01.03.2022
LAB-Team lädt Lausitzer Bevölkerung zum digitalen Kennenlernen ein
„Was wäre wenn – ein Bauforschungszentrum in der Lausitz“ – unter diesem Motto laden Manfred Curbach und sein Team am 9. März 2022 um 17:30 Uhr zu einem digitalen Get-together ein.
Manfred Curbach ist Direktor des Institutes für Massivbau an der Technischen Universität Dresden und Initiator der Projektidee LAB – Lausitz Art of Building. LAB ist eins von sechs Konzepten für zwei Großforschungszentren, die in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier geplant sind. Im Rahmen der Förderinitiative „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ des Freistaates Sachsen und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung soll damit ein Beitrag zum Strukturwandel in den traditionellen Braunkohlerevieren geleistet werden. Eine der Folgen des Kohleausstiegs für die Menschen vor Ort ist der Jobverlust und die damit verbundene Sorge um die persönliche Zukunft und die der Region. Eine Lösung könnte dabei das größte Laboratorium Europas im Bauwesen für Forschung, Entwicklung und Transfer bieten. Damit die Entstehung eines so wichtigen Zentrums nicht über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden wird, lädt das LAB-Team alle Interessierten zu einem digitalen Meeting ein. Lausitzerinnen und Lausitzer sind herzlich eingeladen, ihre Vorstellungen, Wünsche und Ideen einzubringen, die in dem Konzept Berücksichtigung finden sollen. Die Teilnehmenden können sich in diesem Rahmen über die angedachten Pläne für ein Bauforschungszentrum informieren. „Die ursprüngliche Idee war eine Veranstaltung vor Ort zu organisieren, nah an den Menschen, allerdings können wir es in Anbetracht der Coronasituation derzeit nicht verantworten. Da uns aber der direkte Dialog mit der Lausitzer Bevölkerung sehr wichtig ist, möchten wir uns digital treffen“. Eine Anmeldung ist unter www.lab-lausitz.org jederzeit und selbstverständlich kostenfrei möglich.
Das LAB-Team, bestehend aus Spitzenforscher:innen aus der ganzen Welt, strebt die Veränderung des Bauens und einen Wandel hin zu einer Welt in Balance an. Die Zukunft der Menschen entscheidet sich mit dem Bauwesen. Denn das Thema betrifft jeden – unabhängig von Tätigkeit, Lebensort, Lebensphase. Ein Grundbedürfnis des Menschen ist eine bauliche Schutzhülle zur Gewährleistung von Wärme, Witterungsschutz und Sicherheit. Gleichzeitig verursacht das Bauwesen aber rund 25 % des CO2-Ausstoßes, verbraucht ca. 40 % der erzeugten Energie und benötigt Unmengen an Ressourcen. Mit dem LAB hat das Bauwesen die vielleicht einmalige Chance, seinen großen Beitrag zur Schaffung der Klimaneutralität bis 2045 zu leisten.
Die Bauwerke der Zukunft werden weder mit den Materialien noch den Methoden entworfen und gebaut, wie wir sie heute kennen. Stattdessen werden sie mit Methoden der künstlichen Intelligenz geplant, konstruiert und berechnet, ressourceneffizient hergestellt, mit KI-gestützter Gebäudetechnik ausgestattet und betrieben, mit hochempfindlichen Sensoren überwacht und gesteuert sowie von einem Digital Twin begleitet. Um dies zu erreichen, braucht es einen Erkenntnisgewinn in großem Umfang – hin zu einer völlig anderen Denkweise beim Bauen als heute.
Ein Bauforschungszentrum eröffnet zudem neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region und bietet einen realistischen Anschluss für Menschen, die aktuell in dem Bereich der Braunkohlegewinnung tätig sind und sich in der nahen Zukunft umorientieren möchten. Es würden perspektivisch rund 8.000 bis 10.000 Arbeitsplätze entstehen (davon ca. 1.500 im LAB), die zum großen Teil die Menschen aus der Region besetzen könnten.
Gemeinsam mit renommierten Partner:innen soll ein einzigartiges Großforschungszentrum für das Bauwesen in der Lausitz entstehen, das sich den komplexen Aufgaben und Herausforderungen des Paradigmenwechsels im Bauwesen widmet.
Kontakt:
Sandra Kranich
Tel.: +49 351 48 45 67 14
www.lab-lausitz.org