Volker Heinsberg-Preis des ZIS: Zur Person des Namensgebers
Volker Heinsberg (*11. Mai 1943 in Gotha; † 28. September 2016 in Berlin) war über viele Jahre am Zentrum für Internationale Studien als Gastdozent in den interdisziplinären Studiengängen „Internationale Beziehungen“ engagiert. Er stellte seine jahrzehntelange, beeindruckend vielschichtige und weitreichende praktische diplomatische Expertise in den Dienst der akademischen Ausbildung der IB-Studierenden an der TU Dresden. Als Gastdozent war er zwischen 2009 und 2013 regelmäßig im politikwissenschaftlichen Teil der IB-Lehre unterstützte das ZIS aber auch mittels Gastvorträgen und nicht zuletzt auch durch Rat und Tat in vielfacher Hinsicht.
Werdegang
Nach dem Studium der Germanistik-, Politik-, Rechts-, und Staatswissenschaften trat er 1973 in den Auswärtigen Dienst ein. Es folgten Tätigkeiten an der Botschaft in der Sowjetunion und im Auswärtigen Amt in Bonn. Von 1979 bis 1982 war er Ständiger Vertreter des Botschafters in Tripolis, Libyen. Anschließend folgte eine Verwendung bei der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York (Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit) und ab 1988 erneut im Auswärtigen Amt in Bonn (Stellvertretender Referatsleiter West-Ost-Wirtschaftsbeziehungen).
Von 1991 bis 1993 war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Haiti. Daraufhin folgte eine Beschäftigung als Ständiger Vertreter des Leiters der Ständigen Vertretung bei der Westeuropäischen Union (WEU) in Brüssel bis 1997. Von 1997 bis 2001 war er dann Leiter des Referats für Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik des Auswärtigen Amtes in Bonn. Von 2001 bis 2005 leitete Volker Heinsberg Deutschland die deutsche Delegation bei der Genfer Abrüstungskonferenz (2005), bevor er zwischen 2005 und 2008 als deutscher Botschafter in Litauen wurde.
Entstehung des Preises
Nachdem Volker Heinsberg im Jahre 2016 viel zu früh verstarb, stiftete seine Witwe, Frau Ursula Heinsberg-Hartmann, den nach ihm benannten Preis zur Auszeichnung der besten akademischen Abschlussarbeiten von ZIS-Studierenden auf dem Gebiet der Internationalen Beziehungen. Auf diesem Wege setzt sich unter seinem Namen fort, was ihm erklärtermaßen ein besonderes Anliegen war: die „außergewöhnlich begabten“ Dresdener IB-Studierenden sowie die Einrichtung, an der sie studierten, zu unterstützen. Für ihn als langjährigen und erfahrenen Spitzen-Diplomaten waren die Verbindung von akademischer Exzellenz und politischen Entscheidungen in der Praxis sowie die interdisziplinäre Analyse der IB besondere Anliegen, die er u.a. mit seiner großzügigen Unterstützung des ZIS zu fördern gedachte.