07.06.2020
Neue Publikation zur Glaskantenqualität in der Zeitschrift Glass Structures & Engineering
Untersuchungen zur Oberflächenqualität und Festigkeit von Glaskanten nach dem Schleif- und Polierprozess
Glaskanten entstehen durch das Schneiden von Glas und einer weiteren optionalen mechanischen Nachbearbeitung im Schleif- und Polierprozess. Der mechanische Eingriff in das spröde Material Glas führt zu Fehlern und Rissen an der Kantenoberfläche. Diese Fehler haben einen Einfluss auf die Festigkeit der gesamten Verglasung. Im Rahmen eines Forschungsprojektes am Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden werden der Schleif- und Polierprozess auf charakteristische sichtbare Fehlstellen entlang der Glaskante sowie die Kantenfestigkeit untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt des Forschungsvorhabens ist dabei der Einfluss verschiedener Poliertopfscheiben auf die Saumoberflächen von Floatgläsern.
Der Artikel stellt Grundlagen zu der mechanischen Bearbeitung von Glaskanten sowie die betrachteten Schleif- und Poliertopfscheiben vor. Darüber hinaus wird ein Überblick über die durchgeführten experimentellen Untersuchungen gegeben. Eine mikroskopische Analyse ermöglicht eine Charakterisierung typischer Fehler an den Oberflächen. Mit Vierpunkt-Biegeversuchen werden die Bruchspannungen beim Versagen ermittelt. Die Kombination beider Methoden ermöglicht eine Analyse des bruchverursachenden Defektes vor der Zerstörung und eine Korrelation zwischen der optischen Oberflächenqualität und den Bruchspannungen. Zukünftig könnte die Mikroskopie unterstützend zur Einstellung einer Schleifmaschine und zur Kontrolle von reproduzierbarer Kantenqualitäten eingesetzt werden. Die Auswertung zeigt, dass eine spezielle Entwicklung von Poliertopfscheiben für den Saum die Oberflächenqualität verbessert und damit die Kantenfestigkeit erhöhen kann.
Weblinks – Glass Structures & Engineering – Springer:
https://doi.org/10.1007/s40940-020-00121-x
https://link.springer.com/article/10.1007/s40940-020-00121-x
Autoren:
- Dipl.-Ing. Paulina Bukieda
- Dr.-Ing. Katharina Lohr
- Jens Meiberg
- Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller