Wohlstand
Inhaltsverzeichnis
SDG 7 "Bezahlbare und saubere Energie" - Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung
Prof. Dr.-Ing. Clemens Felsmann, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung, ist Pate des SDG 7:
Worum geht es bei dem Projekt und wie wird auf das SDG 7 Bezug genommen?
Die sichere Versorgung von Gebäuden mit Wärme für die Raumheizung, die Trinkwassererwärmung und die Durchführung wärmebedürftiger Prozesse in der Industrie ist eine große Herausforderung, wenn die Wärme gleichzeitig klimaverträglich aus erneuerbaren Energiequellen, bedarfsgerecht und kostengünstig bereitgestellt werden soll. Wir forschen an Technologien und untersuchen nachhaltige Wärmeversorgungskonzepte für Anwendungen im gesamten Spektrum vom Einfamilienhaus bis zu großen kommunalen Fernwärmesystemen.
SDG 8 "Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum" - Amnesty International Dresden
Lotta Borkhardt, Mitglied der Hochschulgruppe Amnesty International Dresden, ist Patin des SDG 8:
Worum geht es bei Ihrem Projekt?
Wir sind die Hochschulgruppe von Amnesty International an der TU Dresden. Grundsätzlich ist Amnesty International eine Menschenrechtsorganisation, die sich mit Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Bereichen auseinandersetzt, über diese informiert, aufklärt und aktiv wird.
Welches Unterziel des SDG 8 behandelt ihr Projekt und wie wird dieses umgesetzt?
„Unser“ SDG Unterziel 8.7 fordert, sofortige und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Zwangsarbeit abzuschaffen und moderne Sklaverei und Menschenhandel zu beenden. Außerdem sollen ein Verbot und die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, einschließlich der Einziehung und des Einsatzes von Kindersoldaten umgesetzt werden. Bis 2025 soll jeder Form von Kinderarbeit ein Ende gesetzt werden. Als Gruppe haben wir uns schon oft mit dem Thema Lieferkettengesetz beschäftigt, welches auch beinhaltet, dass Firmen dafür sorgen müssen, dass ihre Produkte ohne Kinder- oder Sklavenarbeit hergestellt werden. Amnesty International allgemein hat zahlreiche Petitionen gegen Kinderarbeit und Kindersoldaten, zum Beispiel in Bolivien, im Kongo und im Sudan und setzt sich damit aktiv für die Erreichung unseres Unterziels ein.
Welches Wort beschreibt Ihr Projekt in Bezug zum SDG 8 am besten?
Aktivismus
SDG 9 "Industrie, Innovation und Infrastruktur"
Prof. Dr. Christian Leßmann, Inhaber der Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale Wirtschaftsbeziehungen, ist Pate des SDG 9:
Worum geht es bei dem Projekt und wie wird auf das SDG 9 Bezug genommen?
Im SDG 9 geht es u.a. um die Industrialisierung – gerade in armen Ländern des globalen Südens. Dazu gehört, dass die Länder und Industrien in globale Wertschöpfungsketten und internationale Märkte eingebunden werden – ohne Außenhandel, kann sich eine Industrie kaum entwickeln. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen.
In der Öffentlichkeit und auch in der akademischen Diskussion wird viel über Freihandelsabkommen gesprochen. Aber es gibt auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse. Dazu arbeiten wir hier – insbesondere zu Fragen der Qualitätsinfrastruktur. Dazu gehören u.a. Dinge wie Standardisierung, Prüfdienstleistungen, Akkreditierung und Zertifizierung des Qualitätsmanagementssystems.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen als Unternehmen erfolgreich ihre Güter exportieren. Dann müssen Sie gewisse Standards einhalten. Standards sind wichtig, wenn es z.B. um die Kompatibilität von Produkten, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit geht. Nun müssen sie natürlich die Standards kennen und nachweisen können, dass ihre Produkte diese Standards erfüllen. Dazu muss das Land eine Qualitätsinfrastruktur haben, z.B. über ein hinreichendes Mess- und Prüfwesen und entsprechende Laboratorien verfügen.
In einer Kooperation mit der Physikalisch Technischen Bundesanstalt und der TU Braunschweig schauen wir uns diese Prozesse an. Wir machen dies mit makroökonomischen Daten für alle möglichen Staaten der Welt, aber auch mit Unternehmensbefragen in Usbekistan. Usbekistan ist ein interessanter Fall, da sich die Qualitätsinfrastruktur verändert. Wir hoffen, dass wir an diesem Beispiel belegen können, welche Vorteile Reformen für die Unternehmen, deren Exportchancen und letztlich auch für die Menschen bringen. Eine Politikimplikation kann sein, dass wir Länder durch technische Zusammenarbeit gezielt bei der Verbesserung der Qualitätsinfrastruktur unterstützen müssen. Ich sehe das als Voraussetzung für eine nachhaltige Industrialisierung.
Welches Wort beschreibt das Projekt in Bezug auf das SDG 9 am besten?
Qualitätsinfrastruktur