Geschichte
1811 Gründung des zunächst privaten Forstlehrinstituts durch Heinrich Cotta
1816 Überführung in die Königlich-Sächsische Forstakademie.
Carl Leberecht Krutzsch (1772-1852), seit 1814 Lehrer für Naturgeschichte, Begründer der bodenkundlichen Lehre im Rahmen der Geognosie. Er baut als erster an einer deutschen Forstlehranstalt einen auf Geologie und Chemie gegründeten Unterricht auf.
Julius Adolph Stöckhardt (1809 - 1886) wurde 1847 auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Agrikulturchemie berufen (seit 1830 bestand eine landwirtschaftliche Abteilung, die jedoch 1869 an die Universität Leipzig verlagert wurde). Stöckhardt erkannte die bedeutende Rolle des Stickstoffs für die Pflanzenernährung (Kontroverse mit Justus von Liebig). Blattanalytischer Nachweis von Schwefel-Immission als Ursache von Rauchschäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen.
Hermann Krutzsch (1819 - 1896) wirkte seit 1847 zunächst zur Unterstützung seines Vaters, C. L. Krutzsch, und ab 1852 als Professor für Mineralogie, Geognosie, Physik und Meteorologie bis 1887. Erste Untersuchungen zur Waldstreu, Temperaturbeobachtungen und geognostische Aufnahme der Sächsischen Staatsforstreviere.
Julius von Schroeder (1843 -1895) war von 1883 bis 1895 Professor für Agrikulturchemie. Er beschäftigte sich mit grundlegenden Fragen der Pflanzenernährung. Spätere Arbeiten zu Anwendungen in der industriellen Ledergerbung und Schädigung der Vegetation durch Rauchgase.
Heinrich August Vater (1859-1930) war von 1887 bis 1925 Professor für Mineralogie und Geognosie. Ab 1896 Umbenennung des Lehrgebietes in Bodenkunde und Standortslehre. Grundlegende Arbeiten zur Anlage und statistischen Auswertung von Feldversuchen (u.a. Streuentnahme). Vater war einer der Begründer der Forstdüngung.
Gustav Adolf Krauss (1888 -1968) war von 1925 bis 1936 (Berufung an die Universität München) Professor für Bodenkunde und Standortslehre. Er begründete die moderne forstliche Standortskartierung als interdisziplinäre Teamaufgabe. Erste Beschreibung und standortsökologische Bewertung des Bodentyps Pseudogley. 1955 Verleihung der Ehrendoktorwürde der TU Dresden, 1964 Träger des Wilhelm-Leopold-Pfeil-Preises.
Hans-Friedrich Sachse (1890-1986) war von 1936 bis 1956 Professor für Bodenkunde und Standortslehre und Institutsdirektor. Als Dekan verhinderte er maßgeblich die drohende Schließung der Forstfakultät durch die sowjetische Besatzung. Wichtige Neuerungen in der Lehre.
Hans Joachim Fiedler (1927-2022) war 1959 -1995 Professor für Bodenkunde und Standortslehre und Institutsdirektor. Mit seiner breiten Forschungstätigkeit verband er forst- und naturwissenschaftliche Ansätze, um boden- und ernährungskundliche Grundprozesse, praktische Fragen der Forstwirtschaft und drängende Fragen des Umweltschutzes (Waldschäden, Versauerung) fundiert zu bearbeiten. Als Dekan wirkte er maßgeblich an der Hochschulerneuerung nach der politischen Wende mit. Ehrendoktorwürden der Universitäten München (1988), Trier (1989) und Uppsala (1995). Seit 1993 Ehrenmitglied der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft.
Wolfgang Nebe (1934-2019) wurde 1992 auf die neu gegründete Professur für Forstliche Standortslehre berufen, die er bis 1999 innehatte. Von 1995 bis 1997 war er Geschäftsführender Institutsdirektor. Er arbeitete schwerpunktmäßig zu Fragen der Waldernährung und Forstdüngung.
Franz Makeschin (*1950) wurde 1995 auf die Professur für "Bodenkunde und Bodenschutz" berufen. Von 1997 bis 2009 leitete er das Institut als Direktor und fungierte 2004 bis 2007 als Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG). Im April 2013 trat er in den Ruhestand.