04.03.2025
Gewinner des Studierendenwettbewerbs zur Geh- und Radwegbrücke Südpark gekürt

Die Jury (v.l.n.r.) Steffen Marx, Juliane Naumann, Marcel Timmroth, Matthias Beckh, Yvonne Ciupack und Sascha Döll
Am Montag, 3. März 2025, hat eine Fachjury, zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der TU Dresden, der Landeshauptstadt Dresden und der BUGA Dresden 2033 gGmbH, die Gewinner des studentischen Wettbewerbs zur Gestaltung einer Geh- und Radwegbrücke am Südpark Dresden gekürt. Der Südpark ist eine geplante und seit 2019 in der Realisierung begonnene Parkanlage in den Dresdner Stadtteilen Plauen und Räcknitz. Der Brückenschlag soll als wesentlicher Bestandteil der Bundesgartenschau 2033 (BUGA) eine Verbindung zwischen dem Südpark über die Bergstraße als Teil der B170 hin zur Bismarcksäule und dem Volkspark Räcknitz schaffen. Die Fachjury hat nun die drei besten Entwürfe aus 13 eingereichten Beiträgen von insgesamt 44 Studierenden der TU Dresden prämiert.
Marcel Timmroth, Geschäftsführer der BUGA Dresden 2033 gGmbH: „Ich freue mich, dass die Studierenden vielfältige Lösungsansätze und entscheidende Impulse für die weitere Planung des Brückenbauwerkes liefern konnten. Die Aufgabe war nicht ganz einfach, denn im Rahmen der BUGA fungiert die Brücke als zentrales Verbindungselement, welches insbesondere den topografischen und gestalterischen Herausforderungen am Standort Rechnung tragen muss.“
„Die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten ist beeindruckend und wir freuen uns sehr, dass der Wettbewerb mit so einem tollen Ergebnis ausgegangen ist. Für uns ist es immer ein Anliegen, in der Lehre den Studierenden Möglichkeiten bieten zu können, gemeinsam eine inspirierende Wirkung für die Gesellschaft zu erschaffen, kreativ tätig zu sein auch über Fakultäten hinweg. “ sagt Steffen Marx, Professor für Massivbau und Direktor des Instituts für Massivbau an der TUD.
Über den Wettbewerb
Der Wettbewerb wurde vom Institut für Massivbau und dem Sonderforschungsbereich/Transregio 280 unter der Schirmherrschaft der Stadt Dresden für das Wintersemester 2024/2025 ausgelobt. Ziel war es, innovative Entwürfe für eine nachhaltige und materialeffiziente Brücke über die Bergstraße zu entwickeln. Die Brücke soll als wesentlicher Bestandteil der Bundesgartenschau 2033 (BUGA) eine Verbindung zwischen Südpark und Bismarcksäule bis zum Volkspark Räcknitz schaffen, da die Bereiche derzeit durch die Bergstraße getrennt sind. Die Bergstraße als Teil der B 170 dient seit 2005 als Autobahnzubringer zur A17 und ist eine wichtige Verkehrsader der Stadt Dresden. Durch die unmittelbare Nähe zur Autobahn hat die Brücke das Potenzial, ein architektonisch wertvolles Eingangstor nach Dresden für die Besucherinnen und Besucher der BUGA 2033 und darüber hinaus zu werden. Die Brücke muss eine lichte Weite von etwa 40 Metern überspannen. Die Hanglage ermöglicht einen weiten Blick auf die Dresdner Innenstadt und in Richtung Sächsische Schweiz.
Hohe Anforderungen an die Brückenentwürfe
Von den Teilnehmenden wurde erwartet, dass sie sowohl gestalterisch interessante als auch statisch sinnvolle und materialeffiziente Lösungen entwickeln. Wesentliche Kriterien waren die Tragwerkseffizienz, die städtebauliche Einbindung, die Nachhaltigkeit in der Nutzung sowie die gestalterische Qualität der Brücke als „Tor nach Dresden“. Materialwahl und Konstruktionsweise waren offen, solange sie den Anforderungen an eine ressourcenschonende Bauweise entsprachen.
Die Gewinnerentwürfe
Nach intensiver Beratung prämierte die Jury folgende drei Entwürfe:
1. Platz: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel | Grünes Band

