Exkursion 2013 - Berlin
Am 22.05.2013 besuchten acht geotechnische Vertieferstudenten sowie sechs Mitarbeiter des Institutes für Geotechnik im Rahmen der Grundbau-Exkursion die Bundeshauptstadt Berlin.
Der erste Anlaufpunkt war der Neubau der U5 im Berliner Stadtzentrum. Hier baut die BILFINGER SE zwischen dem Roten Rathaus und der bereits bestehenden Haltestelle Brandenburger Tor die U-Bahntunnel der neuen Strecke, die künftig den bestehenden Ost- sowie Westteil verbinden sollen. Nach einem einstündigen Einführungsvortrag durch Herrn Uwe Stenzel, in dem das Gesamtprojekt aber auch unzählige interessante Details, wie z.B. die Herstellung einer Schlitzwand oder einer Unterwasserbetonsohle erläutert worden, stand der Besuch der späteren Gleiswechselanlage an. Die Baustelle Gleiswechselanlage ist derzeit als Startschacht für den Tunnelvortrieb mittels Tunnelbohrmaschine in Verwendung. Hier konnte die 75m lange Tunnelbohrmaschine "Bärlinde", die sich zum Besichtigungszeitpunkt noch im Aufbau befand, bestaunt werden. Zudem war auch der fertige Tunnelrohbau und der Baugrubenverbau mit Steifen sichtbar.
Weiter ging es zur nächsten Haltestelle Museumsinsel, wo die Düsenstrahlarbeiten der Dichtsohle am Laufen waren. Außerdem konnten die Messungen zur Düsenstrahlreichweite mit verfolgt werden. Neben der Baustelle Museumsinsel befindet sich zur Zeit ein Bauhafen, der eigens für die Anlieferung der Tübbinge und den Abraumtransport des Tunnels gebaut wurde. Hier war u.a. ein Fangedamm, welcher für den Haltestellenbau benötigt wurde und späterer Startpunkt der 150m langen Bodenvereisung sein wird, sichtbar.
Die dritte Haltestelle, welche im Rahmen des U-Bahnbaus errichtet wird, ist der Umsteigebahnhof "Unter den Linden". In diesem Punkt kreuzen sich zukünftig die Linie U6 und die neue Strecke der U5. Es erfolgten ebenfalls Schlitzwand- und zahlreiche Aushubarbeiten. Interessant zu sehen, waren die Anschlussarbeiten des neuen Bahnhofes an den bestehenden U-Bahntunnel der U6. Hierfür werden gerade Vereisungsanlagen verwendet, um den Tunnelanschluss vor dem ca. 3m unter Geländeoberkante anstehenden Grundwasser zu schützen.
Vom Zentrum der größten Stadt Deutschlands ging es dann in den Norden nach Oranienburg. Hier stellt die Grundbaufirma KELLER zZ. Rüttelstopfsäulen, zur Verbesserung der Tragfähigkeit der Einzelfundamente einer Industriehalle, her. Unter den Erläuterungen des Bauleiters Herrn Ralf Ohlrich wurde der Unterschied einer Rüttelstopfverdichtung und einer Rütteldruckverdichtung herausgestellt. Außerdem wurden, eigens für die Exkursionsteilnehmer, die Verfahren zur Herstellung von Rüttelstopf- und Rütteldruckverdichtung vor Ort demonstriert.
Besonderen Dank geht an Herrn Stenzel (BILFINGER SE) und Herrn Ohlrich (KELLER GRUNDBAU GMBH) für die interessanten und lehrreichen Erläuterungen sowie die hervorragende Betreuung.