Die ehemaligen Studenten und Absolventen vor 1945
[1. Die Studenten der Technischen Bildungsanstalt, der Polytechnischer Schule und des Polytechnikums (1828 – 1889)]
[2. Die Studenten und Absolventen der TH Dresden von 1890 bis 1945]
[3. Erfassung der Promovenden der TH Dresden zwischen 1900 und 1945]
[4. Erhellung der Lebenswege unserer frühen Promovenden (1900 bis 1945)]
1. Studenten der Technischen Bildungsanstalt, der Polytechnischer Schule und des Polytechnikums (1828 – 1889)
Schon aus dem Kreis unserer frühen Studenten und Absolventen gingen weithin angesehene Techniker und Wissenschaftler hervor.
Hier seien beispielsweise genannt:
• Heinrich Friedrich Gretschel (1830-1892)
Gretschel besuchte von 1847 bis 1851 die Technische Bildungsanstalt, setzte danach bis 1854 seine Studien der Mathematik, der Naturwissenschaften und der alten Sprachen an der Universität Leipzig fort, legte die Prüfung für das höhere Schulamt mit ausgezeichnetem Erfolg ab und promovierte. 1873 erhielt er den Lehrstuhl für Mathematik und Darstellende Geometrie an der Bergakademie Freiberg.
Aus der Lehrerabteilung gingen u. a. hervor:
- 1864 Burmester, Louis Ernst Hans, aus Othmarschen, später Professor der Darstellenden Geometrie an den Technischen Hochschulen Dresden und München,
- 1864 Vogel, Hermann Carl, aus Leipzig, später Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums zu Potsdam,
- 1865 Albrecht, Theodor, später Professor und Sektionschef am Preußischen Geodätischen Institut zu Potsdam,
- 1866 Wernecke, Julius Hugo, aus Dresden, Direktor des Realgymnasiums in Weimar,
- 1870 Schreiber, Carl Adolph Paul, aus Strehla, später Direktor der Sächsischen Landeswetterwarte,
- 1870 Jentzsch, Carl Alfred, aus Dresden, später Professor und Landesgeologe in Berlin,
- 1871 Riedel, Heinrich Franz, aus Wurzen, später mathematischer Direktor der alten Leipziger Versicherungsbank.
Dazu kamen aus technischen Abteilungen:
- Helmert, Friedrich Robert (1843-1917), ab 1872 Professor der Geodäsie in Aachen, ab 1887 an der Universität Berlin und Direktor des Preußischen Geodätischen Instituts in Potsdam, einer der bedeutendsten Geodäten seiner Zeit und namhaft auch in der mathematischen Statistik,
- Fuhrmann, Arwed (1840-1907), ab 1862 Assistent für Mathematik und Geodäsie, ab 1874 Professor für Mathematik am Dresdner Polytechnikum.
Auf Georg Ferdinand Helm, der im Jahre 1868 die Dresdner Lehrerabteilung abschloss, soll hier stellvertretend für andere Absolventen genauer eingegangen werden.
Der Name „Georg Helm“ ist auch bei den heutigen Dresdner Studenten bekannt, wird doch seit 1995 der Georg-Helm-Preis verliehen – für Dissertationen, Diplomarbeiten und Magisterarbeiten, die sich besonders auszeichnen. Gestiftet wurde der Preis vom Verein zur Förderung der Studenten der TU Dresden, einer Gründung des Corps Altsachsen, das Helm zu seinen frühen Mitgliedern zählt.
Georg Helm wirkte über dreißig Jahre an unserer Hochschule. Dass er zu den erfolgreichen und beliebten Hochschullehrern gehörte, zeigt ein Vorgang am Ende seines Berufslebens. 1919 war Georg Helm 68 Jahre alt und gehörte damit zu den über 65-jährigen Professoren, deren Emeritierung auf Grund gesetzlicher Bestimmungen bevorstand. Das wollten seine Studenten nicht zulassen! 65 von ihnen wandten sich – unter Umgehung des Rektors – in einer gemeinsamen Petition direkt an das Ministerium. Zu denen, die die Eingabe unterschrieben hatten, gehörte auch Alwin Walther, Absolvent, Promovend und Ehrenpromovend der TH Dresden, der wohlbekannte Pionier des wissenschaftlichen Rechnens und langjährige Professor an der TH Darmstadt.
