11.10.2022
Forschungsprojekt IDA-KI: Versuche zur Spannungsrisskorrosion an mehr als 50 Jahre alten Brückenträgern
In der vergangenen Woche hat das Institut für Massivbau (IMB), TU Dresden im Rahmen des Forschungsprojekts IDA-KI Versuche zur Spannungsrisskorrosion an mehr als 50 Jahre alten Brückenträgern durchgeführt. Die beprobten Träger der Baureihe BTE (Eisenbahnbrücken) wurden mit Hennigsdorfer Spannstahl vorgespannt, der anfällig für eine Spannungsrisskorrosion ist und somit zu einem spröden Materialverhalten neigt. Die Träger wurden im Zuge eines Brückenrückbaus gewonnen und unserem Institut zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Versuche hatten wir die Möglichkeit, das Trag- und Verformungsverhalten der etwa 40 to schweren Fertigteile bis nahe an den Versagenszustand zu untersuchen. Zudem wurden unterschiedliche messtechnische Verfahren eingesetzt, um zu prüfen, ob künstlich erzeugte Spanndrahtbrücke detektiert und lokalisiert werden können. Neben faseroptischen Dehnungsmessungen (DSS) wurden von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zudem akustische Messungen mit einem faseroptischen Sensor von Nerve-Sensors durchgeführt. Das Verformungsverhalten des Trägers sowie die fortschreitende Rissbildung konnte über die gesamte Trägerlänge von 12 m mit umfangreichen photogrammetrischen Messungen (DIC) von GOM Metrology überwacht werden.
Das Projekt IDA-KI mit einem Gesamtvolumen von 3,85 Mio. € wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der Innovationsinitiative #mFUND gefördert. Gemeinsam mit den Partnern MKP GmbH, Institute of Digital and Autonomous Construction, Hamburg University of Technology und Hentschke Bau GmbH schaffen wir durch Belastungsversuche an einem Großdemonstrator eine Realdatenbasis zur Entwicklung von Algorithmen für das Bauwerksmonitoring. Statt dem manuellen Auswerten großer Mengen von Monitoringdaten sollen diese zukünftig in Echtzeit automatisiert aus- und bewertet werden. Für Rückfragen zum Projekt IDA-KI oder zu den Versuchen im Konkreten, stehe ich gerne zur Verfügung.
Wir bedanken uns bei allen Partnern für die kooperative Zusammenarbeit! Nun machen wir uns an die Arbeit, um den gewonnen Datenschatz zu heben.