1. Platz: Hans Bolz, Marc Lilienthal, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Linus Witzel | Grünes Band
Der Siegerentwurf besticht durch seine herausragende Materialeffizienz und eine innovative Tragwerksgestaltung. Der Entwurf greift das Konzept der BUGA auf und integriert sich durch seine intensive Begrünung harmonisch in die Umgebung. Ein zentrales Merkmal des Entwurfs ist seine hohe Adaptivität: Die Wandelbarkeit des Bauwerks ermöglicht eine intensive Begrünung während der Gartenschau und eine nachhaltige Bewirtschaftung darüber hinaus. Die Brücke schafft nicht nur eine nahtlose Verbindung zwischen dem Volkspark Räcknitz und der geplanten Ausstellungsfläche „Südpark“, sondern ist zugleich Park. Die Naturnähe des Entwurfes wird auch durch die Materialwahl aufgegriffen. Das Haupttragwerk besteht aus Brettschichtholzträgern und langlebigem Cortenstahl. Das Tragwerk rahmt die Bergstraße ein und wirkt als Tor zu Dresden. Gleichzeitig generiert sie zahlreiche Ausblicke für die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer der Brücke. Der Entwurf überzeugte die Jury: „Das Konzept ist mutig, zugleich zeitgemäß und kontextualisiert das Leitmotiv der BUGA: Grün für die Stadt.“
Poster anschauen: https://datashare.tu-dresden.de/s/FccASXDFkW4smCQ
2. Platz: Jhoel Ramiro Mercado Ramirez, Brian Onacha Ogada | Südpark GetAway Bridge

2. Platz: Jhoel Ramiro Mercado Ramirez, Brian Onacha Ogada | Südpark GetAway Bridge
Die Jury lobte den Entwurf für seine hohe Transparenz und Schlankheit. Besonders hervorgehoben wurde der verantwortungsvolle Umgang mit Materialien. Der Wechsel der Materialien zwischen Haupt- und Nebenspannweiten schafft eine räumliche Trennung des Bauwerks, wodurch es weniger mächtig wirkt. Darüber hinaus bildet der Brückenbogen ein Tor nach Dresden. Das durchlässige Geländer unterstützt die Benutzerfreundlichkeit und trägt zur offenen Gestaltung der Brücke bei. Zusammen mit einem externen Begrünungskonzept besteht die Chance, auf eine noch bessere Einbindung in das Gesamtkonzept der BUGA.
Poster anschauen: https://datashare.tu-dresden.de/s/NsFYYKDcFmBdR4B
3. Platz: Erik Becher, Fabian Opitz, Lilli Schrapps, Leonie Toppel | Südparkbrücke

3. Platz: Erik Becher, Fabian Opitz, Lilli Schrapps, Leonie Toppel | Südparkbrücke
Der drittplatzierte Entwurf überzeugt durch seine zurücknehmende Wirkung. Die Brücke lässt einen großen Gestaltungsspielraum für eine unabhängige Entwicklung des BUGA-Konzeptes: „Ein Bauwerk das Raum für die BUGA lässt“, kommentierte ein Jurymitglied. Das Tragwerk zeugt von Material- und Tragwerkseffizienz und besticht durch einen innovativen Materialmix aus Carbonbeton und Holz. Das Bauwerk ist unaufgeregt und besitzt dennoch eine Torwirkung, was durch ein anderes Jurymitglied folgendermaßen kommentiert wurde: „Braucht es diese starke Außenwirkung? – Die Brücke besitzt eine wohltuende Schlichtheit“.
Poster anschauen: https://datashare.tu-dresden.de/s/ne8KEcrK5KAYHo9
Die Jury setzte sich aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammen:
- Steffen Marx, TU Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Massivbau
- Yvonne Ciupack, TU Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Massivbau
- Matthias Beckh, TU Dresden, Fakultät Architektur und Landschaft, Lehrstuhl für Tragwerksplanung
- Juliane Naumann, Zentrum für Baukultur Sachsen
- Marcel Timmroth, BUGA Dresden 2033 gGmbH
- Dr. Sascha Döll, Landeshauptstad Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft
Zukunftsperspektiven
Die prämierten Arbeiten und die dazugehörigen Studierenden werden am Donnerstag, 20. März 2025, im Rahmen des 34. Dresdner Brückenbausymposiums in Dresden offiziell ausgezeichnet. Darüber hinaus werden die Arbeiten in einer Ausstellung des ZfBK - Zentrum für Baukultur Sachsen im Juli 2025 präsentiert sowie auf den Webseiten und Social-Media-Kanälen des Instituts für Massivbau und der Stadt Dresden veröffentlicht.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs liefern wertvolle Impulse für die weitere Planung der Brücke im Zuge der BUGA 2033. "Sie zeigen, dass innovative und nachhaltige Ingenieurlösungen eine entscheidende Rolle für die Stadtentwicklung Dresdens insbesondere im Rahmen der Bundesgartenschau spielen", betont Marcel Timmroth als Geschäftsführer der BUGA Dresden 2033 gGmbH abschließend.
Die Preisträger erhalten neben Geldpreisen die Möglichkeit, an einer internationalen Fachkonferenz teilzunehmen, um ihre Ideen im wissenschaftlichen Diskurs weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen und Einblicke in die prämierten Entwürfe sind auf der Website des Instituts für Massivbau der TU Dresden zu finden.
Pressekontakt:

Öffentlichkeitsarbeit
NameHerr Stefan Gröschel
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Technische Universität Dresden - Institut für Massivbau
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Daniel Heine
Landeshauptstadt Dresden, Pressesprecher
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