Georg Ferdinand Helm wurde am 15. März 1851 in Dresden in der Familie eines Tischlermeisters geboren; er wuchs mit einem Bruder und zwei Schwestern auf. Nachdem er 1867 das Reifezeugnis der Annenschule erworben hatte, die damals noch eine sechsstufige Realschule war, absolvierte er zunächst das Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Lehrerabteilung der Polytechnischen Schule Dresden, die derzeit unter der Leitung des Mathematikordinarius Oskar Schlömilch stand, und ergänzte seine Studien von 1871 bis 1873 an den Universitäten Leipzig und Berlin. In Leipzig legte er 1873 die Prüfung für das höhere Schulamt ab. Von 1874 bis 1888 lehrte Helm an der Annenschule, die 1884 Realgymnasium wurde. Ihr Physik- und Mathematiklehrer Helm war immerhin so angesehen, dass er vom Königlichen Hof zur Unterweisung und gelegentlichen sachkundigen Begleitung der Prinzen herangezogen wurde.
1880 wurde Georg Helm von der Universität Leipzig zum Dr.phil. promoviert. 1881 heiratete er Elise Zeuner, eine Tochter von Gustav Zeuner, dem Direktor des Dresdner Polytechnikums. Seit dem 1. April 1888 wirkte Georg Helm als Professor am Dresdner Polytechnikum, - auf dem 2. Mathematischen Lehrstuhl, den vor ihm Aurel Voss und Karl Rohn inne gehabt hatten. Helm hatte die analytische Geometrie und Teile der mathematischen Physik zu vertreten. Dabei überwogen in seinen ersten drei Semestern die Anforderungen aus der Physik, da Helm für den erkrankten Ordinarius August Toepler einspringen und dessen Experimentalphysikvorlesung mit vier Wochenstunden und die Oberleitung über das physikalische Laboratorium übernehmen musste.
Zur Vorlesungs- und Übungstätigkeit Helms
Nachdem Toepler im Herbst 1889 seine Lehrtätigkeit wieder übernommen hatte, konnte sich Helm im Wintersemester 1889/90 verstärkt auch der mathematischen Seite seiner Professur zuwenden. Er sorgte sich um die Vervollständigung der Modellsammlung, „welche dazu dient, bei den Vorlesungen über analytische Geometrie die räumliche Anschauung zu unterstützen“, und ließ zunächst einmal von einem Mechaniker – nach seinen Anweisungen - verstellbare Fadenmodelle des einschaligen Hyperboloids, des hyperbolischen Paraboloids und des Zylindroids herstellen. Auch durch eine effektive Unterrichtsgestaltung kam Helm den Bedürfnissen der Studenten entgegen. Im Sommersemester 1890 begann er damit, jedem Studierenden zu Beginn jeder Übungsstunde ein gedrucktes Exemplar der Aufgaben zu übergeben; auch in den Vorlesungen teilte er gedruckte oder autographierte Beilagen aus und hing, um Zeit zu sparen, vorgefertigte Tafeln auf.
Neben den Grundvorlesungen für Ingenieurstudenten hielt Helm Spezialvorlesungen vor kleineren Kreisen fortgeschrittener Studierender der Mathematik, der Physik - das waren in der Regel die Lehramtskandidaten höherer Semester - , aber auch des Vermessungsingenieurwesens. Die Spezialvorlesungen, die er im Laufe seiner 32-jährigen Tätigkeit gehalten hat, decken ein weites Spektrum der angewandten Mathematik und der mathematischen Physik ab: analytische Mechanik, Potentialtheorie, Dioptrik, mathematische Theorien der Chemie, Elektrodynamik, Versicherungsmathematik und deren Hilfswissenschaften, Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Kollektivmaßlehre.
Georg Helm gehörte nicht nur der an der TH Dresden (seit 1879) bestehenden Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Schulamts an, sondern war auch Vorsitzender der Kgl. Kommission für die Prüfung der Feldmesser, Mitglied der Diplomprüfungskommissionen für Bau-, Vermessungs-, Maschinen- und Elektroingenieure und Mitglied des technischen Prüfungsamtes und Oberprüfungsamtes.
Interdisziplinäre Sicht
Helm gehörte zu den Mathematikern und Naturwissenschaftlern, die die Ergebnisse ihrer Wissenschaft stets im großen kulturgeschichtlichen und gesellschaftlich-ökonomischen Zusammenhang sahen und die diese vielschichtigen Bezüge auch über den engen Kreis der Hochschule einem breiteren Publikum zu vermitteln verstanden. Das zeigte schon die Antrittsrede des neuberufenen Professors: „Über den Einfluss der Bewegungserscheinungen auf unsere Erkenntnis“. Das zeigte, 20 Jahre später, auch der von Rektor Helm in der Aula der TH Dresden zu Königs Geburtstag am 25. Mai 1910 gehaltene Festvortrag „Die Stellung der Theorie in Naturwissenschaft und Technik“, - und viele in den Hauptversammlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dresden gehaltene Vorträge. Interessant ist die in den Abhandlungen der Isis (1887) veröffentlichte Studie Helms „Die bisherigen Versuche, Mathematik auf volkswirtschaftliche Fragen anzuwenden“, in der er volkswirtschaftliche Vorgänge mit gewissen Naturprozessen in Parallele stellt. Sein philosophischer Standpunkt, wesentlich phänomenologisch ausgerichtet, wird auch in Vortrag und Publikation „Ernst Mach, dem naturwissenschaftlichen Denker, zum Gedächtnis“ deutlich (Abhandlungen der Isis, 1916).
