Visionen Studierender: Eine Universität für alle?
Wir haben Lehramtsstudierende der TU Dresden gefragt, welche Wünsche sie an eine vielfaltsensible Universität der Zukunft haben. Es gab viele spannende, innovative, aber auch kritische Antworten, einige finden Sie im Folgenden.
"Ich glaube, dass die Universität mehr Erholungsplätze bieten müsste, weil Vielfalt auch bedeutet, dass manche Menschen einfach mehr Ruhebedrüfnis haben als andere." (Tina)
"Tolleranz, Offenheit und Gleichberechtigung - und zwar in jeder Hinsicht." (Lea)
"Alle Fächer und Studiengänge sollten gleich(wertig) behandelt werden. An der TU Dresden gibt es so viele Lehramtsstudierenden und wir sind diejenigen, die immer in allen Fakultäten einfach so dazugeworfen werden, um die sich dort aber keiner so richtig kümmert. Das Lehramtsstudium muss mehr Aufmerksamkeit bekommen und es sollte mehr ins Lehramt invenstiert werden." (Hannah und Natalie)
"Ich würde gern an der Studienordnung und den Prüfungsformaten etwas ändern und die Änderungen mitgestalten. Es sollte auch mehr Beratungsmöglichkeiten geben für Studierende." (Max)
"Es wäre vermutlich für alle Bereiche in der Uni gewinnbringend, sich mit politischer Bildung und Gleichberechtigung auseinanderzusetzen. Ich glaube, dann gäbe es viele jahrzehntealte strukturelle Probleme nicht mehr." (Natalie)
"Es sollte viel mehr auf geschlechtersensible Sprache geachtet werden und wie wir als Studierende angesprochen werden." (Lisa)
"Mehr Lehrveranstaltungen sollten hybrid oder asynchron angeboten werden. An manchen Tagen kann man einfach nicht an die Uni kommen. Bei einigen Veranstaltungen verliert man aber direkt den Anschluss, wenn man einmal nicht da ist." (Sinia)
"Wir fänden es toll, wenn wir als Studierende viel mehr Mitbestimmungsrecht hätten und aktiver partizipieren könnten. Sei es die Gestaltung des eigenen Stundenplans oder auch die einzelnen Themen in den Seminaren." (Katharina und Julia)
"Ich will im Studium etwas lernen, was ich später an der Schule auch wirklich gebrauchen kann und nicht 50 bis 80 Prozent davon wegwerfen." (Ann-Sophie)
"Durch den Numerus Clausus werden viele vom Studium ausgeschlossen, in denen eigentlich sehr viel steckt, die aber vielleicht an den Prüfungstagen im Abi einfach nicht in Form waren." (Lilly und Leonie)
"Aus den Corona-Jahren konnte man auf jeden Fall mitnehmen, dass eine (zumindest teilweise) Verlagerung in den digitalen Raum bei der Lehre durchaus sinnvoll und auch notwendig ist. Nicht nur, weil es Studierenden erlaubt, von Zuhause aus oder krankheitsbedingt teilzunehmen, sondern auch, weil mehr Selbstständigkeit gefördert wird. Das Digitale bietet auch viele Möglichkeiten, Lehre abwechslungsreich und inklusiv zu gestalten. Das gilt auch für Veranstaltungen, die in Präsenz stattfindenden. Viele Räume an der TU sind schon digital ausgestattet, aber gerade Seminarräume oder die alten Vorlesungssäle sind manchmal halt noch sehr veraltet." (Alexej)
"Bei den Toilettenräumen könnte man zum Beispiel eine Option für diejenigen ergänzen, die sich nicht binär zuordnen wollen. Und die Räume und Gebäude sollten gerenell barrierefrei sein. Wir haben so viele Treppen und kaum Aufzüge. Es ist auch zu wenig Platz in den Räumen für Menschen mit Rollstuhl. Wenn sie dann vorn wie auf dem Präsentierteller sitzen müssen... Das ist alles, aber keine Inklusion." (Lia und Sirin)