Dec 15, 2021
CO2-Kennzeichnung für klimabewusste Mensen
Weltweit entstehen durch unsere Ernährung enorme Mengen von Treibhausgasemissionen. Um dem entgegenzuwirken, setzt sich die studentische Initiative “CO2-Projekt Klimabewusste Mensa” für die automatische Berechnung und Anzeige der CO2-Emissionen aller Gerichte in allen Mensen in Deutschland ein. Somit soll zukünftig Mensabesucher*innen ermöglicht werden, den CO2-Fußabdruck der Gerichte in ihre Essensauswahl einbeziehen zu können und sich so klimabewusster zu ernähren. Am 08.12.2021 wurde auf diesem Weg ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Auf der Mitgliederversammlung des Dachverbands "Deutsches Studentenwerk" (DSW) wurde das Projekt vorgestellt und schließlich beschlossen, die 57 deutschen Studenten- und Studierendenwerke bei einer Sichtbarmachung der CO2eq-Emissionen der Angebote in der Hochschulgastronomie zu unterstützen. CO2-Äquivalente fassen dabei alle klimaschädlichen Gase zusammen, die in ihrer Wirkung in der Einheit CO2eq zusammengefasst werden. Zuvor hatte die Initiative ihre Idee bereits dem Studierendenrat des DSW vorgestellt und traf dabei auf große Zustimmung und die Bereitschaft, zusammen die Kennzeichnung von CO2eq-Emissionen in allen Mensen voranzubringen. „Wir sind begeistert, dass wir gemeinsam mit dem Studierendenrat den Beschluss auf der Mitgliederversammlung des DSW eingereicht haben und diesem einstimmig zugestimmt wurde. Wir wollen bei der Umsetzung zukünftig eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten und freuen uns auf eine baldige Umsetzung in allen Mensen.", sagt Frieder Bönisch von der TU-Umweltinitiative Dresden.
Schon jetzt haben die Studierendenwerke in Erlangen, Stuttgart und Karlsruhe eine CO2eqKennzeichnung auf den Weg gebracht. Durch das geplante Förderprojekt "KlimaTeller in der Mensa" (finale Förderzusage vorausgesetzt) des Vereins NAHhaft können sich zudem die Mensen von 20 Studierendenwerken voraussichtlich schon ab 2022 auf eine automatisierte Umsetzung freuen. Auch aktuell können sich noch weitere Studierendenwerke melden, um potenziell ins Förderprojekt aufgenommen zu werden. Zudem unterstützt NAHhaft die Studierendenwerke bei der Gestaltung eines klimafreundlicheren Speiseplans. "Wir begrüßen, dass das DSW unser Vorhaben unterstützt und auch nach Ende der Förderung des "KlimaTeller in der Mensa"-Projekts durch das Bundesministerium für Umwelt allen deutschen Studierendenwerken diesen Schritt in Richtung Klimabewusstsein ermöglichen möchte. Die Umsetzung ist eine Win-Win-Situation für die Studierendenwerke sowie die Studierenden und Mitarbeitenden, denn alle Seiten können somit die Emissionen des Konsums einschätzen und ihr eigenes Verhalten anpassen", ergänzt Carolin Böttcher vom Referat für Ökologie des AStA der CAU Kiel und Mitglied der CampusGrüne Hochschulgruppe Kiel. Das Ziel der Initiative ist ein Rahmenvertrag zwischen dem DSW, NAHhaft und dem Unternehmen, das die CO2eq-Datenbank bereitstellt, damit die Anzeige von CO2eq-Emissionen in allen Mensen einheitlich, einfach und kostengünstig umgesetzt werden kann. Über 80 Studierende aus über 50 Städten arbeiten dazu seit mehreren Monaten in der Initiative zusammen, um die Mensen und Cafeterien flächendeckend an allen Uni- und Hochschulstandorten klimafreundlicher und zukunftsorientierter zu gestalten. "Wir freuen uns, dass diese Kernforderung der Initiative begeistert vom DSW aufgenommen wurde. Nun wenden wir uns an alle Studierendenwerke, diesem Beschluss zu folgen und diese Möglichkeit in Zukunft zu nutzen, um eine transparente CO2eq-Emissionen-Darstellung umzusetzen. Die Studierendenwerke können damit auch Vorbild für weitere Kantinen und gastronomische Betriebe sein", so Paulus Guter (Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit der FAU Erlangen-Nürnberg)