Versicherungsseminar
Schon vor der Berufung Georg Helms an das Polytechnikum waren einige seiner Veröffentlichungen der Statistik und dem Versicherungswesen zuzuordnen, wie „Die Berechnung der Rententafeln aus Sterblichkeits- und Invaliditätsbeobachtungen“ (1884) und „Kindersterblichkeit im sächsischen Bergmannsstande“ (1885). Angeregt wurden diese Arbeiten wohl besonders durch seinen Schwiegervater Gustav Zeuner. Im WS 1890/91 begann Helm in der Tradition von Julius Ambrosius Hülsse und Gustav Zeuner mit Vorträgen zum Versicherungswesen und mit dem Aufbau einer entsprechenden Bibliothek. Daneben wirkte Victor Böhmert, Professor für Nationalökonomie und Statistik am Polytechnikum, mit Vorlesungen und Seminar. Von 1890 bis 1896 bildete der Komplex der (einschlägigen) Veranstaltungen von Böhmert und Helm quasi einen „Vorläufer des Versicherungsseminars“. Beider Vorlesungen konnten sich gut ergänzen, da sie unterschiedliche Akzente setzten. Im WS 1895/96 beispielsweise trug Helm über „Die mathematischen Grundlagen des Versicherungswesens“ vor, Böhmert hingegen beleuchtete „Das Versicherungswesen in seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung und historischen Entwicklung“. Helms Aktivitäten sind natürlich auch vor dem gesellschaftspolitischen Hintergrund der 1880/90er Jahre zu sehen. Mit der Installierung der gesetzlichen sozialen Sicherungssysteme in Deutschland – Unfallversicherungsgesetz 1884, Gesetz zur Invaliditäts- und Altersversicherung 1889, weitere Gesetze folgten später – gewann die Rolle des Versicherungswesens an Bedeutung, und die Versicherungsmathematik begann sich als selbständige Disziplin der angewandten Mathematik zu konstituieren. Obwohl in Dresden längerfristig vorbereitet, wurde das erste Versicherungsseminar im deutschen Hochschulwesen nicht an der Technischen Hochschule Dresden, sondern an der Universität Göttingen gegründet; dieses nahm zum WS 1895/96 seine Tätigkeit auf, das Dresdner im SS 1896. Die durch das Versicherungsseminar Helms gegebene Möglichkeit einer bedarfsorientierten Zusatzausbildung an der TH Dresden eröffnete den Lehramtskandidaten – besonders von diesen wurde sie genutzt - eine zusätzliche berufliche Perspektive und erhöhte durchaus die Zugkraft der Dresdner Lehrerabteilung. Helm vermittelte, vom Ministerium anerkannt und materiell und ideell gewürdigt, versicherungstheoretische und -technische Kenntnisse und konnte darüber auch eine Teilnahmebestätigung oder ein Zertifikat ausstellen; sein Kurs endete jedoch nicht mit einer staatlich anerkannten Prüfung. Im Oktober 1913 beantragte Helm über die Allgemeine Abteilung die weitere Ausgestaltung des Seminars für Versicherungsmathematik. Rektor und Senat stimmten den Plänen im Wesentlichen zu und vertraten sie – gestützt durch eingeholte Gutachten - vor dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, das sich durchaus geneigt zeigte. Diese Aktivitäten, deren wesentliche Triebkraft in der Person Helms zu sehen ist, wurden durch den Krieg unterbrochen. Helms Ziel, die Errichtung eines Lehrstuhls für Versicherungsmathematik, wurde erst im Jahre 1919, nach Krieg und Revolution, erreicht.
Buchautor
Fünf der Helmschen Schriften erschienen in Buchform, sämtlich von Leipziger Verlagen herausgebracht. Neben der "Lehre von der Energie“ (1887) waren das die "Grundzüge der mathematischen Chemie" (1894; 1897 unter dem Titel „The principles of mathematical chemistry“ in New York erschienen), "Die Energetik" (1898), "Die Theorien der Elektrodynamik nach ihrer geschichtlichen Entwicklung" (1904) und das 1910 erschienene Handbuch "Die Grundlehren der höheren Mathematik", von dem 1914 und 1921 neue verbesserte Ausgaben erschienen. In den Büchern physikalisch-chemischen Inhalts formte Helm seine Auffassungen von der Energie aus. Noch vor Wilhelm Ostwald legte Helm seine Ideen des Energetismus als einer naturphilosophischen Richtung dar. Der Begriff „mathematische Chemie“ wurde wohl von ihm geprägt; in den „Grundzügen“ entwickelte er – anknüpfend an Arbeiten von Williard Gibbs – die Chemie in einheitlicher Linie aus Energiebetrachtungen heraus. Das 1910 erschienene Buch ist unmittelbar aus seiner Lehrtätigkeit erwachsen. Es vermittelte erstmals in knapper Form eine einheitliche Übersicht des gesamten Stoffes der mathematischen Grundlagenausbildung für Studenten der Ingenieur- und der Naturwissenschaften, so, wie ihn Helm seit 1906 in einer viersemestrigen Vorlesung darbot – ein Konzept, das sich in seinen Grundzügen bis in unsere Tage bewährt hat. Reich mit Figuren ausgestattet und mit vielen Anwendungsaufgaben versehen, zeugt das Buch auch von Helms hohem didaktischen Geschick.
