Neben den Grün- und Freiflächen stellen auch die zahlreichen Gebäude auf dem Campus wichtige Rückzugsräume für viele Tier- und Pflanzenarten dar, darunter bedrohte, seltene und gesetzlich geschützte Arten. Gebäude sind ein wichtiger Bestandteil für den Schutz und die Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt im besiedelten Bereich. Bei Sanierungsmaßnahmen wird daher seit einigen Jahren auch verstärkt der Artenschutz für gebäudebewohnende Vogel- und Fledermausarten auf dem Campus mit berücksichtigt. Es gilt dabei die Ziele des Klimaschutzes, z. B. durch energetische Gebäudesanierungen mit den Zielen des Natur- und Artenschutzes in Einklang zu bringen.

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Turmfalke

Der Turmfalke (Falco tinnunculus) lebt ganzjährig in Deutschland und besiedelt als Kulturfolger strukturreiche Landschaften in der Nähe des Menschen. Zum Brüten nutzt er alte Bäume, hohen herausragende Gebäudetürme und -vorsprünge. In den Türmen des Schumann-Baus und des Fritz-Förster-Baus nisten regelmäßig Turmfalken und ziehen Jungvögel auf. Die Art ist nicht gefährdet.

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Gehörnte Mauerbiene

Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) ist tiefschwarz und hat einen rostroten Hinterleib. Die Weibchen besitzen am Vorderkopf zwei kleine Hörnchen. Sie suchen an Häuserwänden und in Mauern nach Nistplätzen. Mauerritzen, Vertiefungen in Mauersteinen oder Löcher im Putz, auch Rollläden und Fensterrahmen bieten gute Nisthabitate. Die Mauerbienen sind typische Besucher von Frühjahrsblühern.

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Efeu als Fassadengrün

Gemeiner Efeu (Hedera helix) bildet an einigen Gebäuden - Hülße-Bau, W. Frenzel-Bau und Mollier-Bau - großflächig begrünte Fassaden. Viele Insekten (Käfer, Bienen, Wespen, Fliegen und Falter) nutzen den Blütennektar. Die Beeren sind Winterfutter für Vogelarten, die im Efeu vielfältige Nisthabitate vorfinden. Begrünte Fassaden gestalten das Umfeld naturfreundlicher und verbessern das Mikroklima.

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Polster-Kissenmoos

Das Polster-Kissenmoos (Grimmia pulvinata) ist häufig an Mauern, Steinen oder Ziegeln zu finden. Das Moospolster besitzt lange Glashaare an den Blattspitzen, so dass es sehr gut an sonnige Standorte angepasst ist. Sie reflektieren das Sonnenlicht und helfen Taufeuchtigkeit aufzunehmen. Moose zählen zu den ältesten Pflanzenarten der Welt. Sie besitzen eine einzigartige Klimaresistenz.

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Dachbegrünung

Extensive Dachbegrünungen befinden sich auf einigen Campusgebäuden, z. B. am Modulgebäude. Auf bebauten Flächen wird damit ein ökologischer Ausgleich geschaffen. Vorallem für Insekten bieten diese Flächen einen wertvollen Lebensraum, zudem übernehmen sie eine wichtige Funktion beim Regenwassermanagement. Die Bepflanzung sollte vielfältig, standortgerecht und insektenfreundlich sein.

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Artenschutz an Gebäuden

Gebäude bieten Mauersegler, Turmfalke und einige Fledermausarten geeignete Bruthabitate. Großflächige Glasfassaden an Gebäuden stellen nicht sichtbare Hindernisse für Vögel dar, so dass es vermehrt zu Vogelschlag kommt. An ausgewählten Fassaden in Tharandt und auf dem Hauptcampus sind daher Folien angebracht worden, um die visuelle Wahrnehmung zu verbessern.