Exkursion 2016 - Raum Frankfurt a.M.
Die Exkursion des Institutes für Geotechnik im Jahr 2016 führte in den Raum Frankfurt a.M. sowie in die Nähe von Leipzig. Die Exkursion bestand aus 6 Studierenden sowie 4 Mitarbeitern des Institutes.
Besichtigung einer Hochhausbaustelle - Frankfurt a.M.
Beengte Platzverhältnisse auf der Baustelle
Die erste Station der Exkursion war die Baustelle eines Hochhauses in Frankfurt am Main. Das Hochhaus wird im Moment auf einer der letzten Baulücken im Frankfurter Bankenviertel errichtet. Später ist hier eine gemischte Nutzung mit Wohnungen und Büros geplant.
Im Rahmen unserer Exkursion hatten wir die Möglichkeit die Gründungsarbeiten des Hochhauses zu begutachten. Die Baugrubensicherung erfolgt durch eine überschnittene Bohrpfahlwand rings um die Baugrube. Zur Aussteifung des Baugrubenverbaus können, aufgrund der unmittelbaren Nähe zu benachbarten Hochhäusern, keine Anker verwendet werden. Die Aussteifung der Baugrube soll deshalb über die späteren Geschossdecken der Kellergeschosse gewähleistet werden. Hierfür wurden während unserer Besichtigung Primärstützen hergestellt, welche nach Fertigstellung wieder zurückgebaut werden.
Die eigentliche Gründung des Hochhauses wird durch 52 Bohrpfähle sichergestellt, mit Längen von 12 bis 27m ab der Baugrubensohle und einem Durchmesser von 1,20m bis 1,50m. Die Herstellung eines Bohrpfahles konnten wir während unseres Besuches ebenfalls beobachten.
Gruppenbild
Trotz des relativ kleinen Baufeldes von rund 50mx50m, waren drei Bohrgeräte, ein Seilkrahn und ein Radlader im Einsatz. Dies führte zu sehr beengten Platzverhältnissen, was für die Ausführenden eine weitere Herausforderung darstellt.
Wir möchten uns rechtherzlich bei Herrn Zerfass von CDM Smith bedanken, der uns über die Baustelle geführt hat und uns viele spannenden Details der Baumaßnahme erklärte.
Besichtigung des Kalkwerkes Hufgard - Rottenberg/Hösbach
aktueller Aufschluss des Kalkwerkes
Der zweite Anlaufpunkt der Exkursion war das Kalkwerk Hufgard in Hösbach. Bei dem 1720 entstandenem Kalkwerk handelt es sich um das älteste Kalkwerk Deutschlands in Familienbesitz. Im Steinbruch wird hier Dolomitkalk abgebaut, welcher vielfältig weiterverarbeitet wird. Im Rahmen unserer Exkursion hatten wir die Möglichkeit den aktuellen Aufschluss des Werkes zu besichtigen und so aus erster Hand zu erfahren woher der Kalk überhaupt kommt.
Gruppenbild
Danach besichtigten wir das nahegelegene Kalkwerk und erhielten somit einen Einblick wie der abgebaute Kalk weiterverarbeitet wird. Unser besonderer Dank geht an Herrn Englert von der Kalkwerk Hufgard GmbH für die umfangreichen Erklärungen zur Gewinnung und Verarbeitung des hier gewonnenen Dolomitkalkes.
Erweiterung der A72 - Espenhain
Bohrung für eine Schottersäule
Die letzte Station der Exkursion war die Baustelle zur Erweiterung der A72 zwischen Chemnitz und Leipzig. Im Rahmen unseres Besuches konnten wir zwei Baufelder der Firma Bauer Spezialtiefbau GmbH besichtigen.
Das erste Baufeld lag direkt neben einem bereits gefluteten Tagebaurestloch, wodurch für den Bau der Autobahn Baugrundverbesserungen notwendig werden. Hier konnten wir die Bohrung von Bodenaustauschsäulen sowie die anschliessende Verdichtung der entstandenen Kiessäulen beobachten. Die Bohrungen wurden mit dem größten Bohrgerät, welches Bauer in Europa im Einsatz hat, durchgeführt.
Herstellung einer Rüttelstopfsäule
Auf dem zweiten Baufeld hatten wir die Möglichkeit die Herstellung von Rüttelstopfsäulen zu beobachten. Um den Bauablauf zu beschleunigen wurde hier für die Stopfsäulen mit einem kleineren Durchmesser vorgebohrt.
Unser Dank für diese wunderbare Besichtigung geht an Herrn Meyer von der Bauer Spezialtiefbau GmbH für die vielen ausführlichen Erklärungen, sowie die sehr gute englische Übersetzung für unsere ausländischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.