Ruhestand
Am 1. Oktober 1919 trat Helm in den Ruhestand, hatte sich jedoch bereit erklärt, seine turnusmäßige viersemestrige Vorlesung zu Ende zu lesen und auch andere Aufgaben zu übernehmen. Im November 1922 legte Georg Helm aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter nieder, am 13. September 1923, starb er „nach langem schwerem Leiden“.
Quelle:
Voss, Waltraud: Georg Helm – Mathematikprofessor an Polytechnikum/TH Dresden von 1888 bis 1919. – In: Christa Binder (Hrg.): Jubiläen - Chance oder Plage? VII. Österreichisches Symposion zur Geschichte der Mathematik Mai 2004, Wien 2004, S. 158 ff
2. Die Studenten und Absolventen der TH Dresden von 1890 bis 1945
Immatrikulationslisten, Einschreibebücher, die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse sowie die noch überlieferten Studentenakten bis 1945 wurden elektronisch erfasst. Weitere Archivquellen, wie allgemeine Verwaltungsakten oder Schriftwechselakten wurden ebenfalls für die Auswertung hinzugezogen.
Die daraus entstandene „Alumni-Datei“ enthält zu jedem Studenten die bei der Immatrikulation aufgenommenen Angaben, darüber hinaus in vielen Fällen weitere Bemerkungen zum Verlauf des Studiums, zu den Abschlüssen und wenn zu ermitteln, auch zum weiteren Berufsweg. Bei Studentenakten oder weiteren vorhandenen schriftlichen Primärquellen wurden die Archivsignaturen vermerkt.
Die derzeitige Fassung der Alumni-Datei wird weiter überprüft und bearbeitet.
U. a. müssen Mehrfachnennungen, die durch die Eingabe der unterschiedlichen Findhilfsmittel entstanden, herausgefiltert werden. Ebenfalls sind noch Lücken aus dem Zeitraum zwischen 1915 - 1929 endgültig zu schließen. Aus anfangs über 100000 Datensätzen kristallisiert sich etwa eine Anzahl von 40000 ehemaligen Studierenden des In- und Auslandes für den Zeitraum zwischen 1828 und 1945 heraus.
Die Tharandter Studenten können ab 1929, mit der Integration in die TH Dresden, in der Studentendatenbank nachgewiesen werden.
Anfragen zu allen ehemaligen Studierenden, auch der integrierten wissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen, können jederzeit an die zuständigen Mitarbeiterinnen des Archivs gestellt werden.
Die Erhellung der Lebensläufe ist eine ständige Aufgabe. Hinweise zu einzelnen Studenten und Absolventen werden gern entgegengenommen.
Ebenfalls ist das Universitätsarchiv der TU an der Übernahme von Dokumenten ehemaliger Alumni (bis etwa 1945/46) sehr interessiert.
Auskünfte zu den über 150000 Direkt- oder Fernstudenten der Universität zwischen 1945 und 1990 werden nach Maßgabe des Datenschutzes durch das Archiv erteilt.
Weitere Hinweise zu ehemaligen Studenten finden sich nunmehr auch in denPersonal- und Vorlesungsverzeichnissen der TH Dresden.
Hier wird dem Nutzer eine erste Möglichkeit gegeben, selbstständig in den vorliegenden Archivalien zu recherchieren.
Die Studierenden der integrierten Einrichtungen (Forstakademie/Forsthochschule Tharandt von 1811 bis 1929,
PH Dresden mit Lehrerbildungsinstituten, IH Dresden und Vorgängereinrichtungen, HfV Dresden) sind in eigenständigen Datenbanken nachgewiesen.
Bitte wenden Sie sich bei entsprechenden Anfragen an die zuständige Archivarin .
3. Erfassung der Promovenden der TH Dresden zwischen 1900 und 1945
Die in Akten des Sächsischen Hauptstaatsarchivs enthaltenen „Promotionsbücher“ wurden elektronisch erfasst. Um weitere Lücken zu schließen, die in der so entstandenen Promovendenliste noch vorhanden waren, wurden in der Sächsischen Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) die Dissertationsschriften der Dresdner Promovenden zwischen 1900 und 1945 eingesehen. Auch im TU-Archiv vorhandene Archivalien und Übersichten wurden ergänzend genutzt.
