WiSe 24/25 - Grundstudium
Ausgangspunkt für unsere Arbeit am Lehrstuhl ist die Wertschätzung des Bestehenden, sie bildet für uns die Grundlage, auf der wir in unserer Arbeit als Architekt:innen aufbauen dürfen. Unser Tun steht immer im Kontext eines größeren Ganzen, so sehen wir Häuser weniger als Objekte, sondern als spezifische Gebilde, die Teil eines Organismus sind, sei es das gebaute Umfeld oder die Natur.
Aus diesem Gedanken heraus möchten wir uns im Grundstudium der Stadt Dresden widmen, dem Ort, an dem wir leben und arbeiten, diesen näher betrachten und dokumentieren. Durch die Überlagerung historischer Schichten ist in Dresden eine sehr besondere, fragmentarische Stadtstruktur entstanden, ein heterogenes Gefüge, das sich aus mehreren Epochen bildet: Den barocken und den gründerzeitlichen Bauten, den Bauten der DDR- Moderne und den Gebäuden die seit den 90er Jahren entstanden sind. Wir beabsichtigen einen Atlas der Orte und Plätze Dresdens zu verfassen, der über die Jahre hinweg zu einer Bestandaufnahme der Stadt wächst und dabei ihre unterschiedlichen Aspekte beleuchtet.
Während des Wintersemesters 2024/2025, möchten wir uns mit unterschiedlichen Typologien beschäftigen und diese vertieft auf unterschiedlichen Ebenen betrachten. Den Ausgangspunkt unserer Studien bildet die Dokumentation von städtischen Schwellenräumen, die wir im Zusammenhang mit ihrem Kontext zeichnerisch, fotografisch und durch kurze Texte erfassen möchten.
Im nächsten Schritt unserer Übung widmen wir uns ausgewählten Gebäuden des Uni Campus der TU Dresden. Anhand von Grundriss- und Fassadenzeichnungen untersuchen wir unterschiedliche Aspekte: Wie zeigt sich das Gebäude gegenüber der Stadt, wie kann eine Wand durch ihre Proportionen und die Art, wie Öffnungen gemacht sind, mit ihrer Umgebung vermitteln und in welchem Verhältnis stehen diese Öffnungen zu den dahinterliegenden Räumen. Wir gehen dem Zusammenwirken von Relief, Materialisierung und Konstruktion nach und prüfen, welche Bedeutung die Tiefe und Schattenwirkung für den Ausdruck einer Fassade haben.
Die im Laufe des Semesters zu bearbeitenden Übungen beziehen sich direkt auf unser Interesse an Wahrnehmung und Erinnerung. Die Sensibilität für die Atmosphäre und das Gefühl für einen Ort oder Raum stehen bei diesen Dokumentationen im Mittelpunkt. Die Gebäude werden sowohl im urbanen Maßstab als auch im Detail auf der Ebene eines einzelnen Raums untersucht. Die präzise zeichnerische und fotografische Darstellung der beobachteten Phänomene und deren Analyse ist uns wichtig, die Sorgfalt beim Zeichnen ist ein wesentlicher Aspekt dieser Arbeiten.
__________________________________________
Sommersemester 2024
__________________________________________
Wintersemester 2023 - 2024