltungen und Events vor dem Studium teilnehmen. So kann man am besten die Kommilitonen und eue Freunde kennenlernen.
Es ist auch wichtig, im Winter trotz der Kälte und der Dunkelheit raus zu gehen und sich mit anderen zu treffen. Man darf nicht immer zu Hause bleiben mit der Ausrede, dass es zu kalt ist, sonst wird man schnell deprimiert.
(Das Interview führte Krista Aguilar im Wintersemester 2018/19 auf Deutsch.)