Diese Übersicht wird ständig erweitert und ergänzt.
Gern werden zusätzliche Informationen entgegengenommen oder alte Dokumente und Fotoaufnahmen unserer ehemaligen Promovenden archiviert.Auskünfte zu Promovenden nach 1945 werden durch die zuständigen Archivare im Rahmen der gültigen Schutzfristen ebenfalls gern erteilt.
Angaben zu den etwa 400 Ehrenpromovenden ab 1900 sind in einer eigenen Datenbank auf der Homepage des Universitätsarchivs einsehbar.
4. Erhellung der Lebenswege unserer frühen Promovenden (1900 bis 1945)
Stand: Eine Anzahl unserer frühen Promovenden hat angesehene Positionen in Wirtschaft und Gesellschaft, in Technik und Wissenschaft inne gehabt. Einige von ihnen wurden bereits durch Poster und in verschiedenen Publikationen vorgestellt.
Zu rund 1700 dieser Promovenden wurde eine Internetrecherche durchgeführt. Zunächst für etwa 300 von ihnen soll nach und nach die weitere Quellensuche und –erschließung aufgenommen werden.
Seit 1912 konnte an der TH Dresden auch der Grad Dr.rer.techn. (doctor rerum technicarum) erworben werden; Voraussetzung dafür war zunächst die erfolgreich abgelegte Prüfung für das höhere Schulamt der mathematisch-naturwissenschaftlichen Richtung und eine Dissertation mathematischen oder physikalischen Themas.
Im Folgenden werden einige frühe Dresdner Mathematikpromovenden in Kurzbiographien vorgestellt.
- Alfred Kneschke, geb. 15.6.1902 Alt-Löbau, gest. 24.11.1979 in Freiberg
Alfred Kneschke stammte aus einer Arbeiterfamilie. Auch in der Weimarer Republik war ein Studium für wenig Bemittelte nur unter großen Entbehrungen und mit Arbeit neben dem Studium möglich. Alfred Kneschke war ein solcher Werkstudent. Zwanzigjährig hatte er seine Seminarausbildung zum Volksschullehrer abgeschlossen und gleichzeitig das Abitur abgelegt. Nach einem vierjährigen Studium in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Abteilung der TH Dresden war er Diplomingenieur für technische Physik und promovierte kurz darauf glanzvoll mit einer Arbeit aus der angewandten Mathematik zum Dr.-Ingenieur. Von 1926 bis 1930 war er Lehrstuhlassistent von Max Lagally. Im Alter von 27 Jahren hatte er sich bereits an der TH Dresden habilitiert und außerdem noch die Prüfung für das höhere Schulamt - mit „Sehr gut“ - abgelegt. 1930 ging er in den Schuldienst, lehrte aber gleichzeitig als Privatdozent an der TH Dresden – seit 1938 mit dem Titel „Professor“. Alfred Kneschke war zunächst Lehrer für Mathematik und Physik an der Höheren Versuchsschule (Dürerschule) in Dresden, danach kurze Zeit Mathematik-Dozent an der Staatlichen Akademie für Technik in Chemnitz und übernahm dann als Oberstudiendirektor die Leitung der Oberrealschule im sächsischen Meerane. 1939 brach der Krieg seine Tätigkeit an Schule und Hochschule ab. Nach dem Ende des Krieges wurde er im Zuge der Entnazifizierung aus dem öffentlichen Dienst Sachsens entlassen, da er der NSDAP angehört hatte.
Bei der Firma Geißler in Meerane lernte er Elektromonteur und arbeitete dort als Geselle. Ab 1950 konnte er wieder als Mathematiker tätig sein, zunächst im VEB Carl Zeiss Jena. Bereits 1951 wurde er als Professor an die Bergakademie Freiberg gerufen. Hier leitete er erst das Institut für Technische Mechanik, und von 1953 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1967 dann das Institut für Angewandte Mathematik. Er baute die Fachrichtung Mathematik an der Bergakademie auf. Die von ihm verfassten Lehrbücher waren gefragt und wurden wiederholt aufgelegt: „Differentialgleichungen und Randwertprobleme“ (3 Bände, erstmals erschienen 1957, 1960 und 1962), „Technische Mechanik“ (3 Bände, gemeinsam mit D. Rüdiger, erstmals erschienen 1960, 1962 und 1964) und das Lehrwerk „Technische Mechanik“ für das Fernstudium, das 12 Lehrbriefe über Statik, Festigkeitslehre und Dynamik umfasst und 1954 abgeschlossen wurde. [Bildquelle: Bergakademie Freiberg, Hochschularchiv, Sign. YF12/28 (AVZ)]
- Walter Thürmer, geb. 27.1.1896 in Dresden, gest. 23.2.1971 in Dresden
Er war Lehrer, Unternehmer, Politiker, Dozent. Walter Thürmer ging von der Schulbank an die Front. Erst nach dem Ende des ersten Weltkrieges konnte er das Studium an der TH Dresden aufnehmen. Er legte 1922 die Prüfung für das höhere Schulamt ab und promovierte noch im selben Jahr zum Dr.rer.techn. Die Aussichten, im Schuldienst rasch eine feste Anstellung zu erlangen, waren zu der Zeit nicht gut. Mit Blick auf das Familienunternehmen erweiterte Thürmer seine berufliche Ausgangsbasis. Bis 1925 lernte er in einer Bank in Dresden und in einer Lebensmittel-Import-Großhandlung in Wesermünde.
