11.07.2025
Kollegiat bei der 75. ICA-Jahreskonferenz in Denver
Vom 12. bis 16. Juni 2025 fand die 75. Jahreskonferenz der International Communication Association (ICA) unter dem Motto “ICA@75: Disrupting and Consolidating Communication Research” im Kongresszentrum von Denver, Colorado, USA, statt. Die Jubiläumskonferenz vereinte über 4.000 Kommunikationswissenschaftler:innen aus aller Welt, die aktuelle Entwicklungen, theoretische Innovationen und methodische Fortschritte in der Kommunikationsforschung diskutierten.
Unter den Teilnehmer:innen war auch Majid Ali (Foto oben), Kollegiat des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs (Projekt E4), der seine Forschung im Bereich der Wissenschafts- und Umweltkommunikation präsentierte. Im Rahmen des Panels “Developments in Social Media Analysis” stellte er das gemeinsam mit Markus Leyser (Projekt E5) verfasste Paper “Understanding the Green Hydrogen-Related Discourse on YouTube With Automated Unified Topic-Based Sentiment Analysis” vor.
Das Paper ist Teil seiner Dissertation mit dem Arbeitstitel „Wasserstofftechnologie und -wirtschaft in den Medien – eine international vergleichende Analyse ihrer journalistischen Konstruktion unter besonderer Beachtung der MENA-Staaten sowie der Darstellung mittelständischer Unternehmen“, die unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof. Dr. Lutz M. Hagen entsteht. Es befasst sich mit der deutschen YouTube-Diskussion zu grünem Wasserstoff und nutzt ein neuartiges Verfahren namens Unified Topic-Based Sentiment Analysis (UTBSA) zur automatisierten Auswertung von YouTube Kommentaren. Dabei werden mithilfe des großen Sprachmodells GPT-4o in einem einzigen Schritt sowohl Themen als auch dazugehörige Sentimente identifiziert. Die Studie fokussiert insbesondere auf die Diskurse in Deutschland und den Maghreb-Staaten (Tunesien, Algerien, Marokko), die als künftige Wasserstoffexporteure eine zentrale Rolle für die deutsche Energiewende spielen könnten.
Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die Online-Diskussion inhaltlich stark auf Energie, Politik und Wirtschaft konzentriert, wobei Wasserstoff im Vergleich zu anderen Themen überraschend positiv bewertet wird. Damit liefert die Forschung nicht nur einen innovativen methodischen Beitrag zur Sentimentanalyse im Bereich Nachhaltigkeitskommunikation, sondern auch praktische Hinweise für Akteur:innen aus Medien, Politik und Industrie.
Neben der Präsentation war die Konferenz für Kollegiaten Majid Ali eine wertvolle Gelegenheit, sich mit renommierten Wissenschaftler:innen auszutauschen, neue Impulse für seine Forschung zu erhalten und das eigene Netzwerk im Bereich der Kommunikationswissenschaft zu erweitern. Die internationale Ausrichtung und interdisziplinäre Vielfalt der ICA bot dabei ein einzigartiges Forum für akademischen Dialog auf höchstem Niveau. Die Teilnahme an der ICA 2025 markiert einen weiteren Meilenstein auf dem wissenschaftlichen Weg von Majid Ali und unterstreicht die Relevanz seiner Forschung im globalen Diskurs über nachhaltige Technologien und deren gesellschaftliche Vermittlung.