SoSe 24 - Grundstudium
Ausgangspunkt für unsere Arbeit am Lehrstuhl ist die Wertschätzung des Bestehenden, sie bildet für uns die Grundlage, auf der wir in unserer Arbeit als Architekt:innen aufbauen dürfen. Unser Tun steht immer im Kontext eines größeren Ganzen, so sehen wir Häuser weniger als Objekte, sondern als spezifische Gebilde, die Teil eines Organismus sind, sei es Gebautes oder Natur.
Aus diesen Gedanken heraus möchten wir uns im Entwurf, den wir im Sommersemester 2024 für Studierende im Grundstudium anbieten, Dresden widmen. Eine sehr besondere, fragmentarische Stadtstruktur ist über die Jahrhunderte entstanden, ein heterogenes Gefüge, das sich aus mehreren Epochen bildet: den barocken und den gründerzeitlichen Bauten, den Bauten der DDR-Moderne und Gebäuden die seit den 90-er Jahren entstanden sind. Wir sehen in diesen Fragmenten ein Potential, sie schaffen Orte des Wandels und Situationen wie Brachen, Brandwände, unzusammenhängende Freiräumen, auch die Nähe von Industrie und Wohnen geben uns die Chance zur Generierung ganz spezifischer Räume und Qualitäten.
Durch unseren Entwurf möchten wir anregen, den Blick weg vom Elbpanorama, von Konsum und Rekonstruktion auf die Außenbereiche zu fokussieren, und in diesem Zusammenhang möchten wir gemeinsam mit Euch über Vitalisierungsstrategien als nachhaltige Maßnahme zur Stadtentwicklung nachdenken.
Wir wollen uns auf diesen Themenbereich konzentrieren, auf Gebäude, die kollektive Räume schaffen, im Inneren und durch die Gestalt Ihrer Aussenräume. Gebäude, die durch Aneignung ihre Nutzung erfahren, die veränderbar sind und eine starke physische Identität besitzen. Es geht uns um die Erforschung bestehender Situationen, die durch eine Veränderung einen neuen Wert erhalten und durch sensible Ergänzungen eine Verwandlung erfahren. So bitten wir Euch, auch langfristig zu denken, um durch den strukturellen Ausdruck und die Materialwahl eine angemessene Sprache zu finden, die ebenso flexibel, wie auch stark im Ausdruck und offen für Anpassung und Aneignung ist.
Wir denken an eine Mischung einer kleinteiligen öffentlichen Nutzung zusammen mit kollektiven Wohn- und Arbeitsformen, die einen Beitrag zur Identität des Quartiers leisten und zusammen mit den Aussenräumen ein lebendiges, räumliches Gefüge erschaffen.
Das Projekt wird in Zweiergruppen bearbeitet, die Arbeit in den Zeichenräumen in der Bamberger Straße wird gewünscht.