Koeltzsch, Moritz
Diplomarbeit:
1843
Thema:
Strategie für die zukünftige Entwicklung und den Umgang mit Bauabfällen und Bauschutt in Deutschland
(Strategy for the future development and handling of construction waste and rubble in Germany)
Bearbeiter:
Moritz Koeltzsch
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle
Betreuer:
Universitärer Betreuer: Dipl.-Ing. Lukas Hammel
Zeitraum:
08.06.2021 bis 26.10.2021
Kurzfassung:
In dieser Diplomarbeit wird eine Strategie für die zukünftige Entwicklung und den Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen erarbeitet. Betrachtet werden dafür die Grundlagen der Abfallwirtschaft in Bezug auf die Bauwirtschaft. Dafür werden die Verantwortlichkeiten entstehend aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und der Mantelverordnung (MantelV) dargestellt und auf die Maßnahmen der Wiederverwendung eingegangen. Inhalt dieser Diplomarbeit sind außerdem die nicht genutzten Recyclingpotenziale auf Grundlage der Materialströme, regulatorischen Rahmenbedingungen und den zukünftigen Entwicklungen. Des Weiteren wird auf die Entwicklung sowie den aktuellen Stand des Deponieraums eingegangen und die aus Deutschland exportierten Mengen an Bau- und Abbruchabfällen betrachtet. Darüber hinaus wird zukünftige Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen abgebildet. Die Datengrundlage für die Erarbeitung der Entwicklungen und der aktuellen Stände legt das Statistische Bundesamt, das Umweltbundesamt sowie der Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e. V.
Für die Entwicklung der Zukunftsstrategie wurden auf Grundlage der Daten und der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen ein Überblick über den Status quo geschaffen sowie Problem und Ziele formuliert. Aus den gewonnen Erkenntnissen wurde eine aus sieben aufeinanderfolgenden Schritten bestehende Strategie entwickelt. Zu dieser zählt als erstes das Feststellen des Status quo, anschließend das Entwickeln, Einführen und Umsetzen von Maßnahmen und abschließend das Kontrollieren, Evaluieren und Verschärfen dieser Maßnahmen. Für die Maßnahmen wurden Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen in den Bereichen Abfallvermeidung, Abbruch, Rückbau, Aufbereitung, Verwertung, Recycling, Akzeptanz, Marktverbesserung, Deponie, Baustoffen und Bauteilen ausgearbeitet. Für die Ausarbeitung dieser Diplomarbeit wurde in Fachbüchern, Zeitschriftenartikeln, Hochschulschriften und vor allem Internetquellen recherchiert. Ein großer Teil der Internetquellen umfasst aktuelle Publikationen des Umweltbundesamts oder Baustoffverbänden, um zukunftsbezogene Aussagen treffen zu können. Zum zentralen Ergebnis der Diplomarbeit zählt, dass die heutige Kreislaufwirtschaft mit der enthaltenen Abfallhierarchie eine umfassende Grundlage darstellt, welche durch verschiedene Stellschrauben weiter verbessert werden kann. Hierzu zählt vor allem die Steigerung der Akzeptanz von Sekundärrohstoffe und Recyclingprodukte bei Auftraggebern und -nehmern sowie die Verbesserung der Marktsituation von recycelten Material in der Bauwirtschaft. Ergänzt werden kann dies die Aktualisierung der bestehenden Normen auf Grundlage neu erkannter Forschungsergebnisse. All umfänglich spielt die öffentliche Hand die größte Rolle bei der Entwicklung hin zu einer modernen Kreislaufwirtschaft. Sie kann auf Grundlage von Gesetzen und Mindestquoten das Angebot und die Nachfrage beeinflussen oder durch Vorzeigeprojekte die technische Sicherheit von Recyclingprodukten zeigen und Vorbehalte reduzieren.
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