Auf zwei Hochzeiten tanzen…
Dresden, 21. Dezember 2005. Noch ganz jung wissenschaftliche Höchstleistungen erbringen und gleichzeitig eine Familie mit Kindern gründen – geht das? An der TU Dresden schon! Zumindest, wenn man als junger Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerin im Sonderforschungsbereich 528 ("Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung") tätig ist. Dort läuft nämlich ab 1. Januar 2006 das Pilotprojekt "Soziale Förderung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen mit Kind" – dank des Engagements von SFB-Sprecher Professor Manfred Curbach, TUD-Personaldezernent Dr. Rolf Zeimer und dem Geschäftsführer des Studentenwerkes Dresden. Dr. Rudolf Pörtner.
Bereits im März 2005 hatte sich die TU Dresden an Dresdens Oberbürgermeister Rossberg mit der Bitte gewandt, die Schaffung von Kindertagesstättenplätzen für Wissenschaftlerinnen, die sich im Mutterschutz befinden, zu unterstützen. Gemeinsam haben daraufhin TUD, Studentenwerk und der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen der Landeshauptstadt Dresden beraten – mit dem Ergebnis: Das Studentenwerk wird eine Kindertagesstätte für die Unterbringung der Kleinen errichten und als Zweigstelle der Kindereinrichtung “Am Beutlerpark†betreiben. Für den Betrieb der Einrichtung, die laut Dr. Zeimer zumindest im Osten Deutschlands einmalig in ihrer Art sein dürfte, stellt die DFG über den Sonderforschungsbereich finanzielle Mittel für eine Erzieherinnenstelle zur Verfügung. Mit Jahresbeginn werden die Baumaßnahmen am gegenwärtig leer stehenden Gebäude Zellescher Weg 41 d (Anbau Wohnheim) beginnen. Vorgesehen sind nach Fertigstellung etwa zwanzig Plätze. Bis zur Übergabe des Gebäudes – voraussichtlich im 3. Quartal 2006 - wird das Studentenwerk bereits ab Januar 2006 eine Erzieherin einstellen, die den bisher vier WissenschaftlerInnen-Kindern sofort zur Verfügung steht.
Beantragt werden müssen solche Kinderbetreuungsplätze beim Studentenwerk, dort erfolgt auch die Vergabe. Sollten die zur Verfügung stehenden Plätze nicht alle mit Kindern von WissenschaftlernInnen des SFB 528 belegt sein, können sie auch an Kinder anderer TUD-Wissenschaftler vergeben werden.
"Ein gelungenes Werk", erklärt Dr. Zeimer, "das zeigt, was man erreichen kann, wenn mehrere Partner an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen!" Dass die TU Dresden damit einen weiteren Schritt zur Erreichung des Zertifikates "Familiengerechte Universität", vergeben von der gemeinnützigen Hertiestiftung, machen wird, sei nicht nur am Rande erwähnt.
Matthias Bäumel in: Dresdner UniversitätsJournal 20, Seite 8
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