18.07.2025
Kollegiat Konstantin Schmidt lädt zur Forschungspräsentation im Jante-Bau

Das GRK zur Besichtigung im Jante-Bau (v. l. n. r.): Majid Ali, Jannik Amon, Christian Gutsche, Varun Gurugubelli, Markus Leyser, Ines Almeida, Konstantin Schmidt, Dr. Anna Martius, Sampath Weerappulli, Stefan Röher, Julia Erdmann, Lairana Lima Duarte, Shiyu Guo und Marie Walstab.
Am Donnerstag, den 03.07.25, wählte Kollegiat Konstantin Schmidt (Projekt H4: H2 und H2-basierte Kraftstoffe in verbrennungsmotorischen Anwendungen) einen besonderen Rahmen für seine Forschungspräsentation. Anstatt diese wie üblich in den Räumlichkeiten des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs abzuhalten, lud er die Teilnehmenden in den Jante-Bau an die Professur für Verbrennungsmotoren und Antriebstechnik von Prof. Atzler, seinem Projektbetreuer, ein.
Nachdem sich die Gruppe im Innenhof eingefunden hatte, eröffnete eine Posterpräsentation den fachlichen Teil. Im Mittelpunkt stand dabei der Projektfortschritt des vergangenen Jahres, der sich hauptsächlich auf den kohlenstofffreien Energieträger Ammoniak konzentrierte.
Es folgte der praktische Höhepunkt des Tages – die Besichtigung der Prüfstände. Der Rundgang begann in einem Nebengebäude, das zwei verschiedene Prüfstände beherbergt. Zuerst wurde ein 1-Zylinder-Forschungsmotor in Augenschein genommen, welcher im Rahmen des Projektes zur Untersuchung der Anwendung von Methanol als Kraftstoff dient. Dieser ist vollständig eingehaust und kann auf bis zu -25 °C gekühlt werden, um realitätsnahe Kaltstartuntersuchungen durchzuführen. Eine weitere Besonderheit stellt der spezielle Zylinderkopf dar, welcher durch den Einsatz von Endoskopen die optische Erfassung der Verbrennung ermöglicht.

Der 1-Zylinder Methanol Motor im Prüfstand.
Im Nebenraum konnte danach die Konstantvolumenkammer besichtigt werden. Hieran wurden die bisherigen grundlegenden Untersuchungen zur Anwendung von Ammoniak sowie Wasserstoff im Modellversuch durchgeführt. Neben einer umfangreichen Sensorik ist auch dieser Prüfstand mit einem Hochgeschwindigkeitskamerasystem ausgestattet, das die detaillierte Visualisierung der Verbrennungsvorgänge erlaubt. So kann neben einer vorgemischten Verbrennung auch das Verhalten einer Kraftstoffdirekteinspritzung analog zum Dieselverfahren untersucht werden.
Zuletzt führte der Weg die Gruppe in das Hauptgebäude, welches mit einer Vielzahl weiterer Prüfstände ausgestattet ist. Die Bandbreite der vor Ort vorhandenen Anlagen reicht von 1-Zylinder- und Motorradmotoren über einen Turbolader-Prüfstand bis zu einem Range Extender in einem simulierten Hybridantriebsstrang. Ein besonderes Highlight bildet hier die „Höhenkammer“, in der für Flugzeugmotoren eine Flughöhe von bis zu 30.000 Fuß (ca. 9.100 m) simuliert werden kann. Dafür lässt sich der Luftdruck auf 0,2 bar und die Lufttemperatur in der gesamten Kammer auf -40 °C absenken.
Nach anderthalb Stunden voller faszinierender Einblicke fand die außergewöhnliche Präsentation ihren Abschluss.