22.03.2023
Innovationsbeirat sieht großes Potenzial für die Kreislaufwirtschaft in Sachsen
Aktuell verbrauchen und übernutzen wir die Ressourcen unserer Erde und verändern sie massiv mit nicht absehbaren Folgen für Mensch und Natur.
Das Bauwesen ist an diesen Entwicklungen intensiv beteiligt. Es hatte 2018 in Deutschland einen Anteil von 5,3 % an der nominalen Bruttowertschöpfung, verursacht aber rund 25 % des CO2-Ausstoßes und verbraucht ca. 40 % der erzeugten Energie. Allein diese Diskrepanz müsste zu enormen produktiven Aktivitäten führen. Doch die Forschung erfährt eine stark unterdurchschnittliche Förderung. Angesichts der weiter steigenden Weltbevölkerung werden wir nicht weniger, sondern mehr bauen. Konträr dazu müssen wir den Ressourcenverbrauch und den CO2-Ausstoß radikal einschränken. Es liegt also auf der Hand, dass in Zukunft vollkommen anders gebaut werden muss, nicht nur marginal, sondern grundlegend.
Eine deutliche Intensivierung der Forschung im Baubereich gehört wegen der enormen Hebelwirkung daher national, aber auch international zu einer der wichtigsten Aufgaben mit extrem großer, gesamtgesellschaftlicher Bedeutung für die Zukunft.
Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der TU Dresden warb im Rahmen der 7. Sitzung des Innvationsbeirates Sachsen am 22.03.2023 in Freiberg erneut für den dringend notwendigen Paradigmenwechsel im Bauwesen und kam dabei u. a. mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt ins Gespräch. Themenschwerpunkt der zweitägigen Beratungen des Innovationsbeirates war die Kreislaufwirtschaft im Kontext der Strukturentwicklung im Freistaat.
Anlässlich der Beiratssitzung haben Ministerpräsident Michael Kretschmer und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt eine Poster-Ausstellung »Kreislaufwirtschaft in Sachsen aus Perspektive der Wissenschaft und Forschung« eröffnet. Beide Mitglieder der Staatsregierung sind Schirmherren der Plakatschau, die künftig als Wanderausstellung an Schulen, Berufsschulen und außerschulischen Einrichtungen im Rahmen der Initiative Struktur im Wandel und im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu sehen sein wird.
„Die heute eröffnete Wanderausstellung für Schulen, Berufsschulen und außerschulischen Einrichtungen zu den Potenzialen der Kreislaufwirtschaft in Sachsen kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die junge Generation frühzeitig für die Bedeutung und die Perspektiven des zirkulären Wirtschaftens in Sachsen auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europa bis 2050 zu sensibilisieren“, so der Vorsitzende des Innovationsbeirates Sachsen, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann.
Im Rahmen einer Praxisschau Kreislaufwirtschaft haben neben dem Institut für Massivbau der TU Dresden zehn weitere Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen den Beiratsmitgliedern ihre Fortschritte auf dem Weg in ein Zeitalter des zirkulären Wirtschaftens präsentiert.