Prof. Wolfgang E. Nagel
Wolfgang E. Nagel ist Inhaber der Professur für Rechnerarchitektur am Institut für Technische Informatik sowie Direktor des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH). Als wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden ist das ZIH für die Kommunikationsinfrastruktur der Universität verantwortlich und betreibt die zentralen IT- Server und -Dienste. Da sich Wissenschaft heute meist auf umfangreiche Forschungsdaten stützt, stellen Prof. Nagel und sein Team sicher, dass dafür leistungsfähige Informationsinfrastrukturen bereitstehen und mit hoher Verlässlichkeit, Sicherheit und Stabilität funktionieren. Unerlässlich dafür sind eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die in hohem Maße interdisziplinär sind.
Daneben leitet Prof. Nagel als wissenschaftlicher Koordinator das Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.AI Dresden/Leipzig). Als eines von fünf Kompetenzzentren zur Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI) vereint ScaDS.AI mit seinen Standorten in Dresden und Leipzig die exzellente KI- und Data Science-Expertise der Technischen Universität Dresden, der Universität Leipzig sowie zehn außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Es ist damit wohl eines der größten Zentren für datenintensive Wissenschaft und künstliche Intelligenz in Deutschland.
Beide Zentren sind an der TU Dresden unter dem Dach des Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS) angesiedelt. In diesem Zentrum konzentriert die TU Dresden – unter der Leitung von Prof. Nagel als Gründungsdirektor – das wissenschaftliche und technologische Know-how für die disziplinübergreifende Forschung im Themenspektrum der Digitalisierung, von Hochleistungsrechnen, Modellierung und Simulation über die Datenanalyse bis hin zu Künstlicher Intelligenz, Wissensextraktion und -vermittlung sowie zahlreichen weiteren Digitalisierungsthemen.
Vier Fragen an Prof. Wolfgang E. Nagel
Was bedeutet Exzellenz für Sie?
Durch die Exzellenzstrategie werden Cluster gefördert, die – begutachtet durch internationale Expert:innen – Exzellenz sicherstellen. Diese Cluster brauchen natürlich Infrastruktur, und wir im ZIH sind dafür verantwortlich, dass diese Infrastruktur auf dem notwendigen Niveau bereitgestellt wird. Das bedeutet auch, dass in der Methodenentwicklung exzellente Voraussetzungen und Grundlagen benötigt werden. Und daran arbeiten wir.
Woran arbeiten Sie?
Inzwischen ist die Welt maßgeblich von den Fortschritten in der Digitalisierung bestimmt, und mein Team und ich sorgen dafür, dass wir mit einer breiten Ausstattung von Infrastruktur, aber auch mit vielen innovativen Methoden diese digitale Welt in unserer Universität voranbringen.
Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Zeit entwickelt?
Ich bin vor 25 Jahren an die TU Dresden gekommen, und das Ziel war, die IT weiter zu entwickeln und qualifiziert zu begleiten. Wir haben von Anfang an Hochleistungsrechner betrieben. Das ist in den letzten 20 Jahren vermehrt auf Dateninfrastrukturen und nun auch auf die Künstliche Intelligenz ausgeweitet worden. Insofern geht es nicht nur darum, Hardware bereitzustellen, sondern insbesondere auch Methodenunterstützung zu leisten – also dafür zu sorgen, dass wissenschaftliche Forschung mit voller Unterstützung der Digitalisierung fachlich betrieben werden kann.
Wie unterstützt das ScaDS.AI die Forschung?
Wir haben mit dem ScaDS.AI, einem neuen Zentrum für Künstliche Intelligenz und Datenanalyse, genau das wissenschaftliche Umfeld geschaffen, das in den nächsten Jahren benötigt wird – über alle Exzellenzcluster hinweg. Insofern ist es ein wichtiges Thema, wie wir die Digitalisierung in der Forschung und gleichzeitig auch die Anträge unserer exzellenten Wissenschaftler:innen in Bezug auf die nächste Runde der Exzellenzstrategie unterstützen.