Danach war er in den Dresdner Firmen Max Thürmer (Kaffeegroßrösterei und Kaffee-Ersatzfabrik) und Max Knauthe (Lebensmittelgroßhandlung) tätig, zunächst als Angestellter, dann als Mitinhaber und Leiter. Bis zum Jahre 1948 arbeitete er in diesen Unternehmen. Am Neuanfang nach dem Ende des zweiten Weltkriegs war er als Aktivist der ersten Stunde beteiligt. Zunächst galt es, die zerstörten Firmen wieder aufzubauen, aber zugleich war Thürmer in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gremien tätig und mischte sich in die Politik ein. Zwischen 1945 und 1949 war er im Verwaltungsrat der Sächsischen Landesbank aktiv und war Mitbegründer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Elb-Kontor-Genossenschaft sächsischer Lebensmittelgroßhändler. Thürmer war Mitbegründer der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD). Nachdem er 1948 aus den Firmen ausgeschieden war, übernahm er als einer der Bürgermeister der Stadt Dresden das Dezernat für Wirtschaft und Verkehr. 1949/50 war er Landesvorsitzender der LDPD in Sachsen, und von 1950 bis 1951 gehörte er sogar der Landesregierung an – als Minister für Gesundheitswesen. Nachdem sich die westlichen Besatzungszonen im September 1949 zur Bundesrepublik Deutschland formiert hatten, wurde am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Thürmer gehörte bereits der provisorischen Volkskammer an und wurde bei den ersten Wahlen im Jahre 1950 als einer der Vertreter der LDPD in die Volkskammer der DDR gewählt. Mehr als 20 Jahre gehörte er der Volkskammer an und war stellvertretender Vorsitzender ihres Wirtschaftsausschusses. In der DDR war die Arbeit in der Volkskammer eine nebenberufliche Tätigkeit. Im Hauptamt wirkte er von 1951 bis 1967 organisierend und lehrend in der Hauptabteilung Fernstudium der TH Dresden. Das Fernstudium war eine ganz neue Form des Studiums, ohne Vorbild im deutschen Hochschulwesen. Es war auf regulär sieben Jahre ausgelegt, und die Studenten führten es – gut betreut und angeleitet - neben ihrer beruflichen Tätigkeit durch. Im Mittelpunkt stand für sie diszipliniertes Selbststudium anhand von Lehrbriefen, ergänzt durch regelmäßige Studienblöcke am Hochschulort und Konsultationen und Lehrveranstaltungen in den Außenstellen. Das Studium war sehr hart und wurde häufig abgebrochen. Als effektive Form des Fernstudiums stellte sich das Abendstudium heraus, das von Thürmer initiiert und gegen mannigfache anfängliche Widerstände zunächst in seiner Außenstelle in Dresden eingeführt worden war.
Erwähnt sei, dass Thürmer über seine Frau mit dem ersten Volkskammerpräsidenten der DDR, Prof. Dr. Johannes Dieckmann, verschwägert war. Die Schwestern waren Töchter eines dänischen Superintendenten. – Nicht von ungefähr waren Thürmer und seine Frau auch in Arbeitskreisen der Evangelischen Kirche aktiv.
1966 erhielt Dr. Walter Thürmer den Titel „Professor“.
