Erneute Berechnung der Carbon Foodprints für Mensaessen an der TU Dresden
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Im Rahmen der Klimawoche 2010 wurden an der TU Dresden erstmals die ökologischen Auswirkungen des Mensaessens berechnet und über den "Carbon Foodprint" der jeweiligen Tagesmenüs dargestellt und aufgeschlüsselt. In Zusammenarbeit mit der TUUWI AG mensa universale und dem Studentenwerk Dresden wurden für die Besucher der Mensa Bergstraße zusätzlich zum Essen auch die dadurch verursachten CO2-Emissionen aufs Tablett serviert. Die Aktion erfreute sich außerordentlicher Resonanz - sowohl bei den Besuchern als auch bei den Veranstaltern und wurde daher auch zum evangelischen Kirchentag sowie im Rahmen der umundu-Woche gelichermaßen durchgeführt.
Rund 1,35 t CO2 pro Jahr oder 3,5 kg CO2 pro Tag verursacht ein deutscher Durchschnittsbürger allein durch seine Nahrungsaufnahme. Liegt ein Gericht deutlich über der Hälfte diese "Tagesbudgets" im Bereich Ernährung, wird der Fuß rot dargestellt.
Für die Berechnung des Carbon Footprint sind im Sinne einer Lebenszyklusbetrachtung auch Prozesse wie der Anbau des Gemüses, die Weiterverarbeitung und Kühlketten mit einzubeziehen. Der während dieser Prozesse anfallende Energieverbrauch sowie andere entstehende Emissionen werden über den Lebensweg aufsummiert, bis das Essen in der Mensa auf dem Teller liegt, wobei der Kochvorgang selbst bisher mangels verlässlicher Daten noch nicht mit berücksichtigt werden konnte. Die Datenbank PROBAS des Umweltbundesamtes liefert den Rest der benötigten Daten für diese Berechnung. Die folgende Abbildung veranschaulicht ein wenig den Lebenszyklusgedanken, hier in Verbindung mit der Herstellung von Schinken:
2011 wurde der „Dresdner Carbon Foodprint“ für den Sächsischen Umweltpreis nominiert und schaffte es in der Kategorie „Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Umweltbildung sowie herausragendes ehrenamtliches Engagement für den Umwelt- und Naturschutz« als eines von vier Nominierten Projekten bis in die Endrunde.
Mit Hilfe der Ergebnisse des laufenden Seminars sollen in Zukunft die Daten für den "Carbon Foodprint" dauerhaft bereitgestellt und somit die durchgehende Berechnung für die tägliche Menüauswahl ermöglicht werden. Das Projekt kann als Pilotprojekt gesehen werden, bisher gab es an keiner anderen deutschen Hochschule ein vergleichbares Konzept zur Offenlegung der klimarelevanten Emissionen durch das tägliche Mittagessen an einer Mensa.
Leitung
Bearbeitung
- Christian Manthey, M.Sc.
Laufzeit
- 04/2010 - 12/2013
Veröffentlichungen
- Manthey, C.; Bergheim, K.; Gerlach, Y.; Grasshoff, N.; Plischtil, M.: Carbon Footprint in Canteen Kitchens - Calculation of Carbon Foodprints at a University. In: Pillmann, W.; Schade, S. ;Smits, P. (Hrsg.): EnviroInfo 2011 - Innovations in Sharing Environmental Observation and Information, Proceedings of the 25th International Conference on Informatics for Environmental Protection Ispra, Italy.
Vorträge
- Carbon Footprint in Canteen Kitchens - Calculation of Carbon Foodprints at a University. Vortragim Rahmen der EnviroInfo in Ispra, Italien am 5.10.2011 (Christian Manthey)