- Wilhelm Vauck, geb. 8.10.1896 in Dresden-Neustadt, gest. 8.12.1958 in Bautzen
Wilhelm Vauck gehörte zu der Generation von Männern, die zweimal in den Krieg geschickt wurden. Nach dem Abitur wurde er 1916 eingezogen und arbeitete im Nachrichtendienst an der Front. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges nahm er das Studium der Mathematik und Physik an der TH Dresden auf und legte 1922 die Prüfung für das höhere Schulamt mit ausgezeichneten Ergebnissen ab. Zwei Jahre später promovierte er – ebenfalls glanzvoll - bei Gerhard Kowalewski mit dem „Versuch einer Verallgemeinerung der stetigen nirgend differenzierbaren Funktion Bolzanos“. Vauck war zunächst Lehrer an der Realschule in Thum (Erzgebirge) und dann ab 1926 als Studienrat an der Oberrealschule in Bautzen. Ab 1940 leistete er Kriegsdienst als Leiter einer Entschlüsselungsgruppe. Dass er damit auch zum Aufdecken einer antifaschistischen Widerstandsgruppe beigetragen hat, belastete ihn tief bis an sein Lebensende. Aus der Gefangenschaft entlassen, war er seit 1948 zunächst wieder Lehrer in Bautzen und wurde später Dozent für Physik und Elektrotechnik an der Ingenieurschule für Fördertechnik in Bautzen. [Bidquelle: privat - Familie Vauck
Vauck liebte die Musik und die Literatur und schrieb selbst gelegentlich Verse und Gedichte. Das folgende entstand 1955:
Vor Wielands Spiegel
Nicht lächelt Wielands Milde mehr aus diesem Spiegelrahmen,
ein fremdes technisch-wägendes Gesicht –
es blickt Dich an, ein Jemand ohne Rang und Namen,
und hält im Spiegel Selbstgericht.
Die vordem sich in diesem Glase ernst gemalt,
sie waren unsern Ahnen kluge Weiser.
Und du, lehrst Du nicht auch, verhaltner zwar und leiser,
Menschen Charakter sein? So hast Du Deine Lebensschuld bezahlt.
- Suse Weiner, geb. 8.7.1894 in Dresden, gest. 27.3.1985 in Dresden
(Vater Architekt und Baumeister, 1 Schwester, 1 Bruder)
Erst mit 24 Jahren nahm Suse Weiner das Studium auf. Das lag an einem „Umweg“ in ihrer Ausbildung. Die Studienanstalt, an der Mädchen die Hochschulreife erwerben konnten, wurde in Dresden 1911 begründet und in diesem Jahr mit der Klassenstufe Untertertia eröffnet, über die Suse Weiner längst hinaus war. Ihre derzeitige Lebensplanung sah zunächst kein Studium vor. 1911 hatte sie die höhere Mädchenschule in Dresden-Neustadt verlassen, um für ein Jahr in der Koch- und Haushaltsschule von E. Burchardi in Eisenach zu lernen. Sie war drei Jahre hauswirtschaftlich tätig. Erst danach begann sie sich mit Hilfe von Privatstunden auf die Reifeprüfung vorzubereiten. Von Herbst 1916 bis Ostern 1918 besuchte sie die genannte Studienanstalt in Dresden und verließ sie mit dem Abitur. Sie studierte in Dresden Mathematik und Physik, unterbrochen von je einem Semester an den Universitäten Rostock und München, legte 1923 an der TH Dresden die Prüfung für das höhere Schulamt ab und promovierte im Jahr darauf bei Gerhard Kowalewski mit der Arbeit „Zur natürlichen Geometrie der projektiven Gruppe“. Nach dem Vorbereitungsdienst am Staatlichen Lehrerinnen-Seminar zu Dresden-Johannstadt, unterrichtete sie zunächst zwei Jahre an Dresdner Privatschulen, bis sie 1926 im Dienst der Stadt Dresden an der Städtischen Höheren Mädchenschule zu Dresden-Neustadt fest angestellt wurde. An dieser Schule unterrichtete sie – als Studienrätin - bis zum März 1946, mit einer kurzen Unterbrechung: Nach den anglo-amerikanischen Bombenangriffen vom 13. und 14. Februar 1945, die Dresden in Schutt und Asche legten, arbeitete sie im Dienst der Stadt Dresden zunächst im Vermissten-Nachweis Laubegast und ab Mitte Juni 1945 an der Volksschule Wachwitz, bis im Oktober 1945 ihre „alte“ Schule wieder öffnen konnte. Suse Weiner war „unpolitisch“. Vor 1933 hatte sie keiner Partei und keinen politischen Organisationen angehört; sie war nur Mitglied des Sächsischen Philologenvereins gewesen. In der Nazi-Zeit hatte sie lediglich den Lehrer-Pflichtverbänden angehört, sie galt als politisch unbelastet und durfte daher in der SBZ (SBZ - Sowjetische Besatzungszone) weiterhin im Schuldienst tätig sein.
Im März 1946 nahm sie eine neue berufliche Herausforderung an. Am 4. September 1945 hatte die SMAD (SMAD - Sowjetische Militäradministration Deutschland) den Befehl Nr. 50 erlassen, der verlangte, alle Vorbereitungen zu treffen, um den Unterricht und die wissenschaftlichen Forschungen an den höheren Lehranstalten wieder aufnehmen zu können. Erstmals in Deutschland sollte für alle Schichten des Volkes der Weg zum Studium prinzipiell geebnet werden. Zur raschen Heranführung von Arbeiter- und Bauernkindern an die – für sie bisher meist schon aus finanziellen Gründen unerreichbare – Hochschulreife wurden „Vorkurse“ eingerichtet. Am 12.2.1946 erließ das Land Sachsen die Verordnung über die Errichtung von Vorbereitungskursen für das Studium an Hochschulen. Solche Kurse wurden im März 1946 in sechs sächsischen Städten eingerichtet, in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Plauen und Görlitz; das waren die Städte, in denen es in Sachsen höhere Schulen gab. (Entsprechende Kurse wurden auch in den anderen Ländern der SBZ eingerichtet.) Der erste Dresdner Vorbereitungskurs wurde am 22. März 1946 eröffnet und entließ im Herbst die ersten 205 jungen Menschen, rechtzeitig zur Immatrikulation der zum WS 1946/47 neueröffneten TH Dresden. Ab Oktober 1947 liefen die Kurse unter dem Namen „Vorstudienanstalt“, und 1949 wurde das Vorstudium als Arbeiter- und Bauern-Fakultät (ABF) in die Universitäten und Hochschulen integriert. An der TH Dresden begann die ABF am 1. Oktober 1949 mit 350 immatrikulierten Arbeiter- und Bauern-Studenten zu arbeiten.
Von Anfang an, das heißt seit dem März 1946, und bis zu ihrem Eintritt in das Rentenalter lehrte Suse Weiner als Dozentin in den Vorbereitungskursen. Bis September 1951 war sie Leiterin des Fachbereichs Mathematik an der ABF der TH Dresden. Aus gesundheitlichen Gründen ging sie am 31. August 1954 in den Ruhestand, behielt aber Kontakt zur ABF und zu ihren früheren Kollegen und nahm an wichtigen Ereignissen teil, wie etwa an den Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Gründung der ABF. Sie hatte trotz des weiten Arbeitsweges stets in ihrem Elternhaus in Dresden-Niederpoyritz gewohnt und erst im Rentenalter eine wesentlich zentraler gelegene Wohnung bezogen, in der sie am 27. März 1985 hochbetagt starb.
- Rudolf Worlitzsch, geb. 6.7.1895 in Radeberg, gest. 20.2.1980 in Radeberg
(Vater Gerichtsvollzieher)
1914 legte Rudolf Worlitzsch das Abitur an der Oberrealschule in Bautzen ab. Auch er musste von der Schulbank in den Krieg ziehen. Nach einer schweren Kopfverletzung entlassen, konnte er nach seiner Genesung im Jahre 1917 das Studium der Mathematik und Physik an der TH Dresden aufnehmen. Er legte 1920 die Prüfung für das höhere Schulamt ab und promovierte 1921 bei Gerhard Kowalewski mit der Arbeit „Über graphische Bögen und die aus ihnen zusammengesetzten Kurven“. Von 1921 bis 1949 unterrichtete er als Lehrer und Studienrat am Realgymnasium in Radeberg. Dann stellte er sich einer neuen beruflichen Herausforderung. Zunächst trat er als Dozent in das Bergtechnikum in Freiberg ein, das zur Wismut gehörte. Von 1951 bis 1956 gehörte er der Bergakademie (BA) Freiberg an: zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Fernstudium, dann am Physikalischen Institut mit einem Lehrauftrag für Experimentalphysik. Nach einem schweren Unfall kurz vor Weihnachten des Jahres 1954 arbeitete Worlitzsch in seinem Hause in Königsbrück für die Bergakademie: Er überarbeitete Lehrbriefe, sah Buchmanuskripte kritisch durch und verbesserte und ergänzte die mathematischen Teile, er schrieb Referate für die von der BA Freiberg herausgegebenen Zeitschriften. 1956 musste er jedoch invalidisiert werden.
Rudolf Worlitzsch war vielseitig interessiert. Solange seine Gesundheit es ihm erlaubte, liebte er Gebirgstouren mit Frau und Sohn. Später wandte er sich mehr dem Klavierspielen zu, dem Verseschmieden und der Konstruktion thematischer Kreuzworträtsel. (Eine Vielzahl von Versen und Kreuzworträtseln, aber auch von interessanten physikalischen und mathematischen Schüleraufgaben fanden sich in seinem Nachlass.)
Quelle der fünf Kurzbiographien:
Voss, Waltraud: Dresdner Mathematikpromovenden zwischen 1912 und 1945. – In: Hartmut Roloff und Manfred Weidauer: Wege zu Adam Ries, Augsburg 2004, S. 405 – 416.
Zu Wilhelm Vauck und Rudolf Worlitzsch konnte auf Mitteilungen und Dokumente zurückgegriffen werden, die freundlicherweise von Angehörigen zur Verfügung gestellt wurden, - denen auch an dieser Stelle